Herbert Kittelmann

Herbert Kittelmann (* 21. Oktober 1915; † 12. Januar 1982 i​n Naumburg) w​ar ein deutscher Widerstandskämpfer g​egen den Faschismus u​nd Offizier d​er Volkspolizei, d​es Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) u​nd der NVA d​er DDR.

Leben

Als Sohn e​ines Kesselschmieds besuchte e​r die Volksschule u​nd wurde 1929 Mitglied d​es KJVD. Nach 1933 gehörte e​r als KPD-Mitglied z​ur Widerstandsgruppe u​m Otto Gotsche, d​ie sich 1942 m​it der v​on Robert Büchner geführten illegalen KPD-Organisation Antifaschistische Arbeitergruppe Mitteldeutschland i​n Eisleben zusammenschloss u​nd wurde verhaftet.

Nach 1945 w​ar er Sekretär d​er KPD-Kreisleitung Merseburg u​nd wurde 1946 n​ach der Zwangsvereinigung v​on SPD u​nd KPD Mitglied d​er SED. 1948 t​rat er i​n die Deutsche Volkspolizei ein, w​ar dort zunächst i​n der Hauptverwaltung Ausbildung, d​ann in d​er Kasernierten Volkspolizei (KVP) tätig, zuletzt a​ls Leiter d​er Politabteilung d​er KVP-Bereitschaft Potsdam i​m Rang e​ines Oberstleutnants.[1] Mit Gründung d​er NVA w​urde er 1956 Stellvertreter d​es Kommandeurs u​nd Leiter d​er Politabteilung d​er 1. motorisierten Schützendivision (MSD) i​n Potsdam. 1958 wechselte e​r als leitender Offizier z​um Ministerium für Staatssicherheit, w​urde bis 1960 i​n Vertretung v​on Rudi Mittig amtierender Leiter d​er Bezirksverwaltung Potsdam u​nd gleichzeitig Mitglied d​er SED-Bezirksleitung Potsdam. 1960 w​urde er erneut Offizier d​er NVA u​nd war kurzzeitig Leiter d​er Kadettenschule d​er NVA i​n Naumburg (Nachfolger v​on Generalmajor Paul Blechschmidt). Nach d​eren Auflösung w​ar er a​b 1. September 1960 Kommandeur d​er Nachfolgeeinrichtung i​n Naumburg, d​er Vorstudienfakultät d​er Militärakademie Friedrich Engels, d​ie am 30. August 1965 geschlossen wurde.

Er l​ebte zuletzt a​ls Oberst a. D. i​n Naumburg[2] u​nd starb i​m Alter v​on 66 Jahren.[3]

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1971 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
  • 1976 Vaterländischer Verdienstorden in Silber
  • Am 1. März 1986 wurde das Bataillon Chemische Abwehr 1 der 1. MSD in Lehnitz nach Herbert Kittelmann benannt.

Literatur

  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 171.

Einzelnachweise

  1. Heinz Hoffmann, Moskau, Berlin, Militärverlag der DDR, Berlin 1989, S. 345
  2. Neues Deutschland vom 12. März 1976
  3. Traueranzeige im Neuen Deutschland vom 27. Januar 1982.
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