Hamburg-Sinstorf
Sinstorf ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Harburg.
Geografie
Geografische Lage
Sinstorf liegt an einer der südlichsten Ecken von Hamburg. Es grenzt im Norden an die Stadtteile Marmstorf, Langenbek und Rönneburg, im Osten und im Süden an den Landkreis Harburg in Niedersachsen. Es wird von der Engelbek durchflossen und gibt dem Landschaftsschutzgebiet Marmstorfer Flottsandplatte seinen Namen.
Geschichte
Das Dorf Sinstorf ist einer der ältesten Kirchenorte Harburgs. Archäologische Untersuchungen datieren die Gründung des Ortes auf das 9. Jahrhundert. Der Name, vormals auch Synstorpe oder Sydestorpe, leitet sich von dem sächsischen Wort sine (= „immer während“/„dauernd“/„alt“) ab. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sinstorf 1181 im Zusammenhang mit dem Edelherren Ludwig von Sinstorf, dessen Hof wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Pastorats lag. Zum Sinstorfer Kirchspiel gehörten bereits im Mittelalter 14 umliegende Dörfer.
Verwaltungsmäßig gehörte Sinstorf zur etwa 1645 gegründeten Vogtei Höpen, die wiederum dem Amt Harburg unterstand. Ebenso wie die Stadt Harburg gehörte Sinstorf zum Fürstentum Lüneburg bzw. Braunschweig-Lüneburg und dem späteren Königreich Hannover, das 1866 zur preußischen Provinz Hannover wurde. 1937 wurde das preußische Sinstorf ebenso wie die Stadt Harburg-Wilhelmsburg und einige andere Orte des Landkreises durch das Groß-Hamburg-Gesetz Teil Hamburgs.
Einwohnerentwicklung
1667 waren in Sinstorf sechs Hufner, fünf Kätner und ein Brinksitzer verzeichnet. 1900 gab es 202 Einwohner.
Statistik
- Anteil der unter 18-Jahrigen: 23,7 % [Hamburger Durchschnitt: 16,6 % (2020)][1]
- Anteil der über 64-Jährigen: 15,1 % [Hamburger Durchschnitt: 18,0 % (2020)][2]
- Ausländeranteil: 25,8 % [Hamburger Durchschnitt: 17,7 % (2020)][3]
- Arbeitslosenquote: 6,7 % [Hamburger Durchschnitt: 6,4 % (2020)][4]
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Sinstorf 33.328 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[5]
Politik
Die Bürgerschaftswahl 2020 für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft, bei der Sinstorf zum Wahlkreis Harburg gehört, brachte im Stadtteil folgendes Ergebnis:[6]
Bürgerschaftswahl | SPD | Grüne1) | CDU | AfD | Linke | FDP | Übrige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2020 | 47,3 % | 15,9 % | 13,9 % | % | 7,6% | 6,9% | 3,2% | 5,2
2015 | 49,3 % | % | 8,917,6 % | % | 7,7% | 5,7% | 7,4% | 3,4
2011 | 53,0 % | % | 6,025,3 % | – | % | 5,2% | 5,2% | 5,2
2008 | 30,7 % | % | 6,451,1 % | – | % | 5,7% | 4,0% | 2,2
Für die Bundestagswahl gehört Sinstorf zum Wahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg. Bei den Bezirksversammlungswahlen gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Rönneburg, Langenbek, Sinstorf, Marmstorf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Südöstlich wird der Stadtteil von der Autobahn A7 begrenzt. Im Süden gibt es eine Auffahrt, von der die den Ort durchquerende Landesstraße 213 abzweigt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Sinstorfer Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist die älteste Kirche in Hamburg. In ihr steht ein Altar von 1619 sowie ein Relief an der Rückwand des Altarraums, das Ohnmacht Mariae (1470/1480 von Cord Snitker).
- Einige Gebäude am Sinstorfer Kirchweg und der Winsener Straße (das älteste aus 1831) stehen unter Denkmalschutz.
- Sinstorf um 1900
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
- Sinstorfer Kirche
- Der Südgiebel der Kirche
Siehe auch
Literatur
- 1150 Jahre Kirche zu Sinstorf. – kleine Broschüre in der 2. Auflage von 1998, herausgegeben von der evangelischen Kirchengemeinde Sinstorf
Weblinks
- Stadtteil Statistik (PDF; 3,2 MB) aller Hamburger Stadtteile (Stand 2010)
- Geschichtliches zur Sinstorfer Kirche (Memento vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
- Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2020
- Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2020
- Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Hamburger Stadtteil-Profile 2016 (= NORD.regional. Band 19). 2018, ISSN 1863-9518 (Online [PDF; 6,6 MB; abgerufen am 12. Februar 2018]).
- Stadtteilergebnis auf www.wahlen-hamburg.de, abgerufen am 31. Mai 2021.