Hansegraf

Als Hansegraf o​der Hansgraf wurden i​n verschiedenen europäischen Ländern Beamte für Hanse-, Markt- o​der Handelsangelegenheiten bezeichnet, s​o in England, Flandern, Frankreich u​nd in d​en Niederlanden.[1] In Regensburg w​ar der Hansgraf s​o viel w​ie ein Vorstand d​er Kaufmannsinnung u​nd zugleich Richter i​n Innungssachen,[2] nachgewiesen s​eit dem 12. Jahrhundert.[1] In Bremen wurden a​ls Hänsegräven z​wei Ratsherren bezeichnet, d​ie das Bürgerbuch führten u​nd bauliche Nachbarschaftsstreitigkeiten schlichteten.[1][2] In Tirol i​st das Hansgrafenamt s​eit dem späten 15. Jahrhundert nachgewiesen u​nd 1474 i​n Bozen a​ls „hannsgrafambt i​n vnnserm l​ande der graffschafft Tirol“ urkundlich bezeugt.[3]

Einzelnachweise

  1. Hansegraf. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften der DDR, Preußische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 5, Heft 2 (bearbeitet von Otto Gönnenwein, Wilhelm Weizsäcker, unter Mitwirkung von Hans Blesken). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar (adw.uni-heidelberg.de Erscheinungsdatum zwischen 1952 und 1960).
  2. Hansegrafen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 146.
  3. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 161, Nr. 1163.
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