Heorhij Tkatschenko

Heorhij Kyrylowytsch Tkatschenko (ukrainisch Георгій Кирилович Ткаченко, russisch Георгий Кириллович Ткаченко Georgi Kirillowitsch Tkatschenko; * 23. Apriljul. / 5. Mai 1898greg. i​n Gluschkowo, Gouvernement Kursk, Russisches Kaiserreich; † 11. Dezember 1993 i​n Kiew, Ukraine) w​ar ein ukrainischer Kobsar, Architekt u​nd Maler.

Leben

Heorhij Tkatschenko k​am in e​iner armen Handwerker-Familie i​n der Ost-Sloboda (Східна Слобожанщина) z​ur Welt.[1] Nach d​em Besuch d​er Dorfschule g​ing er a​uf die Kursker Realschule u​nd studierte a​b 1917 a​n der Charkiwer Kunstakademie. Nach d​eren Abschluss besuchte e​r ab 1922 d​as Moskauer Kunstinstitut, d​ass er 1929 absolvierte u​nd den Titel e​ines Architekten erhielt.[2]

Anschließend zog er nach Charkiw, wo er bei dem bekannten Kobsari Petro Drewtschenko (Петро Семенович Древченко; 1863–1934) das Instrument Bandura meisterhaft zu spielen erlernte.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg zog er nach Kiew wo er als Künstler tätig war. Außerdem unternahm er, stets von seiner Bandura begleitet, ausgedehnte Reisen durch die Ukraine, schrieb Volkslieder[4], malte Aquarelle, vorwiegend von Landschaften und traditioneller Architektur, wie zum Teil von heute nicht mehr bestehenden Holzkirchen.[3] Seine Arbeiten wurden in Ausstellungen in Kiew präsentiert.[4]

Als Kobsar gab Tkatschenko Konzerte im Opernhaus Kiew, unternahm Tourneen in der Ukraine und trat 1970 in Moskau und 1971 in Leningrad auf.[2] Er war Mentor und Lehrer vieler junger Bandura-Spieler.[4] Tkatschenko starb 95-jährig in Kiew.

Der 1988 entstandene Film v​om Regisseur u​nd Taras-Schewtschenko-Preisträger Oleh Bijma (Олег Іванович Бійма; * 1949) Dorohy kobsarski handelte v​on ihm.[2]

Einzelnachweise

  1. Ukrainische Kobsars des östlichen Slobozhanshchyna auf haidamaka.org.ua; abgerufen am 2018 (ukrainisch)
  2. Eintrag zu Heorhij Tkatschenko in UKRMUSIC.ORG; abgerufen am 2018 (ukrainisch)
  3. Heorhij Tkatschenko auf bandurka.etnoua.info; abgerufen am 2018 (ukrainisch)
  4. Eintrag zu Heorhij Tkatschenko auf kobzari.org.ua; abgerufen am 2018 (ukrainisch)
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