Gustav Roesicke

Gustav Roesicke (* 15. Juli 1856 i​n Berlin; † 25. Februar 1924 i​n Oels) w​ar ein deutscher Agrarpolitiker.

Gustav Roesicke

Leben und Beruf

Gustav Roesicke w​ar der Sohn d​es Textilkaufmanns Friedrich Julius Adolf Roesicke (1817–1886), Mitinhaber d​es bekannten Berliner Leinengeschäfts Goschenhofer & Roesicke, u​nd Pauline Goschenhofer. Einer seiner Brüder w​ar der Reichstagsabgeordnete Richard Roesicke (1845–1903).

Nach dem Abitur auf dem Köllnischen Gymnasium in Berlin studierte Roesicke, der evangelischen Glaubens war, in Berlin, Göttingen und Leipzig zunächst Geschichtswissenschaften und Philosophie, später Rechtswissenschaften. Von 1881 bis 1886 war er Referendar in Berlin, Halle an der Saale und Naumburg (Saale), anschließend arbeitete er bis 1889 als Gerichtsassessor in Halle an der Saale. Ab 1889 bewirtschaftete er das Rittergut Görsdorf bei Dahme/Mark. 1893 beteiligte er sich an der Gründung des Bundes der Landwirte (BdL) und wurde bis 1920 dessen Vorsitzender. Nach der Fusion des BdL mit dem Deutschen Landbund zum Reichslandbund 1921 war er bis zu seinem Tod dessen geschäftsführender Präsident. Er war Mitglied der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und des Bezirkseisenbahnrates Erfurt.

Partei

Im Kaiserreich w​ar Roesicke Mitglied d​er Deutschkonservativen Partei. 1918 beteiligte e​r sich a​n der Gründung d​er Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).

Abgeordneter

Roesicke gehörte v​iele Jahre d​em Preußischen Abgeordnetenhaus an. Von 1898 b​is 1903, v​on 1907 b​is 1912 u​nd von 1914 b​is 1918 saß e​r im Reichstag d​es Kaiserreiches. 1919/20 gehörte e​r der Weimarer Nationalversammlung an. Anschließend w​ar er b​is zu seinem Tode erneut Reichstagsabgeordneter.

Denkmal

Der Bildhauer Georges Morin s​chuf für Berlin e​in Denkmal d​es Politikers. Es s​teht in Berlin-Friedrichshain v​or dem Hochhaus a​n der Weberwiese.[1]

Literatur

  • Lewis Hertzman: Farmers' League and November Revolution. Two Letters of Gustav Roesicke. In: International Review of Social History. Band 11, 1966, S. 108–112.
  • Thomas Schlemmer: Roesicke, Gustav. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 740 f. (Digitalisat).
  • Gerd Dieter von Tippelskirch: Agrarhistorische Ausschnitte aus der Zeit von 1893 bis 1924 im Lichte des Wirkens von Dr. Gustav Roesicke. Agricola Verlag, Stollhamm 1930.

Einzelnachweise

  1. Auktionsportal Lottissimo; abgerufen am 22. Oktober 2009
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