Hans Ulrich Jost

Hans Ulrich Jost (* 29. Juli 1940 i​n Biel[1]) i​st ein Schweizer Historiker, Hochschullehrer, Autor u​nd Herausgeber.

Hans Ulrich Jost, fotografiert von Erling Mandelmann (1988)

Leben

Jost studierte Geschichte u​nd Soziologie a​n den Universitäten Zürich u​nd Bern.[2] Er w​ar als Assistent u​nd Dozent a​m Historischen Institut d​er Universität Bern tätig[2] u​nd wurde d​ort 1970 promoviert. Von 1981 b​is 2005 w​ar er ordentlicher Professor für Neuere Allgemeine u​nd Schweizergeschichte a​n der Universität Lausanne.[3] Seit 2005 i​st er Präsident d​es Editionsprojekts Diplomatische Dokumente d​er Schweiz (DDS), d​em er s​eit den 1980er Jahren angehört.

Jost w​ar Offizier d​er Schweizer Armee u​nd Kampfjetpilot. Er beteiligte s​ich an d​er Studentenbewegung 1968. Jost versteht s​ich als linker u​nd kritischer Historiker, d​er Geschichtsmythen insbesondere betreffend d​ie Rolle d​er Schweiz i​m Zweiten Weltkrieg z​u überwinden sucht.

Als anderen historischen Schlüsselmoment, dem er immer wieder Publikationen widmete, deutet Jost den Landesstreik. Er nahm auch am Schlusspodium des Landesstreikkongresses vom November 2017 teil[4] und publizierte in der Zeitschrift WIDERSPRUCH 71/18 dazu einen Beitrag.[5]

Schriften (Auswahl)

  • Linksradikalismus in der deutschen Schweiz 1914–1918. Stämpfli, Bern 1973 (Dissertation, Universität Bern, 1970).
  • Die Altkommunisten. Linksradikalismus und Sozialismus in der Schweiz 1919–1921. Huber, Frauenfeld 1977.
  • Bedrohung und Enge (1914–1945). In: Geschichte der Schweiz und der Schweizer. Bd. 3, Helbing & Lichtenhahn, Basel 1983, S. 101–190.
  • Die reaktionäre Avantgarde. Die Geburt der neuen Rechten in der Schweiz um 1900. Chronos, Zürich 1992.
  • Von Zahlen und Macht. Statistiker, Statistik und politische Autoritäten in der Schweiz 18. bis 20. Jahrhundert. Bundesamt für Statistik, Bern 1995.
  • Politik und Wirtschaft im Krieg. Die Schweiz 1938–1948. Chronos, Zürich 1998.
  • Europa und die Schweiz 1945–1950. Europarat, Supranationalität und schweizerische Unabhängigkeit. Chronos, Zürich 1999.

Einzelnachweise

  1. Vademekum der Geschichtswissenschaften. 3. Ausgabe (1998/1999), S. 411.
  2. AutorInnen. In: Traverse. Bd. 14 (2007), H. 1, S. 189–190, hier S. 190 (online).
  3. Hans Ulrich Jost: Die politischen Flurschäden der Rechtswende. In: Rote Revue. Bd. 85 (2007), H. 1, S. 2–5, hier S. 5 (online).
  4. 100 Jahre Landesstreik: Ursachen, Konfliktfelder, Folgen. http://generalstreik.ch/tagung-zum-landesstreik/
  5. Hans Ulrich Jost, Den Sozialstaat verhindern - Wie rechtsbürgerliche Kräfte den Generalstreik von 1918 instrumentalisieren, WIDERSPRUCH 71/18, S. 129–138
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