Gustav Süs
Konrad Gustav Süs, auch Süß (* 10. Juni 1823 in Rumbeck, heute Hessisch Oldendorf; † 23. Dezember 1881 in Düsseldorf), war ein deutscher Maler, Illustrator und Kinderbuchautor.
Leben
Nach dem Besuch des Gymnasiums[1] in Rinteln studierte Süs an der Kasseler Kunstakademie, später am Städelschen Institut in Frankfurt am Main bei den Professoren Johann David Passavant und Jakob Becker Malerei. Um seine Existenz zu sichern, schrieb er Kindermärchen, die er selbst illustrierte. Sie fanden großen Beifall und wurden zum Teil ins Englische und Französische übersetzt. Bekannt wurde er auch durch seine Illustrationen der Swinegel-Hasen-Geschichte.
Von 1848 bis 1850 malte er in der Heimat Studien und Porträts. Ab 1850 lebte er in Düsseldorf, wo er bis 1851 unter Karl Ferdinand Sohn die Kunstakademie besuchte und 1854 ein eigenes Atelier in der Jägerhofstraße Nr. 13 eröffnete.[2][3] 1861 wurde in Düsseldorf sein Sohn Wilhelm geboren, der ebenfalls ein Künstler wurde. In den 1870er Jahren wohnte Süs im Haus des Fabrikbesitzers Müller Schadowstraße 34 Ecke Victoriastraße[4][5] und bezog um 1875 das Haus in der Rosenstraße 28, wo er bis zu seinem Lebensende wohnte.[6][7]
In seinen Bildern stellte Süs meistens Tiere dar, hauptsächlich Geflügel. Manche seiner Bilder, die meist von einem humoristischen Grundgedanken ausgehen, sind durch Farbdrucke und Fotografie weit verbreitet, etwa die Motive Der erste Gedanke und Die Kükenpredigt.
Zu den Privatschülern von Süs zählten die deutsche Genre- und Porträtmalerin Hedwig Greve, die Malerin Maria Süs (vermutlich seine Tochter), welche 1881 den Rentner Eduard Müller († vor 1892)[8] heiratete, und die luxemburgische Porträtmalerin Thérèse Glaesener-Hartmann.
Werke
- Freundschaftsgabe für junge Mädchen / Gustav Süs. - Stuttgart : Hallberger, 1853. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Märchen
- Der Kinderhimmel Digitalisat
- Hähnchen und Hühnchen
- Der Wundertag
- Das Kind und seine liebsten Tiere
- Was der Nußbaum erzählt
- Die Mähr von einer Nachtigall. - Braunschweig : Vieweg, 1857. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Het Wettlopen tüschen den Haasen un den Swinegel (Das Wettlaufen zwischen dem Hasen und Igel), Illustrationen zu Wilhelm Schröders plattdeutschem Märchen, 1855
- Swinegels Reiseabenteuer. - Braunschweig : Vieweg, 1857. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Froschküster Quak. - Glogau : Flemming ; Leipzig [1862]. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Illustrationen (Auswahl)
Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
- In: Aquarelle Düsseldorfer Künstler : den kunstsinnigen Damen gewidmet. - Düsseldorf : Arnz, 1861. Digitalisierte Ausgabe
- Umlauff, Wilhelm: Freud und Schmerz in Haus und Herz. - Düsseldorf : Elkau, Bäumer & Cie, 1861. Digitalisierte Ausgabe
- Freundschaftsgabe für junge Mädchen. - Stuttgart : Hallberger, 1853. Digitalisierte Ausgabe
- Wiedemann, Franz: Geschichten, wie sie die Kinder gern haben. - Dresden : Meinhold, 1860. Digitalisierte Ausgabe
- Schröder, Wilhelm: Het Wettloopen tüschen den Haasen un den Swinegel up der Buxtehuder Heid. In Bildern von Gustav Süs. - Düsseldorf : Arnz, ca. 1855. Digitalisierte Ausgabe
- Zuccalmaglio, Anton: Kinder-Schaubühne. - Dresden : Meinhold, 1864. Digitalisierte Ausgabe
- In: Märchen und Sagen für Jung und Alt. - Düsseldorf : Arnz : Voß, 1857.
- Band 1. Digitalisierte Ausgabe
- Band 2. Digitalisierte Ausgabe
- Der Blaubart. Digitalisierte Ausgabe
- Hannchen und die Küchlein, von August G. Eberhard. Mit 10 Chromolithographien nach Zeichnungen von Gustav Süs. Essen [u. a.] : Seemann [u. a.], 1860. Digitalisierte Ausgabe
Literatur
- Süs, Gustav. In: Biographisches Künstler-Lexikon, Leipzig 1882, S. 512 (online).
- Süs, Gustav. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 15, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 442.
- Louis Katzenstein: Süß, Gustav. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 179 f.
- Arthur Rümann: Die illustrierten deutschen Bücher des 19. Jahrhunderts. Stuttgart 1926.
- Süs, Gustav. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 32: Stephens–Theodotos. E. A. Seemann, Leipzig 1938, S. 275.
- Horst Kunze: Schatzhalter alter Kinderbücher. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1981.
- Süs, Konrad Gustav. In: Wolfgang Hütt: Die Düsseldorfer Malerschule 1819–1869. E. A. Seemann, Leipzig 1984, S. 298.
Weblinks
- Literatur von und über Gustav Süs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Das Rintelner Gymnasium im Spiegel der Zeit 1817–1967, hrsg. vom Gymnasium Ernestinum. Bösendahl, Rinteln 1967, S. 101
- Anzeige: „Jägerhofstraße Nr. 13 ist ein Zimmer nebst großem Maler-Atelier zu vermiethen.“ in Düsseldorfer Journal und Kreisblatt (No. 190) vom 12. August 1854 ub.uni-duesseldorf.de
- Süß, Gustav, Maler, Jägerhofstr. 13, in Adreßbuch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1855
- Schadowstraße 34: Müller, Fabrikbes.; Süs, Maler. in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf zusammengestellt am 1. Januar 1870, S. 57 ub.uni-duesseldorf.de.
- Süs, Gustav, Maler, Schadowstr. 34; Süs, Maria, Malerin, Marienstr. 34, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1875 ub.uni-duesseldorf.de
- Süs, Gust., Maler, Rosenstr. 28; Süs, Maria, Malerin, Marienstr. 34, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1876 ub.uni-duesseldorf.de
- Süs, Gust., Wwe., geb. Losekamm, Rosenstr. 28, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1884 ub.uni-duesseldorf.de
- Anmerkung: Rentner Eduard Müller (in 1870 noch Fabrikbesitzer) findet man im Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1859 S. 40 unter Eduard und Erich Müller als Eigentümer einer Dampfmühle Oststraße Nr. 122 und Fabrik Oststraße Nr. 124.