Hellmuth Strobel
Hellmuth Strobel (* 17. April 1905 in Wilhelmshaven; † 24. Dezember 1978)[1] war ein deutscher Seeoffizier, zuletzt als Kapitän zur See in der Bundesmarine.
Leben
Strobel trat mit der Crew 1924 in die Reichsmarine ein. Am 1. Juli 1930 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert und 1931 auf das Torpedoboot T 156 bei der 2. Torpedoboothalbflottille versetzt.[2]
1936 war er in der Kriegsmarine als Kapitänleutnant, am 1. Juli 1935 befördert,[3] auf dem Kreuzer Leipzig Torpedooffizier.[4] Von Oktober 1939 bis August 1940 diente er als Nautischer Offizier auf der Schleswig Holstein, mit welcher er am Unternehmen Weserübung teilnahm und das später als Schulschiff eingesetzt wurde. Im Oktober 1940 wechselte er für die gleiche Position auf den leichten Kreuzer Köln. Ab April 1941 war er Erster Offizier an Bord. Ende März 1942 war er zusätzlich bis Ende Mai 1942 vertretungsweise Kommandant der Köln.
Im September/Oktober 1943 war er als Fregattenkapitän vertretungsweise Chef der Militärischen Abteilung im Torpedowaffenamt.
Im März/April 1944 war er 1. Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Ausbildungsverbände der Flotte. Nachdem der leichte Kreuzer Köln nach einem U-Boot-Angriff vom Februar 1943 bis März 1944 zur Reparatur gekommen war, wurde er ab April 1944 als Schulschiff wieder in Dienst gestellt, und Strobel war bis Ende Januar 1945 ihr Kommandant.[5] Im November 1944 wurde der Fregattenkapitän Franz Maria Liedig, welcher als Erster Offizier auf der Köln diente, in Oslo gefangen genommen. Strobel sollte das Verschwinden der Mannschaft gegenüber damit begründen, dass Liedig für dringende Aufgaben in der Heimat „in Marsch gesetzt“ worden war. Am 1. Oktober 1944 war Strobel zum Kapitän zur See befördert worden. Ab 12. Dezember 1944 war das Schiff nach einem Bombenangriff erneut zur Reparatur.
Im April 1945 wurde er letzter Seekommandant Ostpreußen. Da Pillau bereits zum 25. April 1945 fiel, wurde die Dienststelle kurz nach Strobels Dienstantritt aufgelöst.[6]
In der Bundesmarine war er ab Mai 1956 als Chef des Stabes mit der Aufstellung des Kommandos der Flottenbasis (Wilhelmshaven) und gleichzeitig mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandeurs beauftragt. Im Juni 1957 gab er das Kommando ab.[7] Anschließend wurde er Leiter der neu gebildeten Unterabteilung Fü B IV im Führungsstab der Bundeswehr (Fü B) im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn. Zum August 1959 gab er die Leitung ab. 1960 übernahm der Brigadegeneral Johannes Härtel diese Aufgabe.[8] Strobel wechselte in den Führungsstab der Marine und war hier bis September 1963 Leiter der Stabsabteilung Fü M IV (Organisation und Haushalt).[9] Über seine weitere militärische Verwendung und sein weiteres Leben ist nichts bekannt.
Werk
- Die Kämpfe um Pillau (20. April–25. April 1945). In: Der Landkreis Samland, Holzner, 1966, S. 715–720.
Weblinks
- Ausführungen von Hellmuth Strobel zu der Überführung Liedigs im Juli 1944. Korrespondenz mit Professor Walter Braun, ifz-München, März 1957.
Einzelnachweise
- Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 150 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Marineleitung: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1931, S. 11 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler, 1938, S. 15 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler., 1936, S. 17 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 20 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Werner Haupt: Heeresgruppe Mitte: 1941-1945. Supplement. H. H. Podzun, 1968, S. 215 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 110 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 17 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
- Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 103 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).