Hans Everding

Hans Everding (* 17. Oktober 1876 i​n Gelsenkirchen; † 13. Dezember 1914 i​n Kassel[1]) w​ar ein deutscher Bildhauer u​nd Medailleur.

Leben

Johannes Everding, genannt Hans, Sohn d​es praktischen Arztes Friedrich Wilhelm Hermann Everding (1824–1880) u​nd der Fleisch- bzw. Trichinenbeschauerin Ella Müldner (1854–1951)[2], studierte n​ach dem Besuch d​es Königlichen Friedrichsgymnasiums i​n Kassel[3] a​n der Kasseler Kunstakademie b​ei Carl Begas d​em Jüngeren. Neben einigen Skulpturen i​st er v​or allem für s​eine Denkmäler u​nd Brunnenanlagen bekannt. 1898 erhielt e​r auf d​er Großen Berliner Kunstausstellung e​ine kleine Goldmedaille. 1899 erhielt Everding d​en Großen Staatspreis d​er Königlichen Akademie d​er Künste[4], verbunden m​it ausgedehnter Studienreise d​urch Italien u​nd dem Aufenthalt i​n der Villa Strohl-Fern i​m Jahr 1899/1900 u​nd verlängert i​m Jahre 1901.[5][6] Everding verblieb i​n Rom u​nd sollte 1902, v​om Kaiser d​em Vernehmen nach, d​ie Ausführung d​es zu errichtenden Denkmals d​er Kaiserin Friedrich a​uf der Siegesallee v​or dem Brandenburger Tor, ausführen.[7] Der Bildhauer Fritz Gerth erhielt d​en Auftrag. Im Februar 1902 heiratete Everding Marie l​e Noir (1877–1918) i​n Kassel. Die Accademia d​i San Luca i​n Rom verlieh i​hm 1910 d​en Müllerpreis[8], d​er laut Ernst Christian Pfannschmidt a​n spanische, deutsche o​der französische Künstler abwechselnd verliehen wurde.[9] 1912 k​am die Tochter Marianne († u​m 1990) i​n Rom z​ur Welt. Everding s​tarb im Alter v​on 38 Jahren i​m Beisein e​ines Bekannten, d​er dies i​n Niederzwehren beglaubigte.[10] Sein Ehrengrab befindet s​ich auf d​em Hauptfriedhof v​on Kassel.[11] Die Witwe d​es Bildhauers Marie übernahm u​m 1915/1916 d​as Haus d​er Familie l​e Noir i​n der Friedrichstraße Nr. 16.[12]

Werke

Literatur

Commons: Hans Everding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Everding auf den Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst e.V., zuletzt abgerufen am 3. September 2019
  2. Im Adressbuch Kassel gibt es von 1881 bis nach 1914 eine Witwe des Dr. med Ella Everding, von Beruf Fleisch- bzw. Trichinenbeschauerin, 1913 wohnhaft Humboldtstr. 29 bibliothek.uni-kassel.de
  3. Das Denkmal des Landgrafen auf dem Martinplatz ist ein Werk des früheren Schülers des hiesigen Gymnasiums Hans Everding. In Jahresbericht über das Schuljahr 1899/1900 Friedrichsgymnasium Kassel, S. 16 ub.uni-duesseldorf.de
  4. Akademie der Künste. Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin 1900, S. 73
  5. PrAdK 0729: Atelieranmietung in Rom für Stipendiaten der Akademie - Berichte über die Stipendiaten. Berichte über die Arbeit, Mietzahlung u. ä. folgender Stipendiaten bzw. Gäste in Rom: Hans Everding 1899/1900
  6. PrAdK 0731: Atelieranmietung in Rom für Stipendiaten der Akademie - Berichte über die Stipendiaten. Berichte über die Arbeit, Mietzahlung u. ä. folgender Stipendiaten bzw. Gäste in Rom: Hans Everding 1901
  7. Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur–17.1902, S. 72
  8. Künstlerbiografien: Everding, Hans (17.10.1876 Gelsenkirchen - 5.12.1914 Rom) auf numismatische-gesellschaft-berlin.de
  9. Biografie: Ernst Christian Pfannschmidt (biografischer Text, welcher vermutlich ursprünglich von ihm selbst stammt)
  10. Hessen, Deutschland, ausgewählte Sterberegister, 1851–1958 für Johannes Everding Niederzwehren (Kassel) 1910–1914 ancestry.de
  11. Kassel Hauptfriedhof, Tannenheckerweg 6 (Abt. 7, Nr. 138)
  12. Ewerding, Ella, Wwe., Humboldstr. 29. Marie, Wwe. d. Bildh. Friedrichstr. 16. E. In Adreßbuch der Residenzstadt Cassel … (Jg. 83.1916) bibliothek.uni-kassel.de
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