Hetzmannsdorf (Rötz)
Hetzmannsdorf ist ein Dorf im Bayerischen Wald an der B 22 zwischen Cham und Weiden in der Oberpfalz. Hetzmannsdorf gehört zur Stadt Rötz im Landkreis Cham in der Oberpfalz.
Hetzmannsdorf Stadt Rötz | ||
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Höhe: | ca. 453,4 m ü. NHN | |
Einwohner: | 85 | |
Eingemeindung: | 1946 | |
Postleitzahl: | 92444 | |
Vorwahl: | 09976 | |
Lage von Hetzmannsdorf in Bayern | ||
Dorfmitte mit Teich |
Geographische Lage
Hetzmannsdorf liegt im vorderen Oberpfälzer Wald, im so genannten „Dreiwäldereck“ Bayerischer Wald, Böhmerwald und Oberpfälzer Wald. Nordöstlich von Hetzmannsdorf liegt der 706 Meter hohe Schwarzwihrberg mit der Burg Schwarzenburg. Das Dorf liegt auf einer Höhe von 453,4 m ü. NN und hat 85 Einwohner.
Geschichte
Jahr | Einwohner |
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1840 | 221 |
1852 | 216 |
1861 | 236 |
1871 | 207 |
1880 | 206 |
1890 | 180 |
1900 | 180 |
1910 | 180 |
1919 | 180 |
1933 | 175 |
1939 | 160 |
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hetzmannsdorf im Jahre 1289. In der Folgezeit unterstand Hetzmannsdorf verschiedenen Besitzern, wie den Herrschern von Schwarzenburg, der Herrschaft der Leuchtenberger oder dem Kloster von Schönthal.
Mit dem Gemeindeedikt des Königreichs Bayern von 1808 wurde die Ruralgemeinde Hetzmannsdorf gebildet. 1836 gab es Pläne, den Nachbarort Grassersdorf mit der Gemeinde zusammenzulegen. Abermals wurde diese Zusammenlegung 1860 angestrebt, jedoch nach einer Abstimmung zugunsten der Selbständigkeit beider Orte davon abgesehen.
Um 1896 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hetzmannsdorf. Mitte der 1920er-Jahre wurde die Gemeinde an die Stromversorgung durch die OBAG angeschlossen.
Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hetzmannsdorf zusammen mit den Ortschaften Bauhof und Schellhof im Jahr 1946 in die Stadt Rötz eingemeindet.[1] Der Anschluss an die zentrale Wasserversorgung der Stadt Rötz erfolgte 1962. Von 1965 bis 1975 erhielt der Ort einen neuen Straßenbelag, zusätzlich wurden die Verbindungsstraßen nach Rötz und Bauhof ausgebaut.
Die Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Hetzmannsdorf.
Kultur und Vereine
Nahezu jährlich findet am 30. April ein Maifest statt. Dort wird mit tatkräftiger Unterstützung der Dorfgemeinschaft sowie auswärtiger Besucher der im Vorfeld gefällte und geschmückte Maibaum aufgestellt.
Freiwillige Feuerwehr
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Freiwillige Feuerwehr Hetzmannsdorf gegründet, der mittlerweile viele Mitglieder aus den Orten Hetzmannsdorf und Bauhof angehören. Das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt, jedoch datiert ein Brief der Hetzmannsdorfer Funktionäre an den Bayerischen Landes-Feuerwehr-Ausschuss auf den 4. Mai 1896, so dass als eigentliches Gründungsjahr 1896 in Frage kommt. Den langgehegten Wunsch nach einer eigenen Vereinsfahne konnte man sich kurz nach dem Ersten Weltkrieg erfüllen. Anfang der 1920er-Jahre wurde diese zu Zeiten der Inflation für 6 Millionen Mark erworben. Bereits 1938 wurde noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges etwas verspätet das 40-jährige Bestehen begangen. Das 60-jährige Gründungsjubiläum wurde 1956 mit einem weitaus größeren Fest gefeiert. Dabei konnten auch eine neue Fahne und Tragkraftspritze gesegnet werden. Vom 2. bis 5. August 1996 wurde in einem groß angelegten Fest das 100-jährige Jubiläum der Feuerwehr begangen.
Sa’ Erpfl
Einmal wöchentlich trifft sich eine zwanglose Schar von Männern aus Hetzmannsdorf und Umgebung in einer Hütte am Dorfrand zum geselligen Beisammensein. Die Geschichte der Sa’ Erpfl – nach im offenen Lagerfeuer gebratenen Kartoffeln – benannten Gruppe reicht bis ins Jahr 1979 zurück, als sich junge Dorfbewohner eine Hütte als Treffpunkt errichteten. Nachdem diese aber Bebauungsmaßnahmen weichen musste und die daraufhin genutzte Hütte dem Feuer zum Opfer fiel, wurde 1981 das durch einen Neubau ersetzte alte Feuerwehrhaus an den Dorfrand verlegt. Nach einem Umbau dient die Sa´ Erpfl-Hütte bis heute den inzwischen älter gewordenen und neu hinzugekommenen „Mitgliedern“ als Treffpunkt. Jährlich werden Ausflüge veranstaltet, wie der am Tag der Deutschen Einheit stattfindende Familienausflug. Bis Mitte der 1990er-Jahre wurden auch jährliche Hüttenfeste veranstaltet, deren Erlöse wohltätigen Zwecken, wie dem Rötzer Christkindlmarkt oder sozialen Einrichtungen zugutekamen.
Literatur
- Freiwillige Feuerwehr Hetzmannsdorf (Hrsg.), Maria Pfeilschifter-Reindl, Anita Zwicknagl M.A., Georg Killermann, Josef Kulzer (Autoren): 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hetzmannsdorf 1996. Druckerei Forstner GmbH, Oberviechtach 1996.
Einzelnachweise
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 588 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).