Heinrich Friedrich Schütt
Heinrich Friedrich Schütt (* 9. Dezember 1835 in Burg (Dithmarschen); † 25. Mai 1918 in Leipzig) war ein deutscher Reichsgerichtsrat.
Leben
Der Sohn eines Landwirts studierte Rechtswissenschaften in Kiel und Heidelberg.[1] 1857 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Kiel, welches sich in jenem Jahr nach der Suspension von 1849 (infolge des Schleswig-Holsteinischen Erhebung) wieder auftat.[2] 1860 trat er in den Staatsdienst ein. 1866 wurde er Rat beim Obergericht und ein Jahr später Appellationsgerichtsrat. Ab 1873 vertrat er den für den schleswig-holsteinischen Wahlkreis Pinneberg im Preußischen Abgeordnetenhaus. Das Mandat verteidigte er bis 1885.[3] 1879 erfolgte seine Ernennung zum Oberlandesgerichtsrat. Am 29. April 1886 schied er wegen seiner Beförderung an das Reichsgericht aus dem Abgeordnetenhaus aus.[4] Ab 1886 war er Richter am Reichsgericht. Er gehörte 23 Jahre dem V. Zivilsenat des Reichsgerichts an. Die Universität Leipzig verlieh ihm 1904 die Ehrendoktorwürde.[5] 1909 trat er in den Ruhestand. Von 1879 bis 1918 war er Herausgeber von Seufferts Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte in den deutschen Staaten.[6]
Einzelnachweise
- Gustav Toepke (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Heidelberg (6. Teil): Von 1846–1870 ; nebst e. Anh.: 1. Vorschriften über Immatriculation 1805–1868 ; 2. Verz. d. Rect. u. Prorect. 1669–1870, Heidelberg, 1907, S. 265.
- Kösener Korpslisten 1910, 135/74.
- Neueste Mittheilungen, V. Jahrgang, Nummer 51, Berlin, Donnerstag, den 6. Mai 1886, S. 4.
- Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 355.
- Bernd-Rüdiger Kern: „Zur Reichsgerichtsfeier, Zum 100. Jahrestag der zehn Ehrenpromotionen der Juristenfakultät am 1. Oktober 2004“, in: Rektor der Universität Leipzig (Hrsg.): Jubiläen 2004; Personen | Ereignisse (PDF; 1,9 MB) (Memento des Originals vom 10. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Deutsche Juristen-Zeitung 23 (1918), S. 435/436