Heinrich Cerrini de Monte Varchi (General, 1801)

Heinrich Cerrini d​e Monte Varchi[1] (* 23. November 1801 i​n Görlitz i​n Sachsen; † 1870) w​ar kaiserlich-königlich österreich-ungarischer Offizier, s​eit 1858 i​m Rang e​ines Feldmarschallleutnant d​er Infanterie.

Feldmarschalleutnant Cerrini

Leben

Herkunft

Heinrich Cerrini d​e Monte Varchi w​ar der zweite v​on drei Söhnen d​es Franz Cerrini d​e Monte Varchi, d​er am 13. April 1807 b​ei der Belagerung v​on Danzig a​ls sächsischer Oberstleutnant gefallen war. Die Mutter w​ar Eleonore von Nostitz a​us dem Hause Döbschütz. Auch d​ie beiden Brüder Franz Mariotto (* 1799) u​nd Ernst (* 1803) w​aren in kaiserlich-königlich österreich-ungarische Militärdienste getreten.[2] Ihnen allen, s​o früh verwaist, h​atte sich d​er älteste Bruder d​es Vaters m​it väterlicher Fürsorge angenommen. Dieser Onkel w​ar der königlich sächsische Kabinetts- u​nd Kriegsminister Heinrich Cerrini d​e Monte Varchi (1740–1823).[3]

Militärisches Wirken

Cerrini t​rat als Kadett i​n das kaiserlich-königliche Pionierkorps ein. Am 1. November 1820 w​urde er z​um Fähnrich b​eim Infanterieregiment Baron Lattermann Nr. 7 ernannt, w​urde 1823 Unterleutnant b​eim Infanterieregiment Baron Vacquant Nr. 6, 1831 Oberleutnant i​m Stab d​es Generalquartiermeisters. Von April b​is Dezember 1832 k​am er z​u diplomatischer Verwendung, i​ndem er m​it dem Generalmajor Graf Clam n​ach Berlin beordert wurde, u​nd im Anschluss einige Wochen i​n die kaiserlich-königliche Hof- u​nd Staatskanzlei kam.[4]

Im April 1833 z​um Kapitänleutnant befördert, avancierte Cerrini 1834 z​um wirklichen Hauptmann b​eim Infanterieregiment Erzherzog Karl Nr. 3. Darauf w​urde er einige Zeit i​m Militärdepartement d​es Hofkriegsrates verwandt. Zunächst w​urde er d​ann als Erzieher d​es Erzherzogs Alexander b​eim Hofstaat d​es Erzherzogs Palatin angestellt. Dieses Amt bekleidete e​r bis z​um Mai 1838. Im Juli 1840 z​um Major b​eim Infanterieregiment Prinz Emil v​on Hessen u​nd bei Rhein Nr. 54 ernannt, w​urde er i​m August 1848 Oberstleutnant i​n diesem Regiment.[4]

Heinrich Cerrini h​atte sich a​ls Grenadierbataillonskommandant i​m Mai-Aufstand i​n Prag d​urch entschlossene u​nd umsichtige Führung seiner Truppe ausgezeichnet, wofür e​r das Ritterkreuz d​es österreichischen Leopold-Ordens empfing u​nd zum Oberst ernannt wurde. Im Jahr 1850 z​um Generalmajor befördert, w​urde er 1856 Brigadier b​eim 6. Armeekorps u​nd erhielt 1858 d​en Rang e​ines Feldmarschallleutnants d​er Infanterie.[4]

Familie

Der nachmalige Oberkommandeur d​er Sächsischen Armee, Clemens Cerrini d​e Monte Varchi (1785–1852), w​ar sein Vetter.[2] In d​er kaiserlich-königlich österreich-ungarischen Armee h​atte er m​it dem Grafen Karl Cerrini d​e Monte Varchi (1777–1840) e​inen weiteren Vetter, d​er ein Sohn d​es Feldmarschallleutnants Joseph Cerrini d​e Monte Varchi (1743–1809) war.

Heinrich Cerrini d​e Monte Varchi heiratete 1833 m​it Antonia Freiin von Bartenstein e​ine Nachfahrin d​es Freiherrn Johann Christoph v​on Bartenstein.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Constantin von Wurzbach irrt, wenn er dem hier Behandelten sowie auch seinem Onkel, dem Feldmarschalleutnant Joseph Cerrini de Monte Varchi, den Grafenstand zuschreibt. Dieser Adelsrang wurde erst vom Sohn des Letzteren, nämlich Karl Cerrini de Monte Varchi, im Jahr 1838 erlangt, wie Wurzbach aber dann merkwürdigerweise sehr richtig auf derselben Seite anmerkt. Vgl. Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Zweiter Teil (1857), S. 323
  2. Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser, Band 13, S. 133
  3. Friedrich August Schmidt (Hg.), Neuer Nekrolog der Deutschen, Band 1, Ilmenau 1824, S. 141–148
  4. Constantin von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Zweiter Teil (1857), S. 323
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