Guido Novak von Arienti

Guido Novak, s​eit 1910 Novak v​on Arienti, s​eit 1917 Freiherr (* 21. Jänner 1859 i​n Mailand; † 15. August 1928 i​n Wien) w​ar ein Heeresoffizier d​er k.u.k. Armee u​nd zuletzt i​m Range e​ines Feldmarschallleutnants.

Leben

Jugend, Ausbildung und militärische Laufbahn

Guido Novak wurde im Jahre 1859 als Sohn des österreichischen Marinebeamten Arthur Novak und der Mailänder Architektentochter Giuseppa Arienti in der Lombardischen Hauptstadt geboren. Nach Abschluss der Infanteriekadettenschule in Karthaus (bei Brünn) wurde er, im Range eines Kadettfeldwebel, in das Infanterieregiment 45 versetzt. Am 1. September 1878 wurde er als Kadett in das in Galizien stationierte Infanterieregiment 80 versetzt und im November desselben Jahres folgte die Beförderung zum Leutnant. Im Februar 1880 wurde das komplette Regiment für einige Jahre nach Bosnien verlegt. Es spielte eine tragende Rolle bei der Niederschlagung der Aufstände in Süddalmatien und wurde kurz darauf wieder zurück nach Lemberg verlegt. Am 1. Januar 1883 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant. Exakt drei Jahre später heiratete er die Tochter eines Majors aus seinem Regiment, Olga Langner von Grantal, in Solotschiw. Am 6. Mai 1887 wurde ihr Sohn, der ebenfalls den Namen Guido trug, geboren, der es bis 1918 zu einem Hauptmann der Tiroler Kaiserjäger schaffen sollte. Im Jahre 1890 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann 2. Klasse, im Jahr darauf seine Versetzung zum Infanterieregiment 74 in Josefstadt. In dieser Zeit verschlechterte sich der Gesundheitszustand seiner Frau allerdings enorm, weswegen sie ihren Mann nicht begleiten konnte. Das führte zu Komplikationen und dank eines Freundes schaffte es der Hauptmann, einen Monat nach der Versetzung wieder zurück nach Lemberg stationiert zu werden. Im Alter von 31 Jahren starb im Jahre 1893 die Frau des Hauptmannes Guido Novak. Im selben Jahr wurde er zum Hauptmann 1. Klasse befördert. 1897 heiratete er in Brody die Tochter des Generalmajors Maximilian Hirsch von Duinofels. Im August desselben Jahres kam ihr erster Sohn, Maximilian, zur Welt, der am Ende des Ersten Weltkrieges als Oberleutnant aus dem Heer ausscheidet und 1901 erblickte ihr zweiter und letzter Sohn, Philipp, das Licht der Welt, der es bis zum Fähnrich der Reserve schaffen sollte. Wie ihr älterer Halbbruder Guido dienten beide bei den Tiroler Kaiserjägern. Aufgrund seines langen Dienstes beim Militär wurde er am 22. Oktober 1900 vom Kaiser mit der Militär-Verdienstmedaille ausgezeichnet. Nach mehr als 20 Jahren Dienst in Lemberg und 10 Jahren Dienst als Hauptmann erfolgte am 1. November 1901 seine Beförderung zum Major und seine Versetzung zu den Tiroler Kaiserjägern. Am 27. April 1903 übernahm er den Befehl über das Feldjägerbataillon 8 in Tarvis. Im Herbst 1903 riefen zivile Behörden die Armee in Kärnten, der Steiermark und in Salzburg aufgrund von Hochwasser und Überflutungen zu Hilfe. Im Jänner 1904 wurden viele Soldaten aufgrund ihres Einsatzes dafür mit dem Militärverdienstkreuz ausgezeichnet, darunter auch Major Novak. Am 1. Mai 1907 wurde er zum Oberstleutnant befördert, verblieb aber in seiner Position als Bataillonskommandant. Am 19. März 1908 wurde er aufgrund seiner fünfjährigen Tätigkeit als Bataillonskommandant mit dem Orden der Eisernen Krone ausgezeichnet. Im Mai 1910 wurde er zum Oberst befördert und erhielt kurz darauf den Befehl über das 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Im Juli 1910 wurde er, aufgrund seiner langen Militärdienstzeit und der seines Vaters, in den Adelsstand erhoben und erhielt das Namensprädikat von Arienti. Nach einem internationalen Manöver, bei dem sich sein Regiment besonders vorbildlich hervorgetan hatte, wurde er mit dem preußischen Roten Adlerorden sowie dem schwedischen Schwertorden ausgezeichnet.[1]

Erster Weltkrieg

180. Promotion des Militär-Maria-Theresien-Ordens am 17. August 1917 in der Villa Wartholz, bei der Novak von Arienti das Ritterkreuz dieses Ordens erhielt

Am 1. August 1914 w​urde er z​um Generalmajor befördert, befehligte e​ine Brigade i​m XVI. Korps u​nter Feldzeugmeister Wenzel Wurm (6. Armee – Feldzeugmeister Oskar Potiorek) u​nd war maßgeblich a​n den Operationen i​n Westserbien beteiligt, w​o er Anfang September a​m Kopf schwer verwundet wurde. Nach seiner Genesung übernahm e​r im Januar 1915 wieder d​as Kommando über s​eine Brigade, d​ie im Mai 1915, zusammen m​it dem Rest d​es XVI. Korps, a​n die Isonzofront verlegt wurde. Seine Brigade w​ar der 18. Infanteriedivision u​nter Generalmajor Eduard Böltz unterstellt. Im Juni 1915 entbrannte d​er Kampf u​m den Hügel 383, d​er kurzzeitig verloren, v​on Generalmajor Novak a​ber zurückerobert werden konnte. Für d​iese Leistung w​urde er, allerdings e​rst 1917, m​it Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet u​nd in d​en Freiherrenstand erhoben. Er w​urde im Jahre 1915 e​in zweites Mal verwundet, übernahm d​as Kommando über d​ie 50. Infanteriedivision, zeitweilig über d​ie 62. ID s​owie über s​ein Korps. Mit d​er Beförderung z​um Feldmarschallleutnant a​m 22. August 1917 w​urde er Kommandant d​er Theresianischen Militärakademie i​n Wiener Neustadt. Nach d​em Krieg w​urde er pensioniert u​nd verstarb a​m 15. August 1928 i​n Wien.

Zusammenfassung seiner militärischen Laufbahn

Beförderungen

Auszeichnungen

Jahrgangsabzeichen „Novak von Arienti“ der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt

Namensgeber

Zum Gedenken wählte d​er Ausmusterungsjahrgang 2010 d​er Theresianischen Militärakademie i​n Wiener Neustadt d​en Namen „Novak v​on Arienti“.

Literatur

  • Andreas Danner, Martin Prieschl: Ein Offizier und seine Zeit : ein Leben für Gott, Kaiser und Vaterland ; Feldmarschallleutnant Guido Freiherr Novak von Arienti: Hrsg.: Linzer Zweier, K.K. Landwehrinfanterieregiment Linz Nr. 2, Verein für Lebendige Geschichtsdarstellung. Österreichischer Milizverlag, Salzburg 2008, ISBN 978-3-901185-29-8.
  • Peter Broucek: Novak von Arienti Guido Frh.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 168 f. (Direktlinks auf S. 168, S. 169).

Einzelnachweise

  1. http://www.austro-hungarian-army.co.uk/biog/novak.htm Darstellung nach austro-hungarian-army.co.uk
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