Hellmuth von Lepel
Freiherr Eugen August Hellmuth von Lepel, ab 1810 Graf, (* 7. März 1773 in Ludwigsburg; † 12. September 1812 in Moschaisk, Russland) war königlich-westphälischer Offizier und Erster Stallmeister des Königs Jérôme. Er wurde in der Schlacht von Borodino am 7. September 1812 schwer verwundet und starb Tage später im Lazarett.
Herkunft
Seine Eltern waren Joachim Otto Friedrich von Lepel (* 12. März 1740; † 14. Mai 1802) aus dem Hause Grambow und dessen erste Ehefrau Karoline Maria Friederike geb. von Röder (* 1. November 1749; † 3. Juni 1802) (Scheidung 20. September 1781), eine Tochter des Generalfeldmarschalls und Freiherrn August Gottlob von Röder. Sein Vater war Oberstwachtmeister der Leibgarde zu Pferde sowie Oberhofmarschall des Fürsten Wolfgang Ernst II. von Isenburg zu Birstein.
Leben
Eugen August Hellmuth von Lepel war von 1791 bis 1800 Offizier in preußischem Dienst. Er trat danach in württembergischen Dienst und stieg bis zum Oberst auf. Er wechselte Ende 1807 in den Dienst des Königreichs Westphalen und wurde im Januar 1808 Stallmeister des Königs. Am 10. Januar 1810 wurde er in den westphälischen Grafenstand erhoben. Ab 9. Juni 1810 war er Adjutant des Königs und Brigadegeneral.
Lepel war während des Russlandfeldzuges 1812 Generalmajor und Kommandeur der westphälischen Kürassierbrigade in Napoleons Grande Armée (2. Brigade, 4. Kavalleriedivision, IV. Korps). Er verlor in der Schlacht von Borodino beim Angriff des IV. Korps unter Marschall Murat auf russische Stellungen durch eine Kartätschenkugel den linken Arm bis zur Schulter. Trotz Amputation war die Verwundung zu schwer und er starb im Lazarett von Moschaisk. Er wurde postum am 15. Oktober 1812 posthum mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.
„General von Lepel galt als der schönste Offizier der westfälischen Armee; er war der Liebling Friederike Katharinens, der Gemahlin König Jérômes. Wir sahen ihn eben noch mit erhobenem Pallasch vor der Front seiner Brigade, als eine Paßkugel ihn vom Pferde warf. Auf den Tod verwundet, nannte er den Namen seiner Königin und starb.“
Literatur
- Noel Charavay: Les Généraux morts pour la patrie: armées de terre et de mer. Notices biographiques: 2 série 1805–1815. Charavay, Paris, 1908
- Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, 1898, S.405
- Historisch-Genealogisches Handbuch der Familie v. Lepel (Lepell). Auf der Grundlage familiengeschichtlicher Quellen erarbeitet durch Andreas Hansert und Oskar Matthias Freiherr von Lepel unter Mitarbeit von Klaus Bernhard Freiherr von Lepel und Herbert Stoyan. Deutsches Familienarchiv, Band 151, Verlag Degener & Co., Insingen 2008, ISBN 978-3-7686-5201-8
- Lepel, Joachim Otto Friedrich von. Hessische Biografie. (Stand: 9. April 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).