Grabhügelnekropole Röhl
Grabhügelnekropole Röhl | ||
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Lage | Rheinland-Pfalz, Deutschland | |
Fundort | Röhl | |
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Wann | HEK-Hügelgräber |
Die Grabhügelnekropole Röhl ist ein Grabfeld aus der Zeit der Hunsrück-Eifel-Kultur in der Ortsgemeinde Röhl im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.
Beschreibung
Das Areal um Röhl war schon in der Frühzeit besiedelt, was der Fund mehrerer Hügelgräberfelder bezeugt. Man entdeckte eine Grabhügelnekropole nördlich von Mötsch, ein Grabhügelfeld nordöstlich von Röhl und römische Brandgräber südöstlich der Gemeinde.
Die Nekropole stammt aus der Zeit der Hunsrück-Eifel-Kultur (Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. bis ca. 300 v. Chr.).[1] Das Grabhügelfeld ist aktuell noch undatiert.[2] Die römischen Brandgräber konnten der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zugeordnet werden.[3]
Archäologische Befunde
Grabhügelnekropole
Nördlich von Mötsch in Höhenlage entdeckte man eine Nekropole von 30 Grabhügeln, die sich in zwei Gruppen gliedern. Zwischen diesen beiden Gruppen verläuft ein Damm in Nord-Süd-Richtung mit einer Länge von rund 100 m. Der Damm ist zudem rund 1 m hoch und weist eine Breite von 11 m auf. Offizielle Untersuchungen der Nekropole fanden bisher nicht statt, jedoch kam es zu unautorisierten Grabungen, bei denen einige Funde geborgen wurden. Man fand Fragmente eines verzierten Keramikgefäßes der HEK, weshalb auch ein Teil der Tumuli der Zeit der HEK zugeordnet werden konnte.[1]
Grabhügelfeld
Das Grabhügelfeld befindet sich nordöstlich von Röhl in Höhenlage. Bisher wurden keine Untersuchungen durchgeführt, weshalb auch noch keine zeitliche Einordnung existiert. Man entdeckte lediglich bei einer Begehung sichtbare Wegerinnen. Diese lassen auf einen größeren Umfang des Gräberfeldes und somit möglicherweise auf eine zweite Nekropole schließen.[2][4]
Römische Brandgräber
1953 verlegte man südöstlich von Röhl eine neue Ölleitung und zerstörte hierbei zwei römische Brandgräber. Diese gehörten der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. an. Trotz der Zerstörung durch die Bauarbeiten konnten noch einige Beigaben geborgen werden. Hierzu zählen ein kugeliges Glasfläschchen mit Delphinhenkeln, eine achtförmige Tonlampe und zwei Asses des Trajan aus dem zweiten Grab.[3][5]
Erhaltungszustand und Denkmalschutz
Die Grabhügelnekropole ist mit Ausnahme der entnommenen Funde durch die unautorisierten Grabungen noch erhalten. Heute befindet sich diese in einem kleinen Waldgebiet neben der Start- und Landebahn des Flugplatzes Bitburg. Das Grabhügelfeld befindet sich ebenfalls in einem Waldgebiet und ist vollständig erhalten. Die römischen Brandgräber wurden im Zuge der Bauarbeiten geborgen bzw. teils zerstört und sich nicht mehr vor Ort erhalten.
Die Grabhügelnekropole ist als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz (DSchG)[6] unter besonderen Schutz gestellt. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Literatur
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3507-5.
Einzelnachweise
- Eintrag zu Grabhügelnekropole Röhl in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 7. März 2021.
- Eintrag zu Grabhügelfeld Röhl in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 7. März 2021.
- Eintrag zu Römische Brandgräber Röhl in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 7. März 2021.
- Grabhügelfeld bei 49° 56′ 52,1″ N, 6° 36′ 22,1″ O .
- Römische Brandgräber bei 49° 56′ 4,8″ N, 6° 35′ 40″ O .
- Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz