Heringe
Die Heringe (Clupeidae) sind eine Familie der Echten Knochenfische (Teleostei), die fast weltweit in allen Ozeanen zwischen 70° Nördlicher Breite und 60° Südlicher Breite, vor allem aber in den Tropen vorkommt. Etwa 57 Arten, wie zum Beispiel der einheimische Maifisch (Alosa alosa) oder die Tanganjikasee-Sardine (Limnothrissa miodon), leben in Süßgewässern. Vor allem die Arten des Kaspischen Meeres sind anadrome Wanderfische und wechseln zwischen Süß- und Brackwasser. Bekannteste Arten sind der Atlantische Hering (Clupea harengus), der namengebend für die Familie ist, sowie die Sardine (Sardina pilchardus).
Heringe | ||||||||||||
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Atlantischer Hering (Clupea harengus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Clupeidae | ||||||||||||
Cuvier, 1817 |
Merkmale
Die verschiedenen Heringsarten werden drei bis 76 Zentimeter lang, die meisten bleiben unter 25 Zentimeter. Ihr Körper ist im Allgemeinen spindelförmig und langgestreckt, manchmal auch hochrückig und seitlich etwas abgeflacht. Das Maul ist normalerweise endständig, bei einigen Arten auch leicht oberständig, in der Unterfamilie Dorosomatinae unterständig. Zähne sind klein oder fehlen. Der Körper ist normalerweise beschuppt, der Unterfamilie Dussumieriinae fehlen die Körperschuppen mit Ausnahme einer einzelnen Beckenschuppe. Die meisten Arten verfügen über zwei lange, stabförmige Postcleithraknochen (Knochen des Schultergürtels). Die Anzahl der Wirbel liegt normalerweise bei 37 bis 59, die der Schuppen in einer Längsreihe bei 40 bis 50. Für gewöhnlich zählt man fünf bis zehn Branchiostegalstrahlen.
Lebensweise
Heringe sind meist obligate, Plankton fressende Schwarmfische, die ohne Kontakt zum Schwarm orientierungslos und panisch reagieren. Sie leben küstennah und nahe der Oberfläche im freien Wasser (Pelagial).
Systematik
Die Heringe werden in vier Unterfamilien unterteilt. Neben den eigentlichen, vor allem in gemäßigt temperierten Meeren vorkommenden Heringen der Unterfamilie Clupeinae sind das die Alosinae, die Dorosomatinae, die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen der Weltmeere und in afrikanischen Süßgewässern vorkommen, und die Ehiravinae, die meist in Süßgewässern und Brackwasserbiotopen an der Küste des westlichen Indopazifik leben.[1]
Nutzung
Viele Heringe sind wichtige Speisefische.
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, New York 2006, ISBN 0-471-25031-7.
- Peter J. P. Whitehead: Clupeoid fishes of the world (Suborder Clupeoidei). An annotated and illustrated catalogue of the herrings, sardines, pilchards, sprats, shads, anchovies, and wolf-herrings. Part 1. Chirocentridae, Clupeidae and Pristigasteridae. FAO Species Catalogue for Fishery Purposes. No. 7. FAO Rom 2005. (PDF).
Einzelnachweise
- Sébastien Lavoué, Peter Konstantinidis & Wei-Jen Chen: Progress in Clupeiform Systematics. in Konstantinos Ganias (Hrsg.): Biology and Ecology of Sardines and Anchovies. CRC Press, 2014, ISBN 978-1482228540
Weblinks
- Heringe auf Fishbase.org (englisch)