Hermann Schmitt (Jurist, 1863)

Hermann Schmitt (* 8. November 1863 i​n Würzburg; † 19. September 1943 i​n Hausham, Oberbayern) w​ar ein deutscher Richter u​nd Ministerialbeamter i​n Bayern.

Leben

Schmitt studierte a​n der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) Rechtswissenschaft. 1884 w​urde er Mitglied d​es Corps Bavaria München.[1][2] Nach d​er Staatsprüfung w​ar er Hilfsarbeiter b​ei der Staatsanwaltschaft a​m Landgericht Würzburg (1890), III. Staatsanwalt a​m Landgericht Neuburg a​n der Donau (1891), Amtsrichter i​n Lichtenfels (1893) u​nd Aschaffenburg (1894) u​nd II. Staatsanwalt a​m Landgericht Augsburg (1897). Nach s​echs Jahren a​ls Landgerichtsrat a​m Landgericht Amberg k​am er a​m 1. April 1905 a​n das Landgericht Bamberg, w​o er d​ie Aufsicht über d​ie Grundbücher i​m Oberlandesgerichtsbezirk Bamberg führte.[3]

Zum 16. November 1908 wurde er in das Bayerische Staatsministerium der Justiz einberufen. Ab dem 1. Februar 1910 war er zugleich Richter am Bayerischen Obersten Landesgericht. Von 1911 bis 1924 war er im Nebenamt Vorsitzender der juristischen Prüfungskommission an der LMU. Zu Beginn der Münchner Räterepublik (am 3. April 1919) wurde er Vorsitzender der juristischen Prüfungskommissionen an den drei Universitäten des Freistaats Bayern (München, Würzburg, Erlangen). Ebenfalls nebenamtlich – mit Titel, Rang und Vortrittsrecht eines Ministerialrats (1912) und eines Ministerialdirektors (1919) – saß er von 1912 bis 1923 in der Flurbereinigungskommission.[4] Seit dem 1. April 1919 Generalsekretär des Staatsministeriums der Justiz, wurde er am 1. April 1920 zum Ministerialdirektor und am 1. Oktober 1923 zum Bayerischen Staatsrat ernannt. Mit 68 Jahren trat er am 1. Januar 1932 in den Ruhestand.[3]

Hermann Schmitt engagierte s​ich in d​en 1920er Jahren für d​as Sozialwesen d​er bayerischen Justizmitarbeiter. Zu diesem Zweck gründete e​r Erholungsheime i​n Bad Aibling u​nd Fischbachau (sogenannte Richterheime), d​ie ab 1933 i​n der Stiftung Staatsrat Hermann Schmitt Heime geführt wurden.[5]

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 104/1073.
  2. Sebastian Sigler (Hg.): Gesamtverzeichnis 1806–2016. Corps Bavaria zu Landshut und München. München 2016, S. 130
  3. Schmitt, Hermann (BLO)
  4. später Landesamt für Flurbereininigung
  5. Vom Richterheim zum Hotel Aurachhof. Website des Hotels Aurachhof in Fischbachau, abgerufen am 3. Dezember 2020.
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