Harry Pott
Harry Pott (geboren 14. April 1911 in Misburg; gestorben 20. April 1985 in Hannover) war ein deutscher Chemotechniker, Manager und sozialdemokratischer Kommunalpolitiker.[1]
Leben
Der noch zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs geborene Harry Pott durchlief nach seinem Schulbesuch zunächst eine Lehre als Schriftsetzer und Drucker. Zur Zeit der Weimarer Republik trat er 1928 in die SPD ein.[2]
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Harry Pott im Dezember ab 1936 und für mehr als drei Jahrzehnte bis 1971 Arbeitnehmer der in seiner Heimatstadt angesiedelten Erdölraffinerie Deurag-Nerag. Hier wirkte er anfangs als Laborant und mithilfe einer weiteren Ausbildung während des Zweiten Weltkrieges absolvierten Ausbildung an einer Abendschule – als Chemotechniker. In der Nachkriegszeit wurde Harry Pott bereits unter der Britischen Militärregierung als Betriebsrat gewählt; eine Aufgabe, die er bis 1965 wahrnahm. Zeitweilig parallel dazu fungierte Pott von 1956 bis 1965 auch als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat von Deurag-Nerag.[2]
Unterdessen hatte Pott von 1946 bis 1948 zunächst als Abgeordneter im Kreistag gewirkt, von 1948 bis 1952 als Bürgermeister in Misburg. Dort wirkte er nur wenig später von 1956 bis 1969 als gewähltes Mitglied im Stadtrat, bis 1967 zudem als Vorsitzender der Ratsversammlung. In diesem Zeitraum hatte er von 1956 bis 1960 erneut als Kreistagsabgeordneter gewirkt.[2]
1968 wurde Pott für seine Verdienste um den Neu- und Wiederaufbau Misburgs nach dem Weltkrieg mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes geehrt.[2]
Nach der Eingemeindung der Stadt Misburg in die niedersächsische Landeshauptstadt wirkte Harry Pott vom 9. Juni 1974 bis zum 8. November 1976 als Mitglied im Misburger Bezirksrat.[2]
Harry Potts im August 1942 geborener Sohn Harri Pott wurde als Staffelläufer bei Hannover 96 Deutscher Juniorenmeister und wurde für sein kommunalpolitisches Engagement mit dem Ehrenring der Stadt Hannover ausgezeichnet.[3]
Bürgermeister-Pott-Weg
Der 1992 im hannoverschen Stadtteil Misburg-Nord östlich der Kleinertstraße angelegte Bürgermeister-Pott-Weg wurde nach dem sozialdemokratischen Kommunalpolitiker benannt.[4]
Literatur
- Harry Pott. 1911 – 1985. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, in Wolfgang Illmer (Hrsg.), Winfried Baßmann, Juan Carlos Blanco Varela (Mitarb.): Chronik Misburg. Ursprung bis Gegenwart, Hannover-Misburg: Wolfgang Illmer, 2012, ISBN 978-3-00-038582-7, S. 547
Einzelnachweise
- o. V.: Pott, Harry in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 24. November 2021
- Klaus Mlynek: Pott, Harry. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 289.
- Harri Pott. Ehrenring der Stadt Hannover, in Wolfgang Illmer (Hrsg.), Winfried Baßmann, Juan Carlos Blanco Varela (Mitarb.): Chronik Misburg. Ursprung bis Gegenwart, Hannover-Misburg: Wolfgang Illmer, 2012, ISBN 978-3-00-038582-7, S. 545–447
- Helmut Zimmermann: Hannovers Straßennamen. Veränderungen seit 1991. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 51 (1997), S. 353; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche