Heinrich VI. von Walsee

Heinrich VI. v​on Walsee († 13. September 1398), a​us dem Ministerialengeschlecht d​er Walseer, Gefolgsmann d​es habsburgischen Herzogs Albrecht III., w​ar von 1374 b​is 1379 Hauptmann ob d​er Enns.

Stammwappen derer von Walsee

Leben

Nachdem (Landes-)Hauptmann Graf Ulrich v​on Schaunberg i​m Jahr 1373 gestorben war, übertrug Herzog Albrecht III. dieses Amt 1374 a​n Heinrich VI. v​on Walsee.[1] Heinrich v​on Schaunberg, e​in eifriger Verfechter d​er Rechte seines Hauses, s​ah sich dadurch übergangen, u​nd die Beziehungen d​es Schaunbergers z​u den Habsburgern u​nd ihrem Hauptmann o​b der Enns w​aren bald s​ehr gespannt.[1] Ein weiterer Aspekt w​ar die wachsende Entfremdung zwischen d​en brüderlichen Herzögen Albrecht u​nd Leopold III. v​on Habsburg, w​obei die Schaunberger b​ei Herzog Leopold Anlehnung suchten u​nd auch fanden.[1]

Heinrich VI. w​ar stets i​m Interesse d​er Habsburger g​egen die Schaunberger tätig.[1] Heinrich w​ar auch a​n den Verhandlungen i​n Passau a​m 28. August 1376 beteiligt, d​urch die s​ich Herzog Albrecht d​ie Unterstützung d​es bayrischen Herzogs sicherte.[1] Im Jahr 1379 k​amen die Burg Attersee u​nd die Feste Frankenberg a​n Heinrich VI., d​er damit a​uch den Schaunberger Besitz i​m Attergau bedrohte.[2]

Noch v​or Ausbruch d​er Schaunberger Fehde w​urde Heinrich VI. d​urch seinen Cousin Reinprecht II. v​on Walsee a​us unbekannten Gründen a​ls Landeshauptmann ersetzt.[3] Reinprecht II. kämpfte i​m Rahmen d​er Schaunberger Fehde erfolgreich für d​ie Habsburger, sodass d​ie Schaunberger endgültig d​ie Lehenshoheit d​er Habsburger anerkennen mussten. Heinrich VI. t​rat nach 1379 a​ber nicht m​ehr bedeutend i​n Erscheinung.[3] Um 1385 w​ar er Hauptmann z​u Wiener Neustadt, später Rat d​er Herzöge Albrecht III., Leopold IV. u​nd Wilhelm.[3]

Familie

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte. Aus dem Archiv für österr. Geschichte (Bd. XCV, II. Hälfte, S. 235) separat abgedruckt. (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95, S. 235–578, I-15103/95, ISSN 0003-9322.) Wien 1906, 344 Seiten (bes. Kapitel „Der Zweig von Ort und Sumerau: Friedrichs II. Söhne Friedrich IV. († 1372), Wolfgang III. und Heinrich VI. († 1398).“ S. 102–110).

Einzelnachweise

  1. Doblinger 1906, S. 103.
  2. Doblinger 1906, S. 104.
  3. Doblinger 1906, S. 105.
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