Henry Sykes Stephens
Henry Sykes Stephens KH (* 1795 oder * 1796; † 6. Juli 1878 in London)[1] war ein britischer Offizier, Maler und Musiker.[2]
Leben
Henry Sykes Stephens trat im Juni 1815 als Ensign in die British Army ein und wurde im November desselben Jahres zum Lieutenant und 1825 zum Captain befördert. Bis Ende 1840 war er 10 Jahre aktiver Offizier und über 16 Jahre auf Halbsold.[3]
Zur Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover war Stephens als Adjutant des Vizekönig Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge, in der Residenzstadt des Königreichs Hannover stationiert.[2] Das 1836 erstellte Hannoversche Adress-Buch für das Jahr 1837 verzeichnete „Stephens, H. S., Capitain, Oberadjutant Sr. Königl. Hoheit des Vice-Königs Herzog von Cambridge“ mit Wohnsitz unter der damaligen Adresse „Georgstraße 354 f.“[4]
Hannovers Personalunion mit Großbritannien endete im Jahr 1837 mit dem Tod von König Wilhelm IV. Vor dem Regierungsantritts von König Ernst August von Hannover wurde der Duke of Cambridge als hannoverscher Vizekönig verabschiedet.[5] Sein Aide-de-camp[6] Henry Sykes Stephens wurde im gleichen Jahr als Ritter des Guelphen-Ordens ausgezeichnet.[7]
Nach einiger Zeit mit Halbsold erhielt er am 1. Februar 1839 einen Dienstposten als Captain des 86th (Royal County Down) Regiment of Foot[8] und wurde zugleich rückwirkend zum 28. Juni 1838 zum Brevet-Major befördert.[8] Den Dienstposten gab er im Oktober 1841 wieder ab.[9] Als 1843 eine Tochter des Duke of Cambridge in der Kapelle des Buckingham Palace den späteren Großherzog Friedrich Wilhelm II. von Mecklenburg-Strelitz heiratete war Henry Sykes Stephens dessen „Man of Honour“.[10]
Stephens wurde 1847 zum Sergeant at Arms im königlichen Haushalt von Queen Victoria und 1852 zu einem der Gentleman Usher Quarterly Waiter.[1] Weiterhin auf Halbsold wurde er aufgrund seines Dienstalters im November 1851 zum Brevet-Lieutenant-Colonel[11], im November 1854 zum Brevet-Colonel,[12] im September 1865 zum Brevet-Major-General,[13][14] später zum Brevet-Lieutenant-General[15] und schließlich im Oktober 1877 zum General[16] befördert.
Er starb am 6. Juli 1878 im Alter von 82 Jahren in London.[17]
Familie
Am 21. November 1835 brachte Stephens' Gattin in Hannover einen Sohn zur Welt.[6] Henry Sykes Stephens hatte auch zumindest eine Tochter. Mary Henrietta heiratete 1871 Charles William Williams-Bulkeley, den Sohn eines Baronets. Sie verstarb bereits im Juni 1878, anscheinend kinderlos.[18][19]
Künstlerische Werke
Als Künstler blieb Stephens eher unbekannt. Er dilettierte in den Bereichen bildende Kunst und Musik und hatte in seiner Zeit in Hannover offenbar Umgang mit dem Verkehrspolitiker, Fabrikanten und Kunstsammler Bernhard Hausmann.[2]
- In der Sammlung „Andenken meiner Zeitgenossen“ von Bernhard Hausmann im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig findet sich
- im Stadtarchiv Hannover hatte sich Anfang der 1930er Jahre ein Aquarell von H. S. Stephens erhalten, auf dem die Fassade des historischen Gebäudes Schmiedestraße 30 in Hannover festgehalten worden war.[20]
Weblinks
- Capt. H. S. Stephens: Das Ahlerssche Haus in Hannover bei Kulturerbe Niedersachsen.
Einzelnachweise
- Institute of Historical Research: Household of Queen Victoria: Alphabetical list of Appointees
- Silke Gatenbröcker: H. S. Stephens, in dies.: Aquarelle und Zeichnungen aus Romantik und Biedermeier. Die Sammlung „Andenken meiner Zeitgenossen“ des Bernhard Hausmann (1784 - 1873) / Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig, Kunstmuseum des Landes Niedersachsen ( = Sammlungskataloge des Herzog-Anton-Ulrich-Museums Braunschweig, Bd. 14), München: Hirmer, 2005, ISBN 978-3-7774-2505-4 und ISBN 3-7774-2505-2, S. 228f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Hart's Annual Army List, Militia List, and Imperial Yeomanry List: 86th (The Royal County Down) Regiment of Foot, London 1841, S. 238
- Vergleiche III: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner der Stadt Hannover, so wie eines Theiles der Bewohner von Herrenhausen, Linden und der übrigen umliegenden Gegend, mit Bemerkung ihres Standes oder Geschäfts, der Straßen, in welchen dieselben wohnen, und der Hausnummer, S. 170 des Adressbuches als Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek
- Dieter Brosius: 1837, in: Hannover Chronik, S. 118f.
- Edward Shackell: John Bull "For God, the King, and the People!" Band XV, Nr. 782, 6. Dezember 1835
- Nicholas Harris Nicolas: Chronological List of Knights and Officers – 1837. (in englischer Sprache) In: History Of The Orders Of Knighthood Of The British Empire; Of The Order Of The Guelphs Of Hanover; And Of The Medals, Clasps, and Crosses, Conferred For Naval And Military Services. Band 4, John Hunter, London 1842, S. xvii; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- London Gazette. Nr. 19702, HMSO, London, 1. Februar 1839, S. 190 (PDF, englisch).
- London Gazette. Nr. 20031, HMSO, London, 26. Oktober 1841, S. 2625 (PDF, englisch).
- The Gentleman's Magazine, August 1843: Domestic Occurrences, S. 193–195
- London Gazette. Nr. 21262, HMSO, London, 11. November 1851, S. 2968 (PDF, englisch).
- London Gazette. Nr. 22194, HMSO, London, 26. Oktober 1858, S. 4579 (PDF, englisch).
- London Gazette. Nr. 23016, HMSO, London, 22. September 1865, S. 4542 (PDF, englisch).
- Colburn's United Service Magazine:: Promotions and Appointments, London 1865, Part III, S. 315
- The Illustrated Queen Almanac and Lady's Calendar for 1877: Her Majesty's Household, S. 6
- London Gazette. Nr. 24508, HMSO, London, 2. Oktober 1877, S. 5459 (PDF, englisch).
- Arthur William Alsager Pollock: Colburn's United Service Magazine, London 1878, Part III, S. 114
- Joseph Foster: The baronetage and knightage, 1881, S. 655
- Mary Henrietta Stephens auf thepeerage.com
- Arnold Nöldeke (Bearb.): Schmiedestraße 30; umgebaut 1880, in ders.: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, hrsg. von der Provinzial-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmäler der Provinz Hannover, Heft 19: I. Regierungsbezirk Hannover, Heft 2 in zwei Teilen: Stadt Hannover, Hannover: Theodor Schulzes Buchhandlung, 1932, S. 630f.