Hans Rossmann

Hans Rossmann (* 14. Mai 1868 i​n Vohenstrauß/Oberpfalz; † 29. September 1915 i​n München) w​ar ein deutscher Maler, Grafiker u​nd Illustrator.

Hans Rossmann:
Titelblatt Jugend, 1897
Hans Rossmann:
Titelblatt Jugend, 1898
Hans Rossmann:
Illustration Jugend, 1904
Hans Rossmann:
Illustration Simplicissimus, 1898

Leben

Hans Rossmann w​urde 1868 a​ls Sohn d​es Historien- u​nd Glasmalers Johan Baptist Rossmann (1836–1885) i​n Vohenstrauß i​n der Oberpfalz geboren. Nach e​iner Ausbildung b​ei seinem Vater begann e​r 1884 m​it 16½ Jahren e​in Studium b​ei Wilhelm v​on Diez[1] u​nd J. C. Herterich a​n der Akademie i​n München.[2] Danach w​ar er weiter i​n München ansässig.

Nachdem e​r mehrere Jahre u​nter anderem für d​en Verlag Hermann Rossner i​n Zeitz tätig war, w​urde er i​m Oktober 1903 a​ls Professor a​n die Königliche Kunst- u​nd Kunstgewerbeschule i​n Breslau berufen.[3] Er übernahm d​ort die Klasse für Dekoratives Zeichnen u​nd Malen s​owie die künstlerische u​nd technische Leitung d​er Werkstatt für Glasmalerei. Rossmann gehörte 1908 z​u den Gründungsmitgliedern d​es auf Initiative v​on Hans Poelzig, s​eit 1903 Direktor d​er Kunstschule, entstandenen Schlesischen Künstlerbundes, weitere Gründungsmitglieder w​aren u. a. d​er Architekt Max Berg, d​er Maler Max Wislicenus s​owie der Bildhauer Paul Schulz.

Zwischen 1897 u​nd 1899 weilte Hans Rossmann mehrfach a​uf Schloss Neubeuern i​n der Nähe v​on Rosenheim. Dort entstanden e​ine Reihe v​on Landschaftsbildern u​nd Porträts d​er Landbevölkerung, s​ie ließen Rossmann z​u einem Hauptvertreter d​er Samerberger Maler werden.[4] Als Illustrator lieferte e​r für d​ie Zeitschrift „Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst u​nd Leben“ s​eit ihrem Start i​m Jahre 1896 zahlreiche Beiträge. So entstanden a​us seiner Hand 72 Arbeiten: Titelseiten, Zeichnungen z​u Texten o​der ganzseitige Illustrationen, d​ies auch n​och in seiner Breslauer Zeit. Parallel d​azu war Rossmann a​uch in d​er ebenfalls i​n München erscheinenden satirischen Wochenzeitschrift Simplicissimus m​it Illustrationen vertreten. Hans Rossmann w​ar Mitglied d​er Münchener Secession.

Im Jahr 1912 z​wang ihn s​eine Gesundheit z​ur Aufgabe d​er Position a​n der Breslauer Kunstakademie,[5][6] n​ach langer Krankheit s​tarb Hans Rossmann 1915 i​n München i​m Alter v​on 47 Jahren.

Familie

Die Vohenstraußer Familie Rossmann h​at mehrere Künstler hervorgebracht. Neben d​em als Glasmaler tätigen Vater u​nd Hans Rossmann g​ab es n​och dessen älteren Bruder Max Rossmann (* 1861 i​n Vohenstrauß; † 1926 i​n Amorbach), e​inen Maler, Bildhauer, Kunstgewerbler u​nd Kirchenmaler.[7] Auch Max Rossmanns Ehefrau Lilly w​ar eine Malerin, ebenso w​ie deren gemeinsamer Sohn gleichen Namens, d​er in München ansässige Max Rossmann (1889–1961), d​er als Landschafts- u​nd Architekturmaler tätig war.[8]

Werke (Auswahl)

  • zahlreiche Illustrationen für die Zeitschriften Jugend[9] und Simplicissimus
  • Wandbild im „Schweidnitzer Keller“ im Rathaus Breslau (ca. 1904) (Abb.)[10]
  • Wandbilder „2000 Tonnen-Presse in den Huldschinsky-Werken in Gleiwitz“ und „Carmerschacht am Gieschewald“ (Abb.) im „Oberschlesischen Turm“ Posen, dem von H. Poelzig erbauten Ausstellungs- und Wasserturm der Ostdeutschen Ausstellung für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft 1911.[11]
  • „Feierabend“ (Gemälde) (Abb.)[12]
  • „Neubeuern bei Rosenheim“ (Radierung) (Geschenk des Herrn H. Rossner in Zeitz.)[13]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Fritz von Ostini: Wilhelm von Diez. In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 3, 23. Jahrg. 1907/1908. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München, 1. November 1907, S. 62, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat – Uni Heidelberg).
  2. Immatrikulation von Hans Rossmann, Matrikelbuch 1884. Akademie der Bildenden Künste München, abgerufen am 10. Mai 2015.
  3. Personal- und Ateliernachrichten. In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 4, 19. Jahrg. 1903/1904. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München, 15. November 1903, S. 98, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat – Uni Heidelberg).
  4. Hans Rossmann. (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) In: Gästebücher Schloß Neubeuern – Biografien (PDF)
  5. Nekrologe. In: Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe. NF 27. 1916, Heft 2. E. A. Seemann, Leipzig, 8. November 1915, S. 153, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat – Uni Heidelberg).
  6. Hans Rossmann. In: American Art News. Vol. 14, 11. Dezember 1915, Obituary (Nachruf)
  7. Franz Goldstein, Ruth Kähler, Hermann Kähler: Rossmann, Maximilian Georg. In: Monogrammlexikon 1. de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-014453-0. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. Roßmann, Max. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 113.
  9. Hans Rossmann: Frühlingsstürme. In: Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, Jg. 8, Nr. 16. G. Hirth's Verlag, München & Leipzig, 1903, S. 267, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat – Uni Heidelberg).
  10. Conrad Buchwald: Vom heutigen Kunsthandwerk in Schlesien. In: Kunstgewerbeblatt. NF 18, Heft 8, 1907. April 1907, S. 153, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat).
  11. Geschichte des „Oberschlesischen Turms“ in Posen (Memento des Originals vom 18. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schlesien-lm.de bei schlesien-lm.de
  12. Die Sommer-Ausstellung der Münchener Secession. In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 19, 18. Jahrg. 1902/1903. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München, 1. Juli 1903, S. 447, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat – Uni Heidelberg).
  13. Werke neuer Kunst: Kupferstiche. In: Jahrbuch der Königlich Preussischen Kunstsammlungen, Band 23. Grote'sche Verlagsbuchhandlung Berlin, 1902, S. LV, abgerufen am 10. Mai 2015 (Digitalisat – DigiZeitschriften.de).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.