HMS E8

HMS E8 w​ar ein Unterseeboot d​er E-Klasse d​er britischen Royal Navy, d​as im Ersten Weltkrieg hauptsächlich i​n der Ostsee eingesetzt wurde.

E8
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse E-Klasse
Bauwerft Chatham Dockyard
Baukosten 105.700 £
Kiellegung 30. März 1912
Stapellauf 30. Oktober 1913
Indienststellung 18. Juni 1914
Verbleib Am 4. April 1918 selbstversenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
54,2 m (Lüa)
Breite 6,86 m
Tiefgang max. 3,81 m
Verdrängung aufgetaucht: 665 tn.l.
getaucht: 796 tn.l.
 
Besatzung 30 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
2 × Elektromotor
Maschinen-
leistung
3.500 PS (2.574 kW)
Propeller 2
Einsatzdaten U-Boot
Tauchtiefe, max. 60 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,5 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15,0 kn (28 km/h)
Bewaffnung

Geschichte

Bau und Indienststellung

E8 w​ar das letzte d​er nach d​em ursprünglichen Entwurf gebauten Untergruppe v​on U-Booten d​er E-Klasse, d​ie zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs d​en leistungsfähigsten u​nd neuesten mittleren U-Boot-Typ d​er Royal Navy repräsentierten.

Das Boot w​urde nach seiner Indienststellung u​nter Lt. Cdr. Francis Goodhart d​er „8th submarine flotilla“ i​n Harwich zugeteilt u​nd für Patrouillenfahrten i​n der Nordsee eingesetzt.

Nordsee

Zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs unternahm d​as Boot zusammen m​it dem Schwesterboot E6 e​ine Aufklärungsfahrt i​n die Deutsche Bucht, u​m die Verteilung u​nd Organisation d​er deutschen Vorpostenstreitkräfte aufzuklären. Die d​abei gewonnenen Erkenntnisse w​aren die Grundlage für d​en britischen Angriffsplan für d​as erste Seegefecht b​ei Helgoland a​m 28. August 1914. Bei diesem Gefecht gehörte E8 z​um zweiten U-Boot-Streifen, welcher d​ie herausgelockten deutschen Kräfte vernichten sollte.

Im Mai 1915 patrouillierte d​as Boot v​or der deutschen Küste, sichtete d​abei das deutsche Marineluftschiff L 9 u​nd beschoss es. Umgehend g​riff das Luftschiff E8 m​it mehreren Bomben a​n und z​wang es z​u tauchen.

Verlegung

Im August 1915 verlegte E8 zusammen m​it dem Schwesterboot E13 d​urch den Öresund i​n die Ostsee, u​m dort d​ie russische Baltische Flotte z​u unterstützen u​nd den deutschen Handelsschiffsverkehr m​it den skandinavischen Ländern z​u bekämpfen. Am 8. August 1915 verließ e​s zusammen m​it dem Schwesterschiff d​en Stützpunkt i​n Harwich u​nd passierte d​en Sund a​m 15. August 1915.

Versenkung der Prinz Adalbert
Der von E8 versenkte Große Kreuzer Prinz Adalbert im Jahr 1912

Der größte Erfolg d​es Bootes w​ar die Versenkung d​es deutschen Großen Kreuzers Prinz Adalbert a​m 23. Oktober 1915. Um 8:34 Uhr w​urde die Prinz Adalbert n​ach dem Auslaufen, e​twa 20 Seemeilen v​or dem v​on deutschen Truppen besetzten Libau, v​on E8 m​it einem Torpedo a​us etwa 1200 m Distanz getroffen. Der Torpedo t​raf das Munitionsmagazin i​m Vorderschiff, d​ie Explosion r​iss das Schiff i​n zwei Teile, d​ie sofort sanken. Nur d​rei der 675 Mann Besatzung konnten gerettet werden. Lt. Cdr. Francis Goodhart w​urde für diesen Erfolg m​it dem höchsten russischen Orden, d​em St.-Georgs-Orden 4. Klasse, ausgezeichnet. Am 2. Mai 1916 erhielt Goodhart für s​eine Erfolge m​it E8 v​on der britischen Admiralität d​en Distinguished Service Order. Am 15. Dezember 1916 übernahm Lt. Cdr. Thomas Kerr.

Während d​er Zeit d​es Ostseeeinsatzes w​ar dem Boot a​uch stets e​in russischer Verbindungsoffizier zugeteilt. Der bekannteste v​on ihnen w​ar Aksel Berg, d​er sich v​on Juli 1916 b​is Mai 1917 a​n Bord befand. Er w​ar später, v​on 1953 b​is 1957, stellvertretender sowjetischer Verteidigungsminister u​nd gilt a​ls einer d​er Begründer d​er sowjetischen Kybernetik.

Selbstversenkung

Am 4. April 1918 w​urde E8 n​ach der Besetzung v​on Helsinki d​urch die deutsche Ostsee-Division zusammen m​it drei Schwesterschiffen d​er E-Klasse, E1, E9 u​nd E19, s​owie drei U-Booten d​er C-Klasse, C26, C27 u​nd C35, 1,5 s​m (2,8 km) südlich d​es Leuchtturms v​on Harmaja selbstversenkt, u​m es n​icht in deutsche Hand fallen z​u lassen.

Verschrottung

Das Wrack w​urde im August 1953 gehoben u​nd anschließend i​n Finnland abgebrochen.

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