Gratwein
Gratwein ist eine Ortschaft und ehemalige Marktgemeinde mit 3607 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021[1]) in der Steiermark nordwestlich von Graz im Bezirk Graz-Umgebung und Gerichtsbezirk Graz-West. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform wurde sie 2015 mit den Gemeinden Judendorf-Straßengel, Eisbach und Gschnaidt zusammengeschlossen,[2] die neue Gemeinde führt den Namen Gratwein-Straßengel. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[3]
Gratwein (Ehemalige Gemeinde) Ortschaft Katastralgemeinde Gratwein | |||
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Basisdaten | |||
Pol. Bezirk, Bundesland | Graz-Umgebung (GU), Steiermark | ||
Gerichtsbezirk | Graz-West | ||
Koordinaten | 47° 7′ 46″ N, 15° 19′ 4″ O | ||
Höhe | 392 m ü. A. | ||
Einwohner der Ortschaft | 3607 (1. Jän. 2021) | ||
Gebäudestand | 967 (2011 | )||
Fläche d. KG | 4,57 km² | ||
Postleitzahl | 8112 Gratwein | ||
Vorwahl | +43/3124 (Gratkorn) | ||
Statistische Kennzeichnung | |||
Gemeindekennziffer | 60664 | ||
Ortschaftskennziffer | 14939 | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 63223 | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Gratwein-Nord Gratwein-Süd (60664 000/001) | ||
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014 Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Geografie
Geografische Lage
Gratwein liegt am westlichen (rechten) Ufer der Mur gegenüber von Gratkorn etwa zehn Kilometer nordwestlich der Landeshauptstadt Graz. Gratwein ist mit Judendorf zusammengewachsen. Durch die Ortsmitte fließt der Schirningbach.
Geologie
Gratwein liegt im Gratkorner Becken, das sich zum Weststeirischen Riedelland hin öffnet und eine Weitung des Murtales bildet.
Geschichte
Jahr | Einw. | Jahr | Einw. |
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1869 | 721 | 1880 | 793 |
1890 | 1.182 | 1900 | 1.299 |
1910 | 1.499 | 1923 | 1.497 |
1934 | 1.665 | 1939 | 1.754 |
1951 | 2.083 | 1961 | 2.515 |
1971 | 2.758 | 1981 | 3.108 |
1991 | 3.272 | 2001 | 3.525 |
Die Ortsgemeinden als autonome Körperschaften entstanden nach Aufhebung der Grundherrschaften im Jahr 1850. Auch die Katastralgemeinden Judendorf, Straßengel, Rötz, Hundsdorf und Kugelberg zählten zur Marktgemeinde Gratwein.
Judendorf-Straßengel entwickelte sich ab 1860 zu einem der bekanntesten Kurorte der k.u.k. Monarchie, erreichte schließlich die Lostrennung von Gratwein und wurde im Jahr 1909 eine selbstständige Ortsgemeinde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat bestand aus 21 Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Bürgermeister war von 2009 bis Ende 2014 Gerald Murlasits (SPÖ).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Verkehr
Durch die Nähe zu Graz ist Gratwein verkehrstechnisch sehr gut angeschlossen. Das Gebiet liegt nicht direkt an einer der Hauptverkehrsstraßen, sondern an der Landesstraße von Gratkorn nach Eisbach. Über diese Verbindung ist die Grazer Straße B 67 in circa zwei Kilometern zu erreichen. Die nächstgelegenen Anschlussstellen der Pyhrn Autobahn A 9 sind Deutschfeistritz (165) in etwa acht Kilometern Entfernung in Fahrtrichtung Norden und Gratkorn (173) in rund sechs Kilometern Entfernung in Fahrtrichtung Süden.
Im ehemaligen Gemeindegebiet liegt der Bahnhof Gratwein-Gratkorn, der Zugang zur Österreichischen Südbahn mit stündlichen S-Bahn-Verbindungen (S1) nach Graz und Bruck an der Mur bietet.
Der Flughafen Graz ist etwa 28 km entfernt.
Söhne und Töchter der ehemaligen Gemeinde
- Anton Wolfradt (1582–1639), Hofkammerpräsident, Zisterzienser, Abt von Kremsmünster und katholischer Bischof der Diözese Wien, war von 1609 bis 1612 Pfarrer von Gratwein
- Gottfried Prabitz (1926–2015), österreichischer Bildhauer
- Josef Faist (* 1950), Pädagoge
- Othmar Krenn (1952–1998), österreichischer Künstler, Erschaffer des „Kunstzuges“, geboren in Gratwein
- Gundis Zámbó (* 1966), deutsche Schauspielerin und Fernsehmoderatorin, geboren in Gratwein
- Clemens Maria Schreiner (* 1989), österreichischer Kabarettist und Moderator, aufgewachsen in Gratwein
- Christian Scherübl (* 1994), österreichischer Schwimmer, Junioren-Europameister, geboren in Gratwein
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- § 3 Abs. 3 Z 3 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.