Himawari 9

Himawari 9 (jap. ひまわり9号, Himawari 9-gō, dt. „Sonnenblume 9“, GMS 9) ist ein Wettersatellit der japanischen Meteorologiebehörde JMA (Japan Meteorological Agency). Er ist der neunte geostationäre Wettersatellit Japans und der zweite einer neuen Baureihe.

Himawari 9
Typ: Wettersatellit
Land: Japan Japan
Betreiber: JMA
COSPAR-ID: 2016-064A
Missionsdaten
Masse: 3500 kg
Größe: 8 m lang
Start: 2. November 2016, 06:20 UTC
Startplatz: Tanegashima
Trägerrakete: H-2A F-31
Status: aktiv
Bahndaten
Bahnhöhe: 35.855 km

Himawari 9 wurde am 2. November 2016 um 06:20 UTC mit einer H-2A-Trägerrakete von der Rampe 1 des Yoshinobu-Startkomplexes auf dem japanischen Tanegashima Space Center in die Erdumlaufbahn gebracht. Geplant ist, dass Himawari 9 zunächst als Reservesatellit dient, und später die regelmäßige Wetterbeobachtung von Himawari 8 übernimmt. Die Satelliten sollen sehr nahe bei einander bei 140° Ost positioniert werden, so dass sich bei einem Umschalten zwischen den Satelliten so gut wie keine Blickwinkelveränderungen ergeben.[1]

Aufbau

Der Satellit wurde auf Basis des Satellitenbus DS 2000 von Mitsubishi Electric gebaut und besitzt eine geplante Lebensdauer von 8 Jahren. Er ist mit drei Gerätekomplexen ausgerüstet. Der Advanced Himawari Imager (AHI) ist das Hauptinstrument der Raumsonde. Diese wurde von ITT Exelis – jetzt ein Teil der Harris Corporation – in den Vereinigten Staaten von Amerika gebaut und basiert auf dem Advanced Baseline Imager (ABI) der US-amerikanischen geostationären Wettersatelliten GOES R der US-amerikanischen Wetterbehörde NOAA. Es ist eine Multispektralkamera mit sechzehn Kanälen (0,46–13,3 µm), die im Bereich des sichtbaren Licht und im Infrarotbereich Übersichts- und Detailaufnahmen liefern wird. Die Bilder erreichen eine Auflösung von bis zu 500 Metern und liefern auf den verschiedenen Spektralbereichen Daten über Bewölkung, Temperatur, Wind, Niederschlag und Aerosolverteilung. Das Space Environment Data Acquisition Monitor (SEDA) sammelt Daten über Protonen und Elektronen im Weltraum. Das Data Collection Subsystem (DCS) ist die Kommunikationsnutzlast und dient der Sammlung und Weiterleitung der Daten zu den Bodenwetterstationen über das Ka-Band. Die Energieversorgung übernehmen zwei von der Mitsubishi Electric Corporation gebaute Solarzellenausleger die bis zu 2,6 kW liefern.[2][1]

Details zu den Bändern der Multispektralkamera:[3]

Band Wellenlänge (Mitte) Bandbreite SNR oder NEΔT@ Auflösung Hauptaufgabe
1 470 nm 50 nm ≤ 300 @ 100 % Albedo 1,0 km Tageslicht Aerosol über Land, Küsten Wasserbestimmung
2 510 nm 20 nm ≤ 300 @ 100 % Albedo 1,0 km grünes Band – für Farbaufnahmen
3 644 nm 30 nm ≤ 300 @ 100 % Albedo 0,5 km Tageslicht Vegetation/Feuerschäden und Aerosole über Wasser, Wind
4 860 nm 20 nm ≤ 300 @ 100 % Albedo 1,0 km Tageslicht Cirruswolken
5 1610 nm 20 nm ≤ 300 @ 100 % Albedo 2,0 km Tageslicht Wolken und Partikelgröße, Schnee
6 2260 nm 20 nm ≤ 300 @ 100 % Albedo 2,0 km Tageslicht Land/Wolken Eigenschaften, Partikelgröße, Vegetation, Schnee
7 3,90 µm 0,22 µm ≤ 0,16 @ 300 K 2,0 km Oberfläche und Wolken, Nebel in der Nacht, Feuer, Wind
8 6,185 µm 0,37 µm ≤ 0,40 @ 240 K 2,0 km hoher Wasserdampf, Wind, Regen
9 6,95 µm 0,12 µm ≤ 0,10 @ 300 K 2,0 km mittlerer Wasserdampf, Wind, Regen
10 7,40 µm 0,17 µm ≤ 0,32 @ 240 K 2,0 km niedriger Wasserdampf, Wind und SO2
11 8,50 µm 0,32 µm ≤ 0,10 @ 300 K 2,0 km Gesamtes Wasser, Wolkenphasen, Staub, SO2, Regen
12 9,61 µm 0,18 µm ≤ 0,10 @ 300 K 2,0 km gesamtes Ozon, Turbulenzen, Wind
13 10,35 µm 0,30 µm ≤ 0,10 @ 300 K 2,0 km Oberfläche und Wolken
14 11,20 µm 0,20 µm ≤ 0,10 @ 300 K 2,0 km IR-Fotografie, SST, Wolken, Regenfälle
15 12,30 µm 0,30 µm ≤ 0,10 @ 300 K 2,0 km gesamtes Wasser, Asche, SST
16 13,30 µm 0,20 µm ≤ 0,30 @ 300 K 2,0 km Lufttemperatur, Wolkenhöhe und -verteilung
Commons: Himawari 9 images – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. raumfahrer.net: Japan: Wettersatellit Himawari 9 gestartet, Thomas Weyrauch, 5. November 2016, 10:53 Uhr, abgerufen am 12. November 2016
  2. NASASpaceFlight.com: Japan lofts Himawari 8 weather satellite via H-IIA rocket, abgerufen am 24. Oktober 2014
  3. eoportal.org: Himawari-8 and 9 – Satellite Missions – eoPortal Directory, abgerufen am 12. November 2016
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