Hippokamp
Ein Hippokamp oder Hippokampos (altgriechisch ἱππόκαμπος hippókampos, von ἵππος híppos, deutsch ‚Pferd‘ und κάμπος kámpos, deutsch ‚Seeungeheuer‘[1]) ist ein Fabelwesen, vorne ein Pferd, hinten ein Fisch. Die Schreibweise Hippocamp geht auf die lateinische Form hippocampus zurück.
In Darstellungen der griechischen Mythologie – wie auf Münzen – wird der Hippokamp als Zug- oder Reittier verschiedener Meeresgötter dargestellt. Das Vorderteil hat manchmal Flügel, der hintere Fischteil mit Rückenflosse ist oft eingerollt wie eine Schlange.
Rezeption
Viele venezianische Gondeln sind auf beiden Seiten des Fahrgastraumes mit Hippokampen verziert. Hippokampen treten auch im Faust II auf, im 2. Akt, Szene Felsbuchten des Ägäischen Meers.
Von dem Fabeltier haben die Seepferdchen ihren lateinischen Gattungsnamen Hippocampus. Nach dem Seepferdchen ist wiederum in der Anatomie der Hippocampus benannt, ein Teil des Gehirns.
In der Heraldik ist sowohl der Hippokamp (das „Seepferd“) als auch das Seepferdchen ein Wappentier, siehe Seepferd (Wappentier).
Erstmals als zentrale Brunnenfiguren befinden sich vier große Hippokampen am Residenzbrunnen in Salzburg.
Galerie
- Ein Hippokamp an einer venezianischen Gondel
- Darstellung eines Hippokampen von 1563
- manieristisches Trinkgefäß, spätes 16. Jahrhundert
- Detail des Trevi-Brunnens
- Zwei Hippokampen im Brüstungsgitter der Berliner Schlossbrücke
- Ein Hippokamp an der Schweriner Schlossbrücke
- Ein Hippokamp auf dem Seitenruder einer A320 als ehemaliges Logo der Fluggesellschaft Air France
Literatur
- Bruno Sauer: Hippokamp. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2673–2677 (Digitalisat).
- Hans Lamer: Hippokampos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VIII,2, Stuttgart 1913, Sp. 1748–1772.
Siehe auch
- Hippocampus (Teil des Gehirns)
- Seepferdchen (lat. Hippocampus)
- Seepferd (Wappentier)
- Hippocamp (Mond des Neptun)