Gut Eglsee (Straubing)
Gut Eglsee ist ein amtlich benannter Stadtteil der kreisfreien Stadt Straubing.
Gut Eglsee Eglsee Kreisfreie Stadt Straubing | |
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Höhe: | 327 m ü. NHN |
Einwohner: | 16 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 94315 |
Vorwahl: | 09421 |
Eglsee |
Geographie
Der Ort liegt etwa 200 Meter südlich der Bahnstrecke Regensburg–Passau und der Kreisstraße SRs 12 und mehr als drei Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Straubing. Die Einzelsiedlung ist einer der 26 amtlich benannten Gemeindeteile der kreisfreien Stadt Straubing. Im Westen und Norden liegt der Hauptort Straubing, im Osten Ittling und im Süden Aiterhofen.
Die Lage im Kerngebiet des Gäuboden im Donautal ist verbunden mit fruchtbaren Böden. Das Klima in Eglsee ist mild und relativ niederschlagsarm.
Eglsee ist Sitz eines landwirtschaftlichen Großbetriebes mit etwa 200 Hektar Grundbesitz.[2]
In Eglsee bestehen heute insgesamt sieben Wohneinheiten verteilt auf drei bewohnte Gebäude. Der historische Eglseer Hof ist Hausnummer 1, die ehemalige Brennerei ist Hausnummer 2 (2WE), die Hausnummer 3 trägt ein ehemaliges Betriebsgebäude (4WE).[3]
Geschichte
Der Name Eglsee deutet auf die Blutegelzucht hin, ein altes medizinisches Gewerbe.
Im Herzogsurbar von 1310 ist Eglsee noch nicht aufgeführt. In einer Beschreibung der Hofmarken von 1597 wird der Ort unter der Hauptmannschaft Itling aufgeführt. 1599 unterliegt es der Gerichtsbarkeit der Obmannschaft Ittling und wird im Anlagsbuch von 1785 unter der Ruralgemeinde Ittling geführt. Trotz der Zugehörigkeit zur Gemeinde Ittling gehörte Eglsee spätestens seit 1821 zur Stadtpfarrei St. Peter in Straubing und auch zum Sprengel der Schule Altstadt in Straubing.
Eglsee gehörte bis zum 30. Juni 1972 zur Gemeinde Ittling, die im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und zur kreisfreien Stadt Straubing eingemeindet wurde.
Eine von den Bewohnern beantragte Umbenennung des Ortes in "Gut Eglsee" wurde vom Straubinger Stadtrat am 29. Juni 2015 abgelehnt. Der Stadtheimatpfleger argumentierte damals, "Die Bezeichnung „Gut“ sei in Altbayern fremd und unhistorisch." Für die Namensänderung in "Gut Eglsee" plädiert hatte die Leiterin des Straubinger Stadtarchivs anhand einer Darstellung der Entwicklung hin zu "Gut Eglsee".[4] Dennoch wurde 2020 die Umbenennung doch vollzogen. Seit April 2020 heißt der Ort amtlich "Gut Eglsee".[5]
In der aktuellen Gemeindeteildatei wird Eglsee als Einöde geführt, da Eglsee bei der letzten Aktualisierung der topographischen Bezeichnungen anlässlich der Volkszählung vom 25. Mai 1987 zwei Gebäude mit Wohnraum aufwies. Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation müsste der Ortsteil angesichts drei bewohnter Gebäude als Weiler bezeichnet werden, wie bereits im Ortschaftenverzeichnis von 1925 geschehen (damals vier Wohngebäude), da in Bayern gemäß der Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 18. Oktober 1950[6] ein Ort mit drei bis neun Wohngebäuden grundsätzlich als Weiler gilt. Das Statistische Landesamt aktualisiert die topographischen Bezeichnungen seit 1987 nicht mehr.
Bevölkerungsentwicklung
Literatur
- Historischer Atlas von Bayern. Altbayern. Reihe I Heft 32: Straubing. S. 56, S. 135, S. 195, S. 198, S. 318, S. 319, S. 343 (online).
Weblinks
- Eglsee in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek (veraltet)
- Gut Eglsee
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 164 (Digitalisat – (in Tabellenform) "Eglsee, E.; Bevölkerung am Ort der Hauptw.:16; Gebäude mit Wohnraum: 2; Wohnungen: 5;").
- „Wir leben hier wie im Paradies“. In: Straubinger Tagblatt. 18. Juli 2013 (Digitalisat (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) – "...den Hof mit 150 Hektar Ackerfläche und 50 Hektar Wald an seinen Sohn.."). Digitalisat (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Tagesordnungspunkt. TOP 6.1: Prof. Dr. Carl Christian Beckmann- Nutzungsänderung einer Brennerei in zwei Wohnungen und Nutzungsänderung einer ehemaligen Arbeiterwohnung in ein Wohngebäude mit vier Wohneinheiten und Errichtung eines Carports Eglsee 2 und 3. 1. Oktober 2014, abgerufen am 12. Mai 2016.
- Tagesordnungspunkt. TOP 3: Vollzug der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern; hier: Änderung des Stadtteilnamens „Eglsee“ in „Gut Eglsee“. 29. Juni 2015, archiviert vom Original am 9. März 2016; abgerufen am 6. März 2016.
- Landesamt für Statistik (Hrsg.): Bayern in Zahlen. Band 2020, Nr. 4, S. 212.
- Nr. I B1 - 68a 1
- Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 326 (Digitalisat – (in Tabellenform) "400. Straubing, Altstadt, St. Peter, Stadtpfarrei: Eglsee, Kap., E. m. 1 H. 16 S. ½ St. v. d. Pfk.").
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 635, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat – "Ittling: Eglsee, E., z. k. Pf. (Sct. Peter) Straubing, u. z. k. Schule Straubing 3,0 Kil., z. Post Straubing 3,0 Kil., 27 Einw., 7 Geb., 9 P., 37 Rv.").
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 605 (Digitalisat – "Ittling: Eglsee, E., z. k. Pf. Sct. Peter (in Straubing), z. k. Schule u. z. Post Straubing 4,0 Kil., 31 Einw., 2 Wgb.").
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 614 (Digitalisat – "Ittling: Eglsee, E., z. k. Pf. St. Peter (Straubing) u. z. k. Schule Straubing 4,0 Kil., z. Post Ittling, 33 Einw., 3 Wgb.").
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 630 (Digitalisat – "Ittling: Eglsee, W., z. k. Pf. (St. Peter) u. Schule Straubing 4,0 km, z. Post Ittling, 47 Einw., 4 Wgb.").
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 599 (Digitalisat – "Ittling: Eglsee, E., 62 Einw., 2 Wgb., z. k. Pf. (St. Peter) u. z. Schule Straubing, z. Post Ittling (Niederbay) 2,5 km.").
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 444 (Digitalisat – "Ittling: Eglsee, E., 29 Einw., 1 Wgb., z. k. Pf. Straubing (St. Peter), z. Schule Straubing, nach Ittling 2,5 km.").
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 66 (Digitalisat – (in Tabellenform)"Straubing: Eglsee ; Topograph. Angabe: E; Einwohner: 18").