Halisaurus
Halisaurus (Gr. halis = Meer; sauros = Echse[1]) ist eine Gattung der Mosasaurier aus der Oberkreide. Fragmentarische fossile Überreste wurden in Europa, Nordamerika, Südamerika und Afrika gefunden. Der Fossilbericht von Halisaurus erstreckt sich über einen Zeitraum von über 20 Millionen Jahren, vom frühen Santonium bis zum späten Maastrichtium.[2]
Halisaurus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Halisaurus in einer Lebendrekonstruktion | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkreide (Santonium bis Maastrichtium) | ||||||||||||
86,3 bis 66 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
| ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Halisaurus | ||||||||||||
Marsh, 1869 |
Merkmale
Halisaurus war ein verhältnismäßig kleiner, maximal 4,5 Meter lang werdender Mosasaurier, der einen 40 cm langen, hochkinetischen Schädel und eine primitiv gebaute Wirbelsäule hatte. Die Halswirbel waren stark komprimiert. Zygapophysen (lange Knochenstäbe, welche die einzelnen Wirbelelemente verbanden) waren nicht vorhanden.
Systematik und Anatomie
Halisaurus bildet zusammen mit Eonatator die Unterfamilie Halisaurinae, die Schwestergruppe der fortschrittlicheren Natania. Das monophyletische Verwandtschaftsverhältnis der Halisaurinae wird durch folgende Synapomorphien (gemeinsame abgeleitete Merkmale) begründet.
Schädel
Die Form der seitlichen Knochennaht (Sutur) zwischen Zwischenkieferbein (Prämaxillare) und Oberkiefer (Maxillare) am Gesichtsschädel und die schräge Kontaktfläche zwischen Scheitelbein (Parietale) und Supratemporale am Hirnschädel sind charakteristisch.
Extremitäten
Die Vordergliedmaßen zeigen eine außen (präaxial) verlaufende Knochenleiste entlang der unteren (distalen) zwei Drittel der Speiche (Radius). Die Hintergliedmaßen haben ein langes und schlankes Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula), wobei die Endbereiche (Akren) etwas breiter sind.[3]
Arten
- Halisaurus platyspondylus (Typusart)
- Halisaurus arambourgi, aus Marokko[3]
- Halisaurus onchognathus, Nomen dubium, das in einem Museum in München liegende Typusexemplar wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
- Halisaurus ortliebi, lediglich ein fragmentierter Schädel ohne Wirbelsäule
Quellen
- Richard Ellis: Sea Dragons. Predators of the Prehistoric Oceans. University Press of Kansas, Lawrence KS 2003, ISBN 0-7006-1269-6.
- Ben Creisler: Halisaurus. In: Mosasauridae Translation and Pronunciation Guide. Abgerufen am 26. Juni 2009
Einzelnachweise
- Ben Creisler: Dinosauria Translation and Pronunciation Guide (Memento vom 13. Oktober 2011 im Internet Archive)
- Michael W. Caldwell, Gorden L. Bell Jr: Halisaurus sp. (Mosasauridae) from the Upper Cretaceous (?Santonian) of east-central Peru, and the taxonomic utility of mosasaur cervical vertebrae. In: Journal of Vertebrate Paleontology. Band 15, Nr. 3, 14. September 1995, ISSN 0272-4634, S. 532–544, doi:10.1080/02724634.1995.10011246.
- Nathalie Bardet, Xabier Pereda Suberbiola, Mohamed Iarochene, Baadi Bouya, Mbarek Amaghzaz: A new species of Halisaurus from the Late Cretaceous phosphates of Morocco, and the phylogenetical relationships of the Halisaurinae (Squamata: Mosasauridae). In: Zoological Journal of the Linnean Society. Bd. 143, Nr. 3, 2005, ISSN 0024-4082, S. 447–472, doi:10.1111/j.1096-3642.2005.00152.x.