Heinrich Mohn (Ingenieur)
Heinrich Mohn (* 10. November 1904 in Mainz; † 3. Februar 2003 in Gelnhausen) war ein deutscher Ingenieur, Erfinder und Philanthrop.
Leben, Familie
Heinrich Mohn war verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter. Er war Christ und Mitglied des 1904 gegründeten Deutschen Christlichen Techniker-Bundes. Er starb im Jahr 2003 in seiner Wahlheimat Gelnhausen. Seine Ehefrau Irene war 1971 gestorben. Beide wurden in Altenstadt-Enzheim im Wetteraukreis[1], dem Heimatort seiner Frau beigesetzt.
Berufliche Aktivitäten
Durch die Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges im Juli 1944 und am 12. Dezember 1944 wurde mit der Stadt Hanau auch die dort angesiedelte Industrie zerstört. Heinrich Mohn war nach dem Krieg als Direktor der Firma Heraeus-Quarzschmelze maßgeblich am Wiederaufbau dieser Firma beteiligt. Mohn hatte insgesamt 76 Patente. Sie betrafen zunächst seine Tätigkeit bei Heraeus. Hier ist etwa die Entwicklung der Original Höhensonne mit seinem Namen verbunden. Aber auch auf weiteren und unterschiedliche Fachgebieten hinterließ Mohn Spuren seines Erfindergeistes. Darunter ist z. B. auch ein hoch-temperaturfestes Glas für die Weltraumfahrt. Mit Hilfe äußerst präzise geschliffener Prismen aus diesem Werkstoff werden mit hoher Genauigkeit große Entfernungen (zwischen Kontinenten oder zum Mond) gemessen. Auch an der Entwicklung des Glasfaserkabels war Mohn beteiligt. Für seine Erfindungen wurden ihm vielerlei Ehrungen zuteil. 1959 verlieh ihm die Technische Hochschule Darmstadt auf Vorschlag der Fakultät für Chemie sowie der Fakultät für Mathematik und Physik, für seine Verdienste um die Schaffung hochwertiger Quarzgläser, die Ehrendoktorwürde (Dr. h. c.). Die Laudatio hielt Prof. Ulrich Hofmann, vom Lehrstuhl für anorganische Chemie der Technischen Hochschule Darmstadt.[1][2]
Soziales Engagement
Mohn war ein engagiertes Mitglied des Deutschen Christlichen Techniker-Bundes. Durch seine Erfindungen und Patente war er zu Vermögen gekommen. Diese Mittel und sein Glaube waren der Motor und Antrieb für seine karitativen Engagements. Zeitzeugen bezeichnen ihn als: „...charismatischen Menschen, der sein Geld dafür ausgab, anderen Menschen in Not zu helfen.“[3]. Eindrucksvoll sei insbesondere die Art und Weise gewesen, wie er sich persönlich dabei einbrachte: „Er hat Obdachlose, Drogenabhängige und Kleinkriminelle von der Straße geholt und sie in seinem Haus aufgenommen. Dort hat er ihnen geholfen, wieder in ein geordnetes Leben zurückzufinden, wobei die Menschen wochenlang, zum Teil sogar monatelang, bei ihm gelebt haben.“[3]
Nachwirkung
Mit der Benennung einer Straße im Ortsteil Hailer-Meerholz als Dr.-Heinrich-Mohn-Straße, setzte die Stadt Gelnhausen ihrem Wahlbürger ein nachhaltiges Denkmal.
Literatur
- Gelnhäuser Tageblatt. 13. März 2015, S. 23.
Einzelnachweise
- Friedhofsverzeichnis Altenstadt
- Technische Universität Darmstadt, Universitätsarchiv, UA Bestand 201 Nr. 163
- Willi Hitzemann im Gelnhäuser Tageblatt vom 13. März 2015, Seite 23