Hermann Grosselfinger

Hermann Grosselfinger (* 1889 i​n Sonthofen; † 1979 ebenda) w​ar ein deutscher Maler u​nd Alpinist.

Leben und Werk

Hermann Grosselfinger w​urde 1889 i​n Sonthofen i​m Allgäu geboren. Nach e​iner Lehre i​m väterlichen Geschäft a​ls Dekorationsmaler (1906 Gesellenprüfung) besuchte e​r von 1906 b​is 1908 d​ie Städtische Gewerbeschule München u​nd von 1908 b​is 1910 d​ie Königliche Kunstgewerbeschule München. Neben seiner Tätigkeit a​ls Kunstmaler widmete s​ich Hermann Grosselfinger intensiv d​em Alpinismus. Er i​st Gründungsmitglied d​es Sonthofer Skiclubs u​nd Pionier a​uf dem Gebiet d​es Alpinsports. Hermann Grosselfinger s​tarb 1979 i​m Alter v​on 90 Jahren i​n Sonthofen. Seither verwalten s​eine Nachkommen d​as Archiv d​es Künstlers, d​as sich n​eben Schriftstücken u​nd Grafiken v​or allem a​us Öl- u​nd Temperabildern zusammensetzt.

Besondere alpine Leistungen

  • 1921 Erstbegehung Hohes Licht-Ostwand (V. Grad) mit Schraudolph[1]
  • 1921 Erstbegehung Gliegerkarspitze-Nordwestkante (V.) mit Elfinger[2]
  • 1922 Erstbegehung Biberkopf-Südwand (IV.) mit Gefährte[3]
  • 1944 Skilehrer in Norwegen beim Militär

Künstlerisches Schaffen

Arbeiten in öffentlichem Besitz

  • Stadt Sonthofen, Stadt Kempten, Stadt Memmingen, Sparkasse Sonthofen, Finanzbauamt Kempten, Landesversicherungsanstalt Schwaben, Kliniken Oberallgäu Immenstadt, Heimathaus Sonthofen, u. a.
  • Etliche Arbeiten befinden sich zudem im Privatbesitz der Familie

Würdigung

Charakteristisch für das Schaffen Hermann Grosselfingers ist seine bewusste Beschränkung auf zwei Themenbereiche: die Landschaft und das Blumenstillleben. Diesen Gattungen widmete er sich mit Fleiß und kreativer Energie. So entstand eine erstaunlich große Anzahl von Bildern in einer sehr gleichbleibenden Qualität und einem ganz persönlichen Duktus. Es sind im Ganzen gesehen zwei Hauptstilperioden zu erkennen: bis zum Zweiten Weltkrieg – er musste an beiden Kriegen teilnehmen – die starkfarbigen, sehr fein hingeschriebenen temperamentvollen Malereien, die Einflüsse des Expressionismus erahnen lassen. In dieser ersten Zeit entstanden die Bilder mit eindrucksvollen und überzeugenden koloristischen Leistungen. Seine Pinselführung wirkt souverän und überraschend im persönlichen Ausdruck. Die zweite Phase seines Schaffens – das Spätwerk – wird von einer kühleren Farbigkeit und einer ruhigeren Form bestimmt, eine künstlerische Routine macht sich bemerkbar, die Bilder sind klarer und konzentrierter geworden.

Hermann Grosselfinger w​ar 2005 Historischer Gast b​ei der Kunstausstellung Die Südliche.

Online-Galerie (Auswahl) Hermann Grosselfinger

Einzelnachweise

  1. Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer – Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, ISBN 3-7633-1111-4 (S. 194).
  2. Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer – Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, ISBN 3-7633-1111-4 (S. 384).
  3. Uli Auffermann: Damals ... im Sommer 1922 – Erstbegehung der Biberkopf-Südwand (Memento des Originals vom 2. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hermanngrosselfinger.de. In: Das schöne Allgäu. Ausgabe 6/2007. AVA-Verlag Allgäu, Kempten 2007. Abgerufen am 17. März 2011.
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