Herbert Fischer (General)
Herbert Fischer (* 12. Oktober 1882 in Stuttgart; † 23. Oktober 1939 in Berlin-Wilmersdorf) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Heer der Wehrmacht.
Werdegang
Beförderungen
- 16. Juni 1910 Oberleutnant
- 8. Oktober 1914 Hauptmann
- 1. Februar 1924 Major
- 1. Oktober 1929 Oberstleutnant
- 1. April 1931 Oberst
- 1. April 1934 Generalmajor
- 1. Dezember 1935 Generalleutnant
- 31. Oktober 1937 Charakter als General der Infanterie
Fischer trat am 22. März 1901 als Leutnant in das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 in seiner Heimatstadt ein. Vom 1. Februar 1909 bis 30. September 1912 fungierte er als Adjutant des I. Bataillons, wurde zwischenzeitlich am 16. Juni 1910 Oberleutnant und stieg als solcher anschließend zum Regimentsadjutant auf.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Fischer ab 3. August 1914 zur Deutschen Militärmissionen in das Osmanische Reich beordert, wo er den gesamten Krieg über hinweg Dienst in der Osmanischen Armee versah.
Nach Kriegsende und Rückkehr in die Heimat wurde Fischer vom 20. Februar bis 24. November 1919 zunächst zu den Offizieren der Armee überführt und dann in die Reichswehr übernommen. Hier diente er zunächst im Reichswehrministerium in Berlin und war dort vom 1. Oktober 1920 für ein Jahr als Adjutant dem Chef der Heeresleitung Hans von Seeckt unmittelbar unterstellt. Anschließend übernahm Fischer bis zum 1. Januar 1924 als Chef die 2. Kompanie des 6. Infanterie-Regiments in Lübeck. Es folgte dann seine Rückversetzung in das Reichswehrministerium, wo er die kommenden Jahre im Truppenamt (TA) tätig war. Am 1. Februar 1928 wechselte Fischer wieder in den Truppendienst über und wurde in Braunschweig Kommandeur des I. Bataillons des 17. Infanterie-Regiments. Dieses Kommando gab Fischer am 30. März 1930 ab und rückte dann in den Regimentsstab auf. Am 1. November 1930 kehrte Fischer abermals in das Reichswehrministerium zurück und wurde dort zum Leiter der Abteilung Fremde Heere (T 3) im Truppenamt ernannt. Diesen Posten gab er am 31. März 1933 ab und fungierte danach als Militärattaché in Budapest mit Dienstsitz in Rom.
Nach der Umwandlung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde Fischer von seinem Posten in Rom abberufen und am 6. Oktober 1936 Kommandeur der 31. Infanterie-Division. Ein halbes Jahr später wurde er von diesem Kommando entbunden und zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt. Als charakterisierter General der Infanterie wurde Fischer am 31. Oktober 1937 offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Sein eigentliche, streng getarnter Einsatz war innerhalb der Einsatzgruppen der Legion Condor. Sein spezielles Aufgabengebiet bestand hier in der Leitung der Abwehr innerhalb der "Kampfgruppe 88" zur nachrichtendienstlichen Absicherung des Einsatzes der deutschen Kampfgeschwader zur Niederschlagung der spanischen Republik.[1]
Er starb kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[2]
- Ritterkreuz des Württembergischen Militärverdienstordens[2] am 9. April 1916[3]
- Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern[2]
- Ritterkreuz I. Klasse des Albrechts-Ordens mit Schwertern[2]
- Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II. Klasse[2]
- Friedrich-August-Kreuz II. und I. Klasse[2]
- Hanseatenkreuz Lübeck[2]
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration[2]
- Silberne Imtiaz-Medaille mit Säbeln[2]
- Mecidiye-Orden III. Klasse mit Säbeln[2]
- Silberne Liakat-Medaille mit Säbeln[2]
- Eiserner Halbmond[2]
Literatur
- Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 Band 3: Dahlmann-Fitzlaff Biblio Verlag, Osnabrück 1994, ISBN 3-7648-2424-7, S. 487–488
Einzelnachweise
- Walter Waiss,Legion Condor - Berichte, Dokumente, Fotos, Fakten, Hintergründe, Helios Verlag Aachen, 2013
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S. 135
- Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege, 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 113