Hanbach (Diespeck)
Hanbach ist ein Gemeindeteil von Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Hanbach Gemeinde Diespeck | |
---|---|
Höhe: | 288–299 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91456 |
Vorwahl: | 09161 |
Geografie
Der Weiler liegt am Südufer des Ehebachs, der ein linker Zufluss der Aisch ist. 0,5 km südwestlich des Ortes erhebt sich der Diebacher Ranken im Waldgebiet Eggerte. Die Kreisstraße NEA 15 führt nach Stübach (0,3 km nördlich) bzw. nach Ehe (1 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neustadt an der Aisch (1,8 km südlich).[1]
Geschichte
Hanbach (= „Hagenbach“) war ursprünglich ein Ausbauort des Königshofs Riedfeld und erscheint urkundlich 1361 in einem Urbar mit zehn Abgabepflichtigen.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Stübach mit Hanbach, das ursprünglich zur Pfarrei Riedfeld-Neustadt gehörte, nach 1490 für einige Zeit von den Franziskanern in Riedfeld versorgt und 1578 nach Stübach eingepfarrt worden war,[3] eine Realgemeinde. In Hanbach gab es acht Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neustadt an der Aisch inne. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Bayreuth als Grundherrn (Kastenamt Neustadt: 2 Huben, 3 Halbhuben, 1 Häckersgut, 1 Haus; Klosteramt Birkenfeld: 1 Gut).[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hanbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Baudenbach zugeordnet. Es gehörte der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Stübach an[5] und verblieb dann zunächst politisch wie kirchlich bei der Gemeinde Stübach.[6] Am 1. Juli 1972 wurde Hanbach im Zuge der Gebietsreform nach Diespeck eingemeindet.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 71: zweigeschossiges Wohnstallhaus von 1852; Gurtgesims profiliert, Öffnungen im Erdgeschoss ausgewechselt; an der Südfassade „Erbaut von Andreas Distler im Jahre 1852“.[7]
- ehemalige Bierkelleranlage
- Steinkreuz
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Bartholomäus (Stübach) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hambach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 490 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Hanbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 494 (Digitalisat).
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2 (Erstausgabe: 1950).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 100 (Digitalisat). Ebd. S. 190–191 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hanbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 255 (Digitalisat).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 85.
Weblinks
- Hanbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Hanbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Hanbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Hanbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 84 und 117.
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 97 und 117.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 100.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 190 f.
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 117.
- R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 59. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche, fortlaufende Hausnummerierung von Stübach.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1961 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 36 (Digitalisat). Dort als Hammbach aufgelistet.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 203 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1058, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1224, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1158 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1102 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 808 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).