H. Jeff Kimble
H. Jeffrey Kimble (* 23. April 1949 in Floydada, Texas), kurz H. Jeff Kimble, ist ein US-amerikanischer Physiker.
Kimble forscht auf dem Gebiet der Quantenoptik, Quanten-Information, der Hohlraum-Quanten-Elektrodynamik sowie der Quantendynamik offener Systeme einschließlich der quantenmechanischen Messung. Kurz nach der ersten Photonen-Teleportation durch Anton Zeilinger demonstrierte 1998 eine von Kimble geleitete Forschungs-Kooperation die Quanten-Teleportation von Quanten-Zuständen.[1][2][3]
Leben
Kimble absolvierte den B.S. in Physik 1971 mit summa cum laude an der Abilene Christian University. Er setzte sein Physik-Studium an der University of Rochester fort, wo er 1973 den Master machte und 1978 bei Leonard Mandel promoviert wurde. Mit Mandel und M. Dagenais demonstrierte er 1977 Photon Antibunching[4]. Von 1977 bis 1979 arbeitete er als Associate Senior Research Physicist in den General Motors Research Laboratories. Anschließend war er zuerst Assistant (1979–1985), dann Associate (1985–1988) und schließlich Full Professor (1988–1989) für Physik an der University of Texas at Austin. Seit 1989 ist er William L. Valentine Professor für Physik am California Institute of Technology.
In der Laudatio für den Herbert Walther Preis[5] wurden eine Vielzahl von Pionierleistungen sowohl auf experimentellem als auch auf theoretischem Gebiet hervorgehoben. Neben Beiträgen zur Quanten-Teleportation und Photon-Antibunching unter anderem die Demonstration eines Quanten-Phasengatters in der Quantenlogik, der erste Ein-Atom-Laser, Ein-Photonenquellen basierend auf einzelnen Atomen in Resonatoren, Quantenverschränkung zwischen atomaren Ensemblen. Er leistete auch wesentliche Beiträge zu Gequetschtem Licht, Pionierarbeiten in der Hohlraum Quantenelektrodynamik, zum EPR-Experiment, dem Austausch von Quantenzuständen zwischen Licht und Materie, Quanten-Repeatern und in der Opto-Nanomechanik.
Seit 1989 hat Jeff Kimble einen Lehrstuhl am California Institute of Technology. Neben seiner Forschungstätigkeit hat er als akademischer Lehrer eine ganze Generation von Schülerinnen und Schülern geprägt.
Auszeichnungen
Kimble ist Fellow der American Association for the Advancement of Science, Mitglied der National Academy of Sciences, Fellow der American Physical Society und der Optical Society of America.
- 1989: Einstein Prize for Laser Science der Society for Optical and Quantum Electronics
- 1990: Albert A. Michelson Medal vom Franklin Institute
- 1996: Max Born Award der Optical Society of America
- 1998: International Quantum Communication Award
- 2004: Julius Edgar Lilienfeld Prize der American Physical Society
- 2006: Berthold Leibinger Zukunftspreis für angewandte Lasertechnologie
- 2013: Herbert-Walther-Preis für Pionierleistungen in der Quantenoptik, Hohlraum-Quantenelektrodynamik und Quanteninformationstheorie.
Schriften
- Squeezed states of light: an (incomplete) survey of experimental progress and prospects, Physics Reports, Band 219, 1992, S. 227–234 (Proc. 20. Solvay-Kongress über Quantenoptik)
Verweise
Weblinks
- Caltech Quantum Optics Group (engl.)
- H. Jeff Kimble. In: Physics History Network. American Institute of Physics (englisch)
- Interview zu Teleportation (engl.) in Scientific American, 14. Februar 2008
Belege
- Vorstellung Kimbles am MIT für Gastvorlesung (engl.)
- Telepolis, 17. Juni 2004: „Durchbruch in der Quantenphysik“
- A. Furusawa, J. L. Sørensen, S. L. Braunstein, C. A. Fuchs, H. J. Kimble, E. S. Polzik Unconditional Quantum Teleportation, Science, Band 282, 1998, S. 706–709, Abstract
- Kimble, Dagenais, Mandel Photon antibunching in resonance fluorescence, Phys.Rev. Letters, Bd. 39, 1977, S. 691. Vorhergesagt in Kimble, Mandel Theory of Resonance fluorescence, Phys. Rev. A, Bd. 13, 1976, S. 2123.
- Herbert Walther Preis (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)