Heinrich Ludwig Boerner
Heinrich Ludwig Boerner (* 24. April 1846 in Siegen; † 30. Dezember 1916 in Jena) war ein deutscher Pädagoge.
Leben
Heinrich Ludwig Boerner wurde als Sohn des Tuchfabrikanten Adolph Heinrich Boerner geboren. Nach dem Abitur verließ er das Siegerland und studierte mit 21 Jahren Naturwissenschaften an den Universitäten Halle, Bonn und Berlin. Während seines Studiums in Halle wurde er 1865 Mitglied der Burschenschaft Alemannia auf dem Pflug.[1] 1869 beendete er das Studium der Mathematik und Physik mit dem Staatsexamen und wurde anschließend zum Dr. phil. promoviert. 1869 wurde Boerner Hilfslehrer an der Realschule in seiner Heimatstadt Siegen. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde er Realschullehrer in Frankfurt a. d. Oder. 1879 wurde er mit dreiunddreißig Jahren zum Realschuldirektor in Dortmund ernannt und 1883 zum Direktor des Elberfelder Realgymnasiums berufen. Diese Position übte er bis zu seiner Pensionierung aus. Er bewährte sich in dieser Zeit als Schulreformer und Schulbauer.
Boerner wünschte ein Realgymnasium, das die sogenannten realen Wissenschaften, also die Naturwissenschaften, besonders pflegte, aber die alten Sprachen wie Latein trotzdem in die Lehrpläne integrierte, um den Absolventen die Hochschulzugangsberechtigung zu ermöglichen. Er nannte diese Schulform Realgymnasium, um diese von den humanistisch fundierten Gymnasien abzugrenzen. Diese Form der Gymnasien trugen dem Bedarf an technisch versierten Führungskräften für die aufstrebende Industrie Rechnung.
Die Staatsregierung ernannte ihn wegen seiner pädagogischen und wissenschaftlichen Verdienste im Jahre 1908 zum Geheimen Regierungsrat.
Werke
- Geometrische Propädeutik, Ruhrort, 1876.
Einzelnachweise
- Hugo Böttger (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911/12. Berlin 1912, S. 20.