Hinduja-Gruppe
Die Hinduja-Gruppe ist ein indischer Mischkonzern.
Hinduja Group | |
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Rechtsform | Limited |
Gründung | 1919 |
Sitz | Mumbai, Indien |
Leitung | Gebrüder Hinduja |
Mitarbeiterzahl | 72.000 |
Website | www.hindujagroup.com |
Die Hinduja-Gruppe beschäftigt über 72.000 Angestellte und ist in mehr als sechzig Ländern tätig, unter anderem auf dem Finanzmarkt, dem Telekommunikationssektor, sowie in der Film- und Ölbranche.
Management
Eigentümer der Gruppe sind die Brüder Srichand Hinduja (* 28. November 1935, Shikarpur, Indien), Gopichand Hinduja (* 29. Februar 1940), Prakash Hinduja und Ashok Hinduja. Die Sunday Times „Rich List“ schätzt ihr Gesamtvermögen auf 11,9 Milliarden Pfund (ca. 17,7 Milliarden Schweizer Franken) und damit als die Nummer 1 der Reichen im Vereinigten Königreich.
Geschichte
Das Unternehmen wurde von Paramanand Deepchand Hinduja (* 1901 Shikarpur, † 1971), dem Vater der Hinduja-Brüder, gegründet. Er eröffnete 1919 ein Kredit- und Handelsgeschäft in Teheran. Die Familie Hinduja war dann bis 1979 hauptsächlich im Iran tätig. Noch vor der Revolution verließen sie den Iran. Srichand und Gopichand emigrierten nach London, wo sie das Export-Unternehmen ihres Vaters weiter ausbauten. Prakash lebt heute in Genf, Ashok in Mumbai.
Unternehmen der Hinduja-Gruppe
Branche | Unternehmen |
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Automobilbau | Ashok Leyland, Automotive Coaches & Components, Lanka Ashok Leyland, Ennore Foundries, Irizar TVS |
Banken | IndusInd Bank, Hinduja Bank, KBL European Private Bankers |
Energie und Chemie | Gulf Oil International, Gulf Oil Corporation |
Informationstechnik | HTMT Global Solutions |
Medien und Unterhaltung | InNetwork Entertainment, InCablenet, Shop 24 Seven India Pvt, Hinduja TMT, IndusInd Media & Communications |
Die Bankholdinggesellschaft KBL European Private Bankers – seit 2020 Quintet Private Bank genannt, wozu auch Merck Finck & Co gehört, sollte 2010 für 1,35 Milliarden Euro von der KBC Group in Brüssel an die Hinduja-Gruppe verkauft werden.[1] Der Verkauf scheiterte jedoch an der Zustimmung der luxemburgischen Finanzaufsichtsbehörde Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF).[2]
Tätigkeiten und Verwicklungen
In den 90er Jahren wurde den Hinduja-Brüdern vom indischen Central Bureau of Investigation (CBI) vorgeworfen, im Zusammenhang mit einer Lieferung von 400 Haubitzen im Wert von 1,8 Milliarden US-Dollar durch den schwedischen Konzerns Bofors an die indische Regierung, Provisionszahlungen von 7 Millionen US-Dollar erhalten zu haben. Im Jahr 2005 wurde diese Anschuldigung nach achtzehnjähriger Untersuchung vom Obersten Indischen Gericht fallengelassen.[3]
Als der Fahrzeughersteller Ashok Leyland, ein Unternehmen der Hinduja-Gruppe mit Sitz in Indien und geleitet von Ashok Hinduja, die sudanesische Regierung belieferte, kam es in Großbritannien zu Konflikten. Einige der Geschäftsführer der indischen Firma waren britische Staatsbürger bzw. in Großbritannien wohnhaft, die getätigten Geschäfte mit dem Sudan aber nicht mit der britischen Waffengesetzgebung vereinbar.[4]
Die Familie gründete Stiftungen, Hinduja Foundation, für wohltätige Zwecke in Indien, dem Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten, die sich weltweit in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, Kultur und Sport engagieren.
Weblinks
- Der Gründer der Hinduja Gruppe Parmanand Deepchand Hinduja - Ein transnationaler Grosskonzern auf www.amasbank.com
- Gebrüder Hinduja: Auf altindische Art auf der Website der Handelszeitung aus Bilanz vom 25. Mai 2007
- Karam Hinduja will beweisen, dass er nicht nur wegen seiner Abstammung Chef einer Privatbank geworden ist auf der Website der NZZ vom 15. März 2020
Einzelnachweise
- Bettina Schulz, Hanno Mußler und Michael Stabenow: Privatbank Merck Finck & Co wird indisch. In: FAZ. 21. Mai 2010 (faz.net).
- Neue Pläne für Merck Finck. Die Münchener Privatbank könnte an die Börse gehen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: faz.net. 30. März 2011, archiviert vom Original am 10. November 2012; abgerufen am 23. April 2015.
- news.bbc.co.uk
- publications.parliament.uk