Hellmuth Will
Hellmuth Will (* 29. Oktober 1900 in Ribben, Masuren; † 18. Dezember 1982 in Neuss) war ein deutscher Verwaltungsjurist in der Finanzverwaltung.[1] Er war der letzte Oberbürgermeister von Königsberg.
Leben
Nach dem Jurastudium und der Promotion war Will seit 1930 Finanzreferent und zuletzt Oberregierungsrat in der Kommunalabteilung des Preußischen Innenministeriums. 1933 wurde er nicht als Alter Kämpfer, sondern als Finanzfachmann zum Oberbürgermeister von Ostpreußens Provinzialhauptstadt berufen. Er konnte die drohende Finanzkatastrophe abwenden, indem die Stadt Bürgschaften für die Stadtbank übernahm. 1933 glückte ihm der Ausgleich des Haushaltsplans einschließlich der Abdeckung früherer Fehlbeträge.[2] Seine Rede zur Eröffnung der 25. Deutschen Ostmesse ist erhalten.[3] In der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei spielte er nie eine Rolle.[2] Vom 20. Oktober 1941 bis 1943 war er Gebietskommissar in Kiew.[4] Will hatte dem Gauleiter Ostpreußens Erich Koch den Ehrenbürgerbrief Königsbergs überreicht.[5] Im Gegensatz zu diesem blieb Will in der zur Festung erklärten Stadt Königsberg. Mit den Wehrmachtsoldaten ging er in eine zehnjährige sowjetische Kriegsgefangenschaft.[2] Er war der letzte Vorsitzende des Königsberger Kunstvereins.
Veröffentlichungen
- Kommunale Finanzpolitik, dargestellt am Beispiel der Stadt Königsberg. 1934
Weblinks
- Hellmuth Will in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
Einzelnachweise
- Sterbetag nach Auskunft Bürgeramt Neuss
- Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Stadt und Umgebung. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1, S. 339
- Rede des Oberbürgermeisters von Königsberg, Dr. Will, anlässlich der Eröffnung der 25. Deutsche Ostmesse. Presse-Abteilung des Meßamts, Königsberg 1937.
- Kreisgebiet Kiew-Stadt
- Wulf D. Wagner, Heinrich Lange: Das Königsberger Schloss. Eine Bau und Kulturgeschichte, Bd. 2, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-1953-0, S. 436.