Großer Preis von Berlin

Der Große Preis von Berlin ist ein Galopprennen, das jährlich auf der Rennbahn Berlin-Hoppegarten stattfindet. Es ist eins von sieben Gruppe-Ι-Rennen in Deutschland. Die Distanz des Rennens beträgt 2400 Meter. Das Rennen ist offen für 3-jährige und ältere Pferde und ist mit 175.000 Euro Preisgeld dotiert.

Der Große Preis von Berlin wurde 2015 zum 125. Mal ausgetragen.

Geschichte

Der Große Preis von Berlin wurde zum ersten Mal 1888 auf der Galopprennbahn Hoppegarten über eine Distanz von 2000 Meter ausgetragen, 1897 änderte sich die zu absolvierende Strecke auf 2200 Meter.

Ab dem Jahre 1909 wurde dieses Rennen auf der Rennbahn Grunewald in Berlin ausgetragen und bis 1926 betrug die Distanz nun 2400 Meter. Ab 1927 wurde die Distanz auf 2600 m verlängert.

1934 ging das Rennen zurück nach Hoppegarten, weil auf dem Gelände der Rennbahn Grunewald das Olympiastadion für die Olympischen Spiele 1936 errichtet wurde. 1937 benannte man das Rennen in „Großer Preis der Reichshauptstadt“ um und verkürzte die Distanz auf 2400 m. In den Jahren 1943 und 1944 wurde das Rennen erneut über 2600 m ausgetragen.

Aufgrund des Zweiten Weltkrieges konnte das Rennen 1945 und 1946 nicht ausgetragen werden.

Nach dem Krieg wurde das Rennen ab 1947 in Westdeutschland auf der Rennbahn Düsseldorf über 2400 m ausgetragen und hieß nun Großer Preis von Nordrhein-Westfalen. Von 1948 bis 1964 wurde über 2600 m gelaufen. Seit 1965 beträgt die Distanz 2400 m. 1972 wurde das Rennen als Gruppe-Ι-Rennen eingestuft und ab 1977 wurde wieder der ursprüngliche Name „Großer Preis von Berlin“ beziehungsweise „Großer Preis der Berliner Bank“ verwendet. 1996 wurde das Rennen in „Deutschlandpreis“ umbenannt und es wurde 2010 mit dem „Hansa-Preis“ zusammengeführt.

Seit 2011 wird das Rennen wieder in Hoppegarten veranstaltet und heißt „Großer Preis von Berlin“. Es wird dort als Teil des Grand Prix Meetings ausgetragen.

Großer Preis von Berlin 2021

Der Große Preis von Berlin 2021 fand am 8. August 2021 auf der Galopprennbahn Hoppegarten statt. Wegen Corona war die Zuschauerzahl auf 10.000 begrenzt. Überlegene Siegerin war die aus England angereiste, im Besitz von Kirsten Rausing stehende und von Sir Mark Prescott trainierte Stute Alpinista (von Frankel aus der Alwilda). Sie besiegte dabei den späteren Arc- und Vorjahressieger Torquator Tasso, der allerdings einen sehr ungünstigen Rennverlauf hatte. Bereits ihre Großmutter Albanova gewann dieses damals als Großer Preis von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ausgetragene Rennen 2004. Wie ihre Großmutter sollte Alpinista, die während der ganzen Saison ungeschlagen blieb und zu einer der besten Stuten Europas avancierte, im weiteren Saisonverlauf auch den Preis von Europa und den Großen Preis von Bayern (damals als Rheinland-Pokal in Köln ausgetragen) gewinnen. Alpinista und ihre Großmutter sind die einzigen Pferde der Geschichte, denen es gelang diese drei Rennen in einem einzigen Jahr zu gewinnen.

Von der IFHA wurde der Große Preis von Berlin 2021 auf Platz 31 unter allen Galopprennen des Jahres eingestuft. Es ist damit das am höchsten eingeschätzte deutsche Galopprennen des Jahres 2021. Der Große Preis von Baden (Platz 74), Große Preis von Bayern (Platz 79) und der Preis von Europa (Platz 90) sind die anderen 3 deutschen Rennen, die sich unter den ersten 100 platzieren konnten.[1] In das Rating eines Rennens fließen die Jahresendratings, also das GAG, der vier erstplatzierten Pferde ein. Beim zweitplatzierten Torquator Tasso war dieses auf Grund seines Arc-Sieges sehr hoch, bei Alpinista hoch, und auch der drittplatzierte Walton Street gewann mit den Canadian International Stakes 5 Wochen nach dem Großen Preis von Berlin ein hochkarätiges Gruppe I Rennen.[2] Der viertplatzierte Nerium wiederum brachte es im Laufe der Saison auf einen Gruppe II Sieg und mehrere Gruppe I Platzierungen.

Bilder der Siegerin Alpinista

Bilder der platzierten Pferde

Bilder vom Rennen

Bilder von der Siegerehrung

Sieger seit 1970

Jahr Sieger Alter Jockey Trainer Besitzer Zeit
1970 Alpenkönig 3 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:37.10
1971 Lombard 4 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:32.40
1972 Lombard 5 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:35.60
1973 Arratos 4 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:30.80
1974 Tannenberg 4 Jerzy Jednaszewski Heinz Gummelt Gestüt Ravensberg 2:40.80
1975 Athenagoras 5 Harro Remmert Sven von Mitzlaff Gestüt Zoppenbroich 2:26.70
1976 Windwurf 4 Jerzy Jednaszewski Heinz Gummelt Gestüt Ravensberg 2:36.00
1977 Windwurf 5 Geoff Lewis Heinz Gummelt Gestüt Ravensberg 2:31.70
1978 First Lord 3 Willie Carson Georg Zuber Stall Weissenhof 2:31.50
1979 Nebos 3 Lutz Mäder Hein Bollow Margit Gräfin von Batthyány 2:36.20
1980 Nebos 4 Lutz Mäder Hein Bollow Margit Gräfin von Batthyány 2:27.60
1981 Lydian 3 Freddy Head Criquette Head-Maarek Ecurie Aland 2:36.50
1982 Orofino 4 Peter Alafi Sven von Mitzlaff Gestüt Zoppenbroich 2:34.60
1983 Abary 3 Andrzej Tylicki Heinz Jentzsch Gestüt Fährhof 2:29.40
1984 Abary 4 Georg Bocskai Heinz Jentzsch Gestüt Fährhof 2:28.70
1985 Ordos 5 Peter Alafi Sven von Mitzlaff Gestüt Zoppenbroich 2:27.30
1986 Acatenango 4 Georg Bocskai Heinz Jentzsch Gestüt Fährhof 2:27.70
1987 Le Glorieux 3 Alain Lequeux Robert Collet Sieglinde Wolf 2:29.50
1988 Helikon 5 Lutz Mäder Bruno Schütz Stall Reckendorf 2:36.78
1989 Mondrian 3 Kevin Woodburn Uwe Stoltefuß Stall Hanse 2:31.88
1990 Ibn Bey 6 Richard Quinn Paul Cole Fahd Salman 2:27.09
1991 Lomitas 3 Peter Schiergen Andreas Wöhler Gestüt Fährhof 2:28.99
1992 Platini 3 Mark Rimmer Bruno Schütz Stall Steigenberger 2:29.54
1993 Kornado 3 Mark Rimmer Bruno Schütz Stall Granum 2:40.10
1994 Sternkönig 4 Andreas Helfenbein Theo Grieper Gestüt Röttgen 2:25.38
1995 Lando 5 Peter Schiergen Heinz Jentzsch Gestüt Ittlingen 2:26.60
1996 Hollywood Dream 5 John Reid Uwe Ostmann Gestüt Ittlingen 2:26.35
1997 Luso 5 Frankie Dettori Clive Brittain Darley Stud 2:27.60
1998 Ungaro 4 Terence Hellier Hans Blume Gestüt Röttgen 2:30.82
1999 Ungaro 5 Andrasch Starke Hans Blume Gestüt Röttgen 2:26.30
2000 Mutafaweq 4 Richard Hills Saeed bin Suroor Godolphin 2:27.31
2001 Anzillero 4 Kevin Woodburn Dave Richardson Gestüt Erlenhof 2:29.22
2002 Marienbard 5 Frankie Dettori Saeed bin Suroor Godolphin 2:25.67
2003 Sabiango 5 Eduardo Pedroza Andreas Wöhler Gestüt Fährhof 2:31.48
2004 Albanova 5 Terence Hellier Sir Mark Prescott Kirsten Rausing 2:33.29
2005 Gonbarda 3 Filip Minarik Uwe Ostmann Gestüt Auenquelle 2:28.73
2006 Donaldson 4 Torsten Mundry Peter Rau Gestüt Ittlingen 2:33.06
2007 Schiaparelli 4 Andrasch Starke Peter Schiergen Stall Blankenese 2:31.26
2008 Adlerflug 4 Fredrik Johansson Jens Hirschberger Gestüt Schlenderhan 2:37.58
2009 Getaway 6 Stephen Hellyn Jens Hirschberger Georg von Ullmann 2:28.51
2010 Campanologist 5 Frankie Dettori Saeed bin Suroor Godolphin 2:33.04
2011 Danedream 3 Andrasch Starke Peter Schiergen Gestüt Burg Eberstein 2:33.50
2012 Meandre 4 Maxime Guyon André Fabre Edouard Etienne de Rothschild 2:31.50
2013 Nymphea 4 Dennis Schiergen Peter Schiergen Stall Nizza 2:26.30
2014 Sirius 3 Stephen Hellyn Andreas Löwe Stall Molenhof 2:31.50
2015 Second Step 4 Jamie Spencer Luca Cumani Merry Fox Stud 2:28.50
2016 Protectionist 6 Eduardo Pedroza Andreas Wöhler Australian Bloodstock 2:41.10
2017 Dschingis Secret 4 Adrie de Vries Markus Klug Horst Pudwill 2:32.89
2018 Best Solution 4 Pat Cosgrave Saeed bin Suroor Godolphin Management Co. Ltd. 2:29,35
2019 French King 4 Olivier Peslier Henri Alex Pantall Scheich Abdullah bin Khalifa Al Thani 2:35,16[3]
2020 Torquator Tasso 3 L. Delozier Marcel Weiß Gestüt Auenquelle 2:33,78
2021 Alpinista 4 Luke Morris Sir Mark Prescott Kirsten Rausing 2:29,48

Sieger von 1888 bis 1969

  • 1888: Durchgänger
  • 1889: Freimaurer
  • 1890: Dalberg
  • 1891: Hawk
  • 1892: Dorn
  • 1893: Hardenberg
  • 1894: Ausmärker
  • 1895: Hannibal
  • 1896: Rondinelli
  • 1897: Tokio
  • 1898: Magister / Sperber's Bruder *
  • 1899: Namouna
  • 1900: Xamete
  • 1901: Tuki
  • 1902: Slanderer
  • 1903: Signor
  • 1904: Pathos
  • 1905: Slaby
  • 1906: Festino
  • 1907: Fels
  • 1908: Horizont
  • 1909: For Ever
  • 1910: Fervor
  • 1911: Icy Wind
  • 1912: Dolomit
  • 1913: Majestic
  • 1914: Orelio
  • 1915: Rennen fand nicht statt
  • 1916: Anschluss
  • 1917: Landgraf
  • 1918: Traum
  • 1919: Eckstein
  • 1920: Herold
  • 1921: Ossian
  • 1922: Wallenstein
  • 1923: Augias
  • 1924: Augias
  • 1925: Weissdorn
  • 1926: Ferro
  • 1927: Mah Jong
  • 1928: Oleander
  • 1929: Oleander
  • 1930: Alba
  • 1931: Sichel
  • 1932: Wolkenflug
  • 1933: Alchimist
  • 1934: Blinzen
  • 1935: Sturmvogel
  • 1936: Sturmvogel
  • 1937: Corrida
  • 1938: Antonym
  • 1939: Elritzling
  • 1940: Schwarzgold
  • 1941: Niccolo dell'Arca
  • 1942: Ticino
  • 1943: Ticino
  • 1944: Ticino
  • 1945–46: Rennen fand nicht statt
  • 1947: Glockenton
  • 1948: Solo
  • 1949: Nebelwerfer
  • 1950: Niederländer
  • 1951: Grande
  • 1952: Mangon
  • 1953: Tasmin
  • 1954: Mangon
  • 1955: Masetto
  • 1956: Gombar
  • 1957: Mogul
  • 1958: Agio
  • 1959: Waldcanter
  • 1960: Wicht
  • 1961: Windbruch
  • 1962: Windbruch
  • 1963: Mercurius
  • 1964: Mercurius
  • 1965: Mercurius
  • 1966: Kronzeuge
  • 1967: Norfolk
  • 1968: Luciano
  • 1969: Cortez
Commons: Großer Preis von Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Turf-Times 28. Januar 2022
  2. Galopponline 20. September 2021
  3. 2019-08-11, Hoppegarten, 6. R. - 129. Longines Großer Preis von Berlin
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