Höckendorf (Klingenberg)
Höckendorf ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Klingenberg im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Höckendorf Gemeinde Klingenberg | ||
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Höhe: | 376 m ü. NN | |
Einwohner: | 1311 (31. Dez. 2016)[1] | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2012 | |
Postleitzahl: | 01774 | |
Vorwahl: | 035055 | |
Lage von Höckendorf in Sachsen | ||
Geografie und Verkehr
Höckendorf befindet sich etwa 20 km südwestlich der Landeshauptstadt Dresden und ca. 10 km nordwestlich der Stadt Dippoldiswalde, zwischen Tharandter Wald und Osterzgebirge. Die B 173 verläuft nördlich und die B 170 östlich des Ortes. Südwestlich von Höckendorf liegt die Talsperre Klingenberg.
Geschichte
Der Ort wurde vermutlich unter Ägide der Burggrafen von Dohna durch deren Dienstmann Hoiko (1198: Hoiko von Dohna, 1235: Hoiko von Höckendorf überliefert) gegründet.[2] Im Jahr 1235 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Höckendorfs, was im 14.–16. Jh. von den Rittern von Theler geprägt wurde.
Das Erbgericht mit der Erbschänke am Schenkberg wurde bereits im Jahre 1507 unter dem Besitzer des ansässigen Richters Nikol Geyer erwähnt und ist heute das Hotel-Gasthof zum Erbgericht.
Der regionale Maler Herr Philipp Staude aus Reichstädt erwarb am 29. April 1614 das zum Theler’schen Rittergut gehörende Vorwerksgut von Georg Lißberger, der es am 26. September 1609 von Merten Weise erwarb. Das Vorwerksgut selbst wurde im Jahre 1586 an Sieben Landbesitzer aufgeteilt.
Der Dreißigjährige Krieg und die Pest ist in Höckendorf und den zugehörenden Ortschaften zu Spüren, 1632 sind im Kirchbuch 149 verstorbene Personen gelistet, der Neue Gottesacker wurde erstmals belegt.
Die Grundsteinlegung zum Bau des heutigen Pfarrhaus nach abbruch des Älteren, erfolgte am 16. Juli 1698 durch den Maurergesellen Christoph Vogel, welcher nach 26 Wochen Bauzeit das Haus fertigstellte und seinen Meistertitel erlangte.
Im Jahre 1871 wurde in Höckendorf eine Sparkasse gegründet. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte am 3. Februar 1901 mit 40 Kameraden.
Zwischen 1891 und 1892 erfolgte der Ausbau der Straße von Höckendorf über ein Teilstück der Butterstraße mit einem Neubau am Ortsausgang in Richtung Borlas auf die Höhe zum Marktsteig, wo bereits im Jahre 1888 die Neue Straße bis Borlas gebaut wurde, die heute die Verbindungsstraße zwischen den beiden Ortschaften bildet.
Am 1. Januar 1991 wurde Obercunnersdorf eingemeindet. Borlas folgte am 1. Januar 1994, am 1. März 1994 gaben Beerwalde und Ruppendorf mit Paulshain ihre Eigenständigkeit auf.[3] Am 31. Dezember 2012 erfolgte der Zusammenschluss von Pretzschendorf und Höckendorf zur Gemeinde Klingenberg.[4] Vor der Auflösung bestand die Gemeinde Höckendorf aus den sechs Ortsteilen Höckendorf (mit Edle Krone), Beerwalde, Borlas, Ruppendorf, Paulshain und Obercunnersdorf.
Bilder von Höckendorf und Umgebung
- Kirche in Höckendorf
- Siegelmarke der Gemeinde Höckendorf
- Thelersäule in Höckendorf
Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum, alte Hofschmiede von Höckendorf
- Die drei sogenannten Thelersäulen (Bet- bzw. Martersäulen) in und bei Höckendorf und Obercunnersdorf
- Romanische Kirche in Höckendorf, um 1325 erbaut (einschließlich Nachbargebäude auf den Grundmauern der ehemaligen Burg bzw. des Rittergutes der Ritter von Theler) am Heiligen Weg
- Höckendorfer Tiergarten
Persönlichkeiten
- Richard Guhr (* 30. September 1873 in Schwerin; † 27. Oktober 1956 in Höckendorf), Maler und Bildhauer
- Franz Werner Bobe (* 22. Februar 1902 in Höckendorf; † 16. April 1947 in Prag-Pankrác), deutsch-tschechischer Ordenspriester und Gestapo-Spitzel
- Gottfried Pohlan (* 12. Februar 1927 in Höckendorf; † 30. November 1989 in Suhl), Endurosportler
- Bruno Konrad (* 13. Dezember 1930 in Kaunas, Litauen; † 25. März 2007 in Höckendorf), Maler und Grafiker
- Ulrich Heber (* 25. Oktober 1930 in Freital; † 12. Juni 2016 in Höckendorf), Photosynthese-Forscher, Leibniz-Preisträger 1986, Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Literatur
- Richard Steche: Höckendorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 2. Heft: Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. C. C. Meinhold, Dresden 1883, S. 40.
Weblinks
- Höckendorf (Klingenberg) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geschichte von Höckendorf und Edle Krone
Einzelnachweise
- Statistik Einwohnermeldeamt 2016. In: gemeinde-klingenberg.de. Gemeindeverwaltung Klingenberg, abgerufen am 5. November 2018.
- Vincenz Kaiser: Zur Kolonisation und Herrschaftsbildung der Burggrafen von Dohna im Weißeritzgebiet, noch unveröffentlichtes Manuskript, Dresden 2007.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012