Heinz Breloh

Heinz Breloh (* 1940 i​n Hilden; † 2001 i​n Köln) w​ar ein international bekannter deutscher Künstler. Er w​ar unter anderem Mitbegründer d​er Zeitschrift „nummer“ u​nd des Ausstellungsforums „depot“ i​n Köln 1971.

„Lebensgröße“, 1994, Bronze-Plastik. Standort: Moltkeplatz, Essen
Lebensgröße Magdeburg, 1995, Bronze
Lebensgröße II, 1985, Bronze, vor der Nikolaikirche (Wismar)

Leben

Nach Abschluss seines Studiums b​ei Fritz Wotruba i​n Wien f​and Heinz Breloh seinen Ausdruck i​m Wesentlichen i​n der Fotografie i​n der Videokunst, Performance u​nd Installation. Über d​ie Auseinandersetzung m​it diesen Medien k​am er z​ur Skulptur zurück. Als Material verwendete e​r unter anderem Eisen-Guss (Gusseisen), Terrakotta, Gips u​nd Bronze.

Themen

Wichtige Themen seines Schaffens sind:

  • „Lebensgröße“: „In einer festgelegten Choreografie umschreitet, umtanzt der Künstler die weiche Gipsmasse. Er wirft sich mit dem ganzen Körper – Beinen, Hüften, Brust, Rücken, Kopf – dagegen, umfängt den Klotz mit den Armen, durchstößt ihn mit Knien und Beinen, fährt mit dem Kopf hin und her und schleift so einen waagerechten oberen Abschluss aus. Er presst, dreht, windet sich nach einem genau bemessenen Programm an, in und gegen den Block, durchpflügt den Gips nach innen, ertastet und umspannt ihn von außen. Er zieht seine Körperbahn, bis das Material hart und widerständig geworden ist. Die fertige Skulptur hält die Körperform als negatives Volumen fest. Sie ist (im klassischen Sinn von Erinnerung) ein Monument der Körperspur.“ (Manfred Schneckenburger: Körperhandlungen wider die Apparatenwelt, in: „Skulptur als Körperspur – Heinz Breloh“, p. 17, 2008 s. u.).
  • „Sechsender“: In diesen Werken „… thematisiert Breloh immer wieder den Bildhauer selbst als „Sechsender“, also mit den sechs sinnlichen Kraftenden Kopf, Armen, Beine und Genital und dessen Arbeiten an einer Skulptur und die von ihm ausströmenden und ihn vor dort erreichenden Kraftlinien der Bewegung…“ (Marina von Assel: Heinz Breloh – Skulpturen und Zeichnungen, in: „Skulptur als Körperspur – Heinz Breloh“, p. 72, 2008 s. u.).

Heinz Breloh l​ebte und arbeitete überwiegend i​n Köln; s​ein künstlerisches Erbe w​urde bis z​u deren Tod v​on seiner Lebensgefährtin, d​er Künstlerin Krimhild Becker betreut. Seitdem betreuen e​s die Brüder v​on Heinz Breloh a​ls „Erbengemeinschaft Breloh“ zusammen m​it seiner Geburtsstadt Hilden.

Heinz Breloh erhielt 1989 (zusammen m​it Beate Terfloth) d​en Kunstpreis d​es Deutschen Künstlerbundes.[1]

Lebenslauf

Werke (Auswahl)

Zitat

  • „Das ist eigentlich der Wunsch, dass die Plastik einem so nahe kommen kann, wie ein Mensch, wie sagen wir mal Sex, dieses ganz Nahe. Das ist eigentlich so eine Vorstellung, dass die Plastik ein Gegenüber ist, wie es enger nicht vorstellbar ist. Die Arbeit ist dann fertig, wenn zwischen der Arbeit und mir keine Distanz mehr ist.“ (Heinz Breloh, zitiert in „Skulptur als Körperspur – Heinz Breloh“, 2008, s. u.)

Einzelnachweise

  1. kuenstlerbund.de: Kunstpreis des Deutschen Künstlerbundes / 1989 Heinz Breloh, Düsseldorf und Beate Terfloth, Berlin (Memento des Originals vom 3. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 10. August 2015)

Literatur (Auswahl)

Commons: Heinz Breloh – Sammlung von Bildern
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