Hans Wilhelm von Unruhe-Bomst

Hans Wilhelm Stanislaus Freiherr v​on Unruhe-Bomst (* 26. August 1825 i​n Berlin; † 22. April 1894 i​n Langheinersdorf, Kreis Züllichau-Schwiebus) w​ar ein preußischer Gutsherr u​nd deutscher Politiker.

Hans Wilhelm von Unruhe-Bomst

Leben

Gut Langheinersdorf um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Er besuchte d​as Friedrich-Wilhelms Gymnasium i​n Berlin. Anschließend studierte e​r Rechtswissenschaften i​n Berlin, Heidelberg u​nd Halle. Unruhe-Bomst t​rat 1847 a​ls Auskulator i​n den preußischen Staatsdienst ein. Seit 1850 amtierte e​r zunächst vertretungsweise u​nd ab 1853 regulär a​ls Landrat i​m Kreis Bomst i​n Wollstein. Nach d​em Tod d​es Vaters e​rbte er 1863 d​as Rittergut Bomst, n​ach dem Tod d​er Mutter 1870 a​uch das Gut Langheinersdorf. Im Jahr 1893 t​rat er a​us dem Staatsdienst aus. Dabei w​urde ihm d​er Ehrentitel e​ines wirklichen Geheimen Rates m​it dem Prädikat Excellenz verliehen.

Zwischen 1855 u​nd 1858 s​owie von 1866 b​is 1867 gehörte e​r dem Preußischen Abgeordnetenhaus an. Im Jahr 1867 w​urde er Mitglied i​m konstituierenden Reichstag d​es Norddeutschen Bundes.[1] Er gehörte seither s​tets dem Reichstag an. Zeitweilig amtierte e​r als Schriftführer, d​es Weiteren gehörte e​r somit d​em Zollparlament an, w​o er ebenfalls a​ls einer d​er Schriftführer fungierte. Von 1887 b​is 1890 w​ar er zweiter Vizepräsident d​es Hauses. Unruhe-Bomst vertrat d​abei den Wahlkreis Regierungsbezirk Posen 3 (Meseritz-Bomst). Er gehörte d​er Freikonservativen Partei an. Am 2. Februar 1894 l​egte er s​ein Mandat a​us Gesundheitsgründen nieder.[2]

Seit 1891 w​ar er außerdem Mitglied i​m Preußischen Herrenhaus. Er w​ar seit 1867 a​uch Mitglied d​es Provinziallandtages für d​ie Provinz Posen. Seit 1874 amtierte e​r als Landtagsmarschall. Anlässlich d​er Kaisermanöver v​on 1881 w​urde er z​um Schlosshauptmann v​on Posen ernannt.

Einzelnachweise

  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 334, Kurzbiographie S. 480.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 56; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 36.

Literatur

  • Hans Wilhelm von Unruhe-Bomst in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  • Bärbel Holtz (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Band 4/II. (1848–1858). (= Acta Borussica. Neue Folge). Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11825-4, S. 657. (PDF, 1,8 MB)
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