Harry Hornig
Harry Hornig (* 22. Oktober 1930 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Dokumentarfilmer.
Leben
Harry Hornig wurde als Sohn eines Bergmanns geboren, besuchte die Mittelschule in Gelsenkirchen und machte danach eine Lehre als Bergarbeiter. Im Jahre 1949 zog er nach Jena, wo er an der dortigen Universität ein Studium der Philosophie, Germanistik und Filmwissenschaften abschloss. Seit den 1950er Jahren arbeitete er beim DEFA-Studio für Dokumentar- und Kurzfilme. Dort wurde er im Jahre 1954 unter der Leitung von Gustav Wilhelm Lehmbruck Dramaturgie-Assistent, später Dramaturg und Redakteur und arbeitete unter anderem mit Joachim Hadaschik zusammen. Seit dem Jahre 1958 arbeitete er als Dokumentarfilmregisseur und nahm Autoren- und Dramaturgentätigkeiten war. Ab 1961 widmet er sich Kinder- und Jugenddokumentationen und arbeitete mit dem Schriftstellerehepaar Wera und Claus Küchenmeister zusammen, wobei er die Geschichte der proletarischen Kinderbewegung in Deutschland zum Gegenstand seiner Dokumentationen machte. Im Jahre 1974 arbeitete er zusammen mit Róza Berger-Fiedler, wobei beide zum Anlass des 25. Jahrestages der DDR den Film "Träume leben" schufen.
Neben seiner Arbeit im DEFA-Dokumentarfilmstudio war Hornig für das Fernsehen der DDR tätig und wurde stellvertretender Leiter im Bereich Fernsehen des DEFA-Studios für Kurzfilme wurde. In den Jahren 1979 bis 1982 war er Vorsitzender der Sektion Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik im Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR.
1979 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur ausgezeichnet.
Seit 1982 war er Dozent für Regie des Dokumentarfilms an der Hochschule für Film- und Fernsehen. Von 1983 bis 1986 leitete er den Fachbereich Regie und arbeitete als Prorektor für Ausbildung, Film- und Fernsehproduktionen. Weiter lehrte Hornig auch an der Hochschule für Fernsehen und Film München und an der Ruhr-Universität Bochum und der VHS Gelsenkirchen. Zudem arbeitete er als Autor und Dramaturg, wo er oft mit der Regisseurin Róża Berger-Fiedler zusammenarbeitete. 1991 gründete er gemeinsam mit Berger-Fiedler die BABEL Film und Video GmbH mit Sitz in Berlin, wo Hornig als Autor, Dramaturg und beratender Produzent arbeitet.
Filmografie
- 1956: KgU – Kampfgruppe der Unmenschlichkeit (Dramaturgie)
- 1958: Tageskurs 1:4
- 1966: Pankoff
- 1968: Ostern 68
- 1973: Ewa – Ein Mädchen aus Witunia
- 1981: Liebster Dziodzio
Werke
- Harry Hornig: Aktuelle Probleme des Dokumentarfilms, in: Deutsche Filmkunst 11/1961.
- Harry Hornig, in: Werkstatt. Berlin 1974;
- Harry Hornig: Der Dokumentarfilm und seine Zuschauer, in: Film und Fernsehen 11/1980.
Literatur
- Annemarie Noelle: Harry Hornig, in: Filmdokumentaristen der DDR, Henschel Verlag Berlin 1969
Weblinks
- Harry Hornig auf den Seiten der DEFA-Stiftung
- Harry Hornig in der Internet Movie Database (englisch)