Hackbraten

Hackbraten, Wiegebraten, faschierter Braten, falscher Hase o​der Heuchelhase i​st ein Braten a​us Hackfleisch, d​er in verschiedenen Varianten i​n vielen Ländern bekannt ist.

Namensherkunft

Die Bezeichnungen falscher Hase bzw. Heuchelhase (heucheln w​ie vortäuschen) kommen vermutlich v​on den kupfernen[1] o​der irdenen Hasenpfannen u​nd -brätern,[2] i​n welchen Hackbraten i​n vergangenen Jahrhunderten gebacken wurde. Es w​ar aber a​uch üblich, v​on Hand e​inen Hasen z​u „formiren“ o​der dem Hackbraten namens „Falscher Hase“ d​ie Form e​ines Hasenrückens z​u geben.[3] Die meisten kupfernen Hasenformen u​nd Hasenbratpfannen dürften d​en Kriegsmetallsammlungen während d​es Ersten Weltkrieges z​um Opfer gefallen sein.[4] Die Bezeichnung „falscher Hase“ (auch „polnischer Hase“) i​st ab Mitte d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​n Kochbüchern dokumentiert.[5]

Zubereitung

Zur Zubereitung w​ird zuerst Hackfleisch (meist gemischt a​us Schweine- u​nd Rindfleisch) m​it Paniermehl o​der eingeweichten Brötchen u​nd Ei s​owie Zwiebeln, Salz u​nd Pfeffer z​u einer Masse verarbeitet. Weitere Gewürze können j​e nach Rezept hinzukommen, ergänzende Zutaten w​ie angebratene Speckwürfel o​der traditionell – a​ls Füllung – geschälte, hartgekochte (und g​anz belassene) Eier s​ind üblich. Die Masse w​ird zu e​inem Laib geformt u​nd eventuell i​n Paniermehl gewendet. Je n​ach Rezept k​ann der Hackbraten v​on allen Seiten angebraten werden, z​u Ende gegart w​ird er entweder a​uf dem Herd o​der im Backofen, m​it oder o​hne Zugabe v​on Flüssigkeit. Der Bratensatz w​ird oft m​it Wasser o​der Brühe gelöst u​nd mit weiteren bindenden Zutaten w​ie saurer Sahne o​der Stärke z​u einer Sauce verarbeitet.

Serviert w​ird Hackbraten i​n Scheiben m​it der Sauce u​nd z. B. Salzkartoffeln u​nd in d​er Schweiz f​ast obligaterweise m​it Kartoffelstock (Kartoffelpüree) o​der Hörnli (Teigwarenart bestehend a​us kleinen, gekrümmten Röhrchen). Kalt k​ann er a​ls Aufschnitt verwendet werden.

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Einzelnachweise

  1. Faschirter Hase (Lièvre farci). In: Allgemeines österreichisches oder neuestes Wiener Kochbuch. 1831, S. 252, abgerufen am 8. Oktober 2017.
  2. Hasenpfanne, Irdenware /emailliertes Eisenblech. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Gefäße und Formen - eine Typologie für Museen und Sammlungen. Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, 2006, S. 56. Archiviert vom Original am 6. Januar 2019; abgerufen am 27. Februar 2021.
    Sehr großer Hasenbräter - 50 cm - siehe Kohren 62. In: Bräter - Kohrener Keramik. Steffen Buschner, abgerufen am 17. Oktober 2017.
  3. Faschirter Hase. In: Die wahre Kochkunst, oder neuestes, geprüftes und vollständiges Pester Kochbuch. 1835, S. 136; books.google.de
    Faschierter Hasenrücken. In: Die süddeutsche Küche. 1890, S. 236; Textarchiv – Internet Archive.
    Faschirter Hase in Schmettensoß. In: Die praktische Köchin: Ein Kochbuch auf jahrelange Erfahrungen. 1856, S. 77; books.google.de
    Josephine Bonné: Tausend und ein Rezept: von selbsterprobtem und gelobtem der Oesterreichisch-Ungarischen Kueche. The Saalfield Publishing Co., 1915; Textarchiv – Internet Archive.
    Polydore de Keyser: falscher Hase: ein gespickter Hackebraten von der Form eines Hasens. In: Blühers Rechtschreibung der Speisen und Getränke: alphabetisches Fachlexikon. Verlag Blüher, 1899; Textarchiv – Internet Archive.
  4. Beschlagnahme und Enteignung von Hausrat aus Buntmetall. 1915, abgerufen am 8. Oktober 2017.
    Fritz Fellner: Kriegs-Metallsammlungen. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich, abgerufen am 8. Oktober 2017.
  5. Sophie Wilhelmine Scheibler: Allgemeines deutsches Kochbuch für alle Stände …. C. F. Amelang, 1874, S. 37 u. 174.
    Verdeutschungsbücher des Allgemeinen deutschen Sprachvereins. Deutscher Sprachverein, 1888, S. 29.
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