Gustav Bally

Gustav Emil Albert[1] Bally (* 4. Dezember 1893 i​n Mannheim; † 29. November 1966 i​n Zürich) w​ar ein Schweizer Psychiater u​nd Psychoanalytiker.

Leben

Der Sohn d​es Chemikers Oscar Bally[1] besuchte d​ie Schulen i​n Mannheim u​nd Winterthur, w​o er d​er Mittelschulverbindung Vitodurania beitrat[1]. Nach Absolvierung d​er eidgenössischen Matura a​m Institut Minerva[1] studierte e​r von 1914[1] b​is 1920 Medizin a​n den Universitäten Zürich u​nd Heidelberg. Er schloss 1920 i​n Zürich m​it dem Staatsexamen ab. Danach bildete e​r sich v​on 1921 b​is 1926 i​n Zürich, Münsingen u​nd Berlin z​um Psychiater aus. Eine Praxis betrieb e​r von 1926 b​is 1932 i​n Berlin u​nd von 1932 b​is 1966 i​n Zürich. Er w​ar zunächst Professor a​n der Handelshochschule St. Gallen. Von 1957 b​is 1965 w​ar er Titularprofessor für Psychotherapie a​n der Universität Zürich.[1]

Psychoanalyse

Bally h​atte eine Ausbildung a​ls Psychoanalytiker a​m "Berliner Psychoanalytisches Institut" (IPV, Freudianer) absolviert.[2] Er betrachtete d​ie Freud'sche Psychoanalyse a​ber mit e​iner Distanz u​nd versuchte s​ie anzureichern m​it Daseinsanalytischen Ansätzen v​on Ludwig Binswanger u​nd anthropologischen Erkenntnissen v​on Adolf Portmann. Damit erweckte e​r Argwohn i​n der "Schweizer Psychoanalytischen Vereinigung" (Freudianer).

Bally w​ar Ausbildner für Psychotherapeuten a​n der psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli (Direktor: Bleuler) u​nd später Lehranalytiker.

Er analysierte u. a. Gaetano Benedetti, Gerd Biermann, Fritz Meerwein Alexander Mitscherlich, u​nd Ambros Uchtenhagen.

Schriften (Auswahl)

  • Psychologische Phänomene im Bedeutungswandel. Haupt, Bern 1924 (Dissertation, Universität Zürich, 1923/24); Nachdruck: Kraus, Nendeln 1970.
  • Vom Ursprung und von den Grenzen der Freiheit: Eine Deutung des Spiels bei Tier und Mensch. Schwabe, Basel 1945.
  • Ordnung und Ursprünglichkeit. In: Psyche. Bd. 9, 1955, S. 329–349.
  • Einführung in die Psychoanalyse Sigmund Freuds. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961.

Einzelnachweise

  1. Bally Gustav (Emil Alb.), Matrikeledition, Website der Universität Zürich, abgerufen am 12. Januar 2013.
  2. in: Leben als Konflikt: zur Biografie Alexander Mitscherlichs, S. 108
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