Grillenburger Sandstein

Der Grillenburger Sandstein und auch der Niederschönaer Sandstein sowie Hetzdorfer Sandstein zählen zu den Niederschönaer Schichten des Elbsandsteines.

Goldene Pforte am Freiberger Dom aus Grillenburger Sandstein
Letzter Mühl- bzw. Schleifstein aus Grillenburger Sandstein vor der ehemaligen Steinbruchverwaltung an der Seerenteichstraße in Grillenburg
2020 für den Geopark „Sachsens Mitte“ wieder zugänglich gemachter Sandsteinbruch Grillenburg am Jägerhorn-Flügel im Tharandter Wald

Es gab früher eine Reihe von Sandsteinbrüchen im Tharandter Wald, bei Grillenburg, Niederschöna und Hetzdorf sowie Pohrsdorf und Kurort Hartha, und seines nahen Umfeldes, so unweit von Höckendorf (Paulsdorfer Heide) und Ruppendorf sowie Dippoldiswalde (Dippoldiswalder Heide). Diese kreidezeitlichen Sandsteine entstanden im Cenomanium. Die obengenannten Steinbrüche sind seit längerer Zeit geschlossen.

Gesteinsbeschreibung und Verwendung

Dieser Sandstein ist fein- und grobkörnig, seine Farbe ist weiß bis braun; neben Quarz und Glimmer sind auch zahlreiche Pflanzenabdrücke von Credneria triacuminata zu finden.

Das Material für die Goldene Pforte (1225) des Freiberger Domes[1] und den Bau der Albrechtsburg (1471) in Meißen sowie weitere bedeutende Bauwerke kam nach sedimentologischen Untersuchungen und historischer Forschung aus der Werksteinbank im Umfeld von Grillenburg, welche bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch für die Herstellung von Mühlsteinen bzw. Schleifsteinen genutzt wurde. Die Wappen der Kursächsischen Distanzsäule in Johanngeorgenstadt sowie weiterer Distanzsäulen im Erzgebirge wurden aus Niederschönaer Sandstein und die drei Freiberger Postdistanzsäulen aus Hetzdorfer Sandstein gefertigt.

Siehe auch

Literatur

  • C. J. Freiesleben: Mineralogisch-bergmännische Beobachtungen auf einer Reise durch einen Theil des meißner und erzgebirgischen Kreises, zu Anfang des 1791. Jahres. in: Bergmännisches Journal Nr. 5 (1792).
  • W. Dienemann und O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze. Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 302.
  • W. Häntzschel: Das Cenoman und die Plenuszone der sudetischen Kreide, Abh. Preuss. G. L. A. N. F., Nr. 150 (1933).
  • Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen (Hrsg.): Lexikon Kursächsische Postmeilensäulen, transpress-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-344-00264-3
  • D. Beeger und W. Quellmalz: Geologischer Führer, Bd. 87, Dresden und Umgebung, Verlag Gebr. Borntraeger, Berlin-Stuttgart 1994, S. 205, ISBN 3-443-15062-4

Einzelnachweise

  1. Siegfried Grunert: Der Sandstein der Sächsischen Schweiz. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986, ISBN 3-342-00092-9, S. 111.
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