Harry Hill auf Welle 1000
Harry Hill auf Welle 1000 ist der Titel eines stummen Kriminaldramas aus der “Harry Hill”-Reihe, das Valy Arnheim 1926 nach einem Manuskript von Curt J. Braun in eigener Produktion, der “Valy Arnheim-Film Richard Spelling”, mit sich selbst in der Hauptrolle des tatkräftigen Detektivs realisierte. Der Titel ist im Anklang an die in der Anfangszeit des Rundfunks übliche Stationsansage wie z. B. „Berlin auf Welle 400“ formuliert.[1]
Film | |
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Originaltitel | Harry Hill auf Welle 1000 |
Produktionsland | Deutschland |
Erscheinungsjahr | 1926 |
Länge | 6 Akte, 2081 Meter, bei 22 BpS 83 Minuten |
Stab | |
Regie | Valy Arnheim |
Drehbuch | Curt J. Braun |
Produktion | Valy Arnheim |
Kamera | Willy Großstück |
Besetzung | |
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Handlung
Harry Hill kann sich bei der Verbrecherjagd nun des Polizeifunks bedienen.
Produktionsnotizen
Der Film, eine Produktion der Valy Arnheim-Film Richard Spelling, wurde von Willy Großstück photographiert. Das Bühnenbild schuf Carl Ludwig Kirmse, die Produktionsleitung hatte Gustav Renz.
Der Kabarettist Paul Morgan war darin in der Rolle eines Zeitungsredakteurs besetzt.
Der Film lag der Reichsfilmzensur am 24. Juni 1926 vor und durfte unter der Nummer B.13143 passieren. Ein Jugendverbot wurde ausgesprochen.[2]
Hintergrund
„Harry Hill auf Welle 1000“ gehört zu den Filmen, die im Gefolge des 1923 für Deutschland eingeführten Unterhaltungsrundfunks und des dadurch geweckten Interesses breiterer Schichten für die neue Technik entstanden und sie thematisierten.[3]
Wie der Titel ahnen lässt, spielt die Funktechnik bei der Handlung eine wichtige Rolle. Die titelgebende Wellenlänge 1000 Meter (300 kHz) findet sich am oberen Ende des Langwellenbereichs, hier wurde in den Anfängen der Polizeifunk abgewickelt.[4]
Weblinks
- Harry Hill auf Welle 1000 in der Internet Movie Database (englisch)
- Harry Hill auf Welle 1000 bei filmportal.de
- “Harry Hill auf Welle 1000” im Bundesarchiv (DVD Blu-Ray, Archivsignatur 31730)
Abbildungen:
- Ross-Postkarte 1010/1 von Evi Eva. Photo: Alexander Binder, Berlin 1927.
- Photo von Ernö Verebes. Atelier Alexander Binder, Berlin.
- Photos von Polizisten mit Funkgerät und Rahmenantenne (Polizeiradioempfänger, Typenbezeichnung U45-300?) aus der Zeitschrift „Das Neue Universum“, Band 45, 1924.
Literatur
Sebastian Hesse : Kamera-Auge und Spürnase. Der Detektiv im frühen deutschen Kino (= KINtop-Schriften Band 5). Stroemfeld Verlag, Frankfurt/Basel 2003, ISBN 3-87877-765-5, S. 37.
Alfred Krawc, Eberhard Spiess, International Federation of Film Archives : International Directory of Cinematographers, Set- and Costume Designers in Film: Germany (from the beginnings to 1945), Band 4. Verlag Saur, München 1984. ISBN 978-3598214349. S. 25, 192 u. 512.
Michael P. Ryan : Fritz Lang's Radio Aesthetic: M. Eine Stadt sucht einen Mörder. German Studies Review Vol. 36, No. 2 (May 2013), pp. 259-279.
Einzelnachweise
- vgl. Radio- und Telefon-Museum im Verstärkeramt e.V. : „Achtung, Achtung, hier ist Berlin auf Welle 400 Meter.“
- Birett, Quellen zur Filmgeschichte 1920-31: „B13143 Harry Hill auf Welle 1000, 1926“
- andere Beispiele wären „Die Radio-Heirat“ (1924), „Radiofimmel“ (1925), „Stimmen aus dem Aether“ (Thyssen Film 1925) oder „Funkzauber“ (1927). Das Filmmuseum Potsdam zeigte 2011 in seiner Reihe “Lebenszeichen” frühe Filme, in denen der Rundfunk eine zentrale Rolle spielt.
- „Bereits in den Jahren 1919 / 1920 begann die Entwicklung des Polizeifunks in Deutschland. Recht schnell entstand ein Langwellenfunknetz, das die verschiedenen Polizeidienststellen untereinander verband“. [...] „Seitens der deutschen Polizei wurden 1928 drei Frequenzen im Langwellenbereich von 1000 bis 1600 m durch die etwa 120 mit Funk ausgerüsteten Stationen genutzt“, vgl. Klaus Paffenholz: Die Anfänge des Funks bei Polizei und Feuerwehr in Deutschland, (20.11.2012)