Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz ist eine von 53 Handwerkskammern in Deutschland.
Sie ist am 1. Januar 1974 durch Fusion aus der Handwerkskammer Niederbayern und der Handwerkskammer Oberpfalz hervorgegangen. Der Kammerbezirk umfasst die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz im Osten Bayerns. Sitz der Kammer ist Regensburg und Passau.
Geschichte
Durch eine Änderung der Gewerbeordnung wurden zum 1. April 1900 im Deutschen Reich 63 Handwerkskammern gebildet. Im Königreich Bayern wurden in jedem der 8 Kreise je eine Handwerkskammer eingerichtet. Darunter war die Handwerkskammer Niederbayern mit Sitz in Passau und die Handwerkskammer Oberpfalz und Regensburg mit Sitz in Regensburg.[1]
1942 wurden die Handwerkskammern und die Industrie- und Handelskammern aufgehoben und zu Gauwirtschaftskammern fusioniert. Die Handwerkskammern in Niederbayern und in der Oberpfalz wurden Teil der Gauwirtschaftskammer Bayreuth. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die alten Handwerkskammern wieder hergestellt.
Am 1. Januar 1974 fusionierten die beiden Kammern zur heutigen Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.
Aufgaben
Die Handwerkskammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die eine Vielzahl von Aufgaben für ihre Mitglieder erbringt. Diese Aufgaben sind gesetzlich in der Handwerksordnung festgelegt.
Die Handwerkskammer ist Interessenvertreter ihrer Mitgliedsbetriebe und organisiert die Selbstverwaltung der Wirtschaftsgruppe Handwerk in der Region. Zudem ist sie ein maßgebender Dienstleister: In ihren elf Bildungszentren bietet sie umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten an. Außerdem können Handwerksbetriebe kostenlose Beratungsdienste in Anspruch nehmen.
Dem Handwerk in Ostbayern kommt eine besondere volkswirtschaftliche Bedeutung zu. Es deckt als produzierendes Handwerk und als Dienstleister das Feld zwischen Industrie und Verbraucher ab. Handwerkliche Tätigkeit reicht vom künstlerisch schaffenden Handwerk bis zur serienmäßigen Herstellung von Produkten auf technisch hohem Niveau. Mit seinen 94 Berufen vom Augenoptiker bis zum Zweiradmechaniker ist das Handwerk der vielseitigste und der zweitstärkste Wirtschaftsbereich in der Region.
Präsidenten
Handwerkskammer Niederbayern (bis 1974)
Amtszeit | Präsident |
---|---|
1900–1902 | Alexander Sutor, Passau |
1902–1909 | Josef Weishäupl, Passau |
1909–1921 | Georg Lasser, Passau |
1921–1929 | Ludwig Sterr, Passau |
1929–1933 | Benedikt Hirschenauer, Passau |
1933–1939 | Max Moosbauer, Passau |
1939–1943 | Ludwig Voggenreiter, Passau |
1943–1945 | Michael Höber Passau (Leiter der Zweigstelle Passau der Gauwirtschaftskammer Bayreuth) |
1945–1951 | Benedikt Hirschenauer, MdL, Passau |
1951–1972 | Gustav Haydn, MdS, Heining |
1972–1974 | Gerhard Bertram, Passau |
Handwerkskammer Oberpfalz (bis 1974)
Amtszeit | Präsident |
---|---|
1900–1912 | Josef Hochapfel, Regensburg |
1912–1918 | Fritz Pfluger, Landesgewerberat, Regensburg |
1918–1933 | Thomas Härtl, Landesgewerberat, Regensburg |
1933–1934 | Fritz Hamm, Regensburg |
1934–1935 | Johann Scheid, Regensburg |
1935–1942 | Hans Meierhofer, Regensburg |
1942–1945 | Josef Diermeier, Regensburg (Leiter der Zweigstelle Regensburg der Gauwirtschaftskammer Bayreuth) |
1945–1950 | Anton Kerling, Regensburg |
1950–1959 | Otto Zöllner, Regensburg |
1959–1974 | Bernhard Suttner, MdS, MdL, Regensburg |
Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz (ab 1974)
Amtszeit | Präsident |
---|---|
1974–1979 | Bernhard Suttner, MdS, Regensburg |
1974–1979 | Gerhard Bertram, Passau |
1979–1994 | Hans Scheid, Regensburg |
1994–1999 | Josef Tritscheler, Salzweg |
1994–2014 | Hans Stark, Saal |
1999–2014 | Franz Prebeck, Bogen |
seit 2014 | Georg Haber, Regensburg |
Weblinks
Einzelnachweise
- Martin Will: Selbstverwaltung der Wirtschaft: Recht und Geschichte der Selbstverwaltung in den Industrie- und Handelskammern, Handwerksinnungen, Kreishandwerkerschaften, Handwerkskammern und Landwirtschaftskammern, 2011, ISBN 3161507053, Seite 586, 633, Online
- Liste der Präsidenten seit 1900
- Liste der Präsidenten seit 1900