Hal Ashby
Hal Ashby (* 2. September 1929 in Ogden, Utah; † 27. Dezember 1988 in Malibu, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur und Filmeditor. Seine größten Erfolge feierte er in den 1970er-Jahren mit Filmen wie Harold und Maude, Das letzte Kommando, Coming Home und Willkommen Mr. Chance.
Leben und Werk
Ashbys mormonische Eltern ließen sich früh scheiden. Er lebte beim Vater, der sich dann das Leben nahm (Hal fand seine Leiche). Ashby war mit 19 bereits wieder geschieden, als er sich dazu entschloss, von Utah nach Kalifornien zu gehen. Er hatte zwar keine höhere Schulbildung, bekam aber trotzdem eine Anstellung in der Presseabteilung bei Universal. Im Filmgeschäft angekommen, arbeitete er bald als Schnitt-Assistent bei mehreren Filmstudios.
Sein erstes eigenverantwortliches Werk als Filmeditor war Cincinnati Kid von Norman Jewison. Für den ebenfalls unter der Regie Jewisons entstandenen Film In der Hitze der Nacht erhielt Ashby 1968 den Oscar in der Kategorie Bester Schnitt.
Die Zusammenarbeit mit Jewison führte ihn schließlich zur Regie. Sein Debüt als Regisseur gab er 1970 mit dem Film Der Hausbesitzer, der ihn zu einem der Protagonisten des New Hollywood machte. Sein zweiter Film, Harold und Maude, schien zunächst ein Misserfolg, er avancierte jedoch im Nachhinein zum Klassiker. Die Liebesgeschichte des todessehnsüchtigen jungen Harold (gespielt von Bud Cort) und der aufsässigen alten Dame Maude (gespielt von Ruth Gordon) lockt noch heute Zuschauer in die Kinos.
In den 1980er Jahren konnte Ashby nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. 1987 führte er Regie bei dem Pilotfilm Beverly Hills Buntz, einem Spin-off der Serie Beverly Hills Blues. Der Film wurde ein Flop.
Hal Ashby starb 1988 an den Folgen einer Krebserkrankung.
Filmografie (Auswahl)
Regie
- 1970: Der Hausbesitzer (The Landlord)
- 1971: Harold und Maude (Harold and Maude)
- 1973: Das letzte Kommando (The Last Detail)
- 1975: Shampoo (Shampoo)
- 1976: Dieses Land ist mein Land (Bound for Glory)
- 1978: Coming Home – Sie kehren heim (Coming Home)
- 1979: Willkommen Mr. Chance (Being There)
- 1980: Herz aus zweiter Hand (Second-Hand Hearts)
- 1981: Rocks Off – The Rolling Stones US-Tour ’81 (Let’s Spend the Night Together)
- 1982: Zwei in der Tinte (Lookin’ to Get Out)
- 1985: Die Frau des Profis (The Slugger’s Wife)
- 1986: 8 Millionen Wege zu sterben (8 Million Ways to Die)
Schnitt
- 1965: Tod in Hollywood (The Loved One)
- 1965: Cincinnati Kid (The Cincinnati Kid)
- 1966: Die Russen kommen! Die Russen kommen! (The Russians Are Coming, the Russians Are Coming)
- 1967: In der Hitze der Nacht (In the Heat of the Night)
- 1968: Thomas Crown ist nicht zu fassen (The Thomas Crown Affair)
- 1969: Gaily, Gaily (Gaily, Gaily)
Auszeichnungen
- Oscar
- 1967: nominiert in der Kategorie Bester Schnitt für Die Russen kommen! Die Russen kommen!
- 1968: Oscar in der Kategorie Bester Schnitt für In der Hitze der Nacht
- 1979: nominiert in der Kategorie Beste Regie für Coming Home – Sie kehren heim
- 1976: nominiert in der Kategorie Bester Film – Komödie oder Musical für Shampoo
- 1977: nominiert in der Kategorie Bester Film – Drama und Beste Regie für Dieses Land ist mein Land
- 1979: nominiert in der Kategorie Bester Film – Drama und Beste Regie für Coming Home – Sie kehren heim
- 1980: nominiert in den Kategorien Bester Film – Komödie oder Musical und Beste Regie für Willkommen Mr. Chance
- 1975: nominiert in der Kategorie Bester Film für Das letzte Kommando
- 1981: nominiert in der Kategorie Bester Film für Willkommen Mr. Chance
- weitere Filmpreise
- 1974: Goldene Ähre der Semana Internacional de Cine de Valladolid für Harold und Maude
- 1978: Preis der Los Angeles Film Critics Association in der Kategorie Bester Film für Coming Home – Sie kehren heim
- 1979: Gilde-Filmpreis in Gold für Coming Home – Sie kehren heim
Weblinks
- Hal Ashby in der Internet Movie Database (englisch)
- Biographie auf film-zeit.de (Memento vom 19. September 2017 im Internet Archive)
- Englischsprachiges Essay über die Arbeit von Hal Ashby