Hase (Wappentier)
Der Hase ist als Wappentier in der Heraldik eine gemeine Figur.
Ob Hase oder Kaninchen, ist von der Haltung im Wappen abhängig. Erkennbar ist der Hase an seinen langen, oft aufgestellten Ohren. Auch die gestreckte Körperform ist erforderlich. Dabei wird das Tier im schnellen Lauf dargestellt. Oft ist nur der Kopf im Wappen, gelegentlich auch in zwei- oder dreifacher Anzahl. Drei Tiere werden auch im Dreipass gestellt. Das erfolgt in Anlehnung an das Maßwerk des sogenannten Hasenfensters im Paderborner Dom.
Der Hase kann im Wappen auch zu einem Kaninchen mutieren. Es sollte aber auch dann als solches beschrieben werden. Erkennbar ist es an der typischen Sitzhaltung als Hauptunterschied zum Hasen und dessen langen, oft aufgestellten Ohren.
Die grundsätzliche Ausrichtung bei beiden ist, wie bei den anderen Wappentieren, nach heraldisch rechts. Heraldische Tinkturen sind beim Hasen oder Kaninchen nicht beschränkt. Ihm werden teilweise auch eine Rübe oder anderes Knabberwerk in die Vorderläufe gelegt. Das ist auch bei der Wappenbeschreibung zu melden.
Beide können im Wappenschild, aber auch im Oberwappen auftreten. Eine Besonderheit ist der fischgeschwänzte Hase. Bei dieser fiktiven Figur wird das Hasenhinterteil durch einen Fischschwanz ausgetauscht.
Beispiele
- Kahl am Main: Laufender Hase, bezugnehmend auf Sandhase (Ortsneckname)
- Königswiesen: Wachsend in Naturfarbe
- Hasenkopf im Wappen von Reilingen
- Sanitz: Golden und sitzend
- Unteröwisheim: Hasenkopf, hinterlegt mit Abtsstab
- Fischgeschwänzt im Wappen von Prochowice
Beispiel für redendes Wappen
Da der Hase sich für den Familiennamen Hase als redendes Wappentier eignet, ist er auf vielen Bürgerwappen in dieser Absicht zu finden. Dabei ist mehr die Aussprache als die Schreibweise bestimmend. So ist es auch möglich: Haase, Hahse, Has oder Haas.
- Haßloch (Rüsselsheim am Main): Oben im Wappen, das Mainzer Rad unten ein laufender Hase.
Weblinks
Literatur
- Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Bechtermünz, Augsburg 2003, ISBN 3-8289-0768-7.