Gotthard Schubert

Gotthard Schubert (* 1. August 1913 i​n Hönigern, Schlesien; † 3. April 1985 i​n Wiesbaden) w​ar ein deutscher SS-Untersturmführer, Leiter d​er Außenstelle Sicherheitspolizei u​nd SD i​n Zamość u​nd verurteilter Kriegsverbrecher.

Leben

Schubert w​ar Sohn e​ines Gutsverwalters.[1] Im Mai 1933 t​rat er d​er NSDAP bei. Im April 1936 w​ar er b​eim Katasteramt i​n Ratibor tätig.[1] Seit Januar 1939 w​ar er Mitglied d​er SS. Im März 1939 w​urde er Abteilungsleiter d​er Stapostelle Troppau i​n Sudetenland. Im selben Jahr gehörte e​r dem Einsatzkommando 3 d​er Einsatzgruppe 1 an.[1] Ende Dezember 1939 w​urde er z​ur Abteilung IV (Gestapo) b​eim Kommandeur d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD (KdS) Lublin versetzt. Im Juni 1941 w​urde er Leiter d​er Außenstelle Sicherheitspolizei u​nd SD Zamość d​es KdS Lublin. Schubert n​ahm an d​er Aktion Erntefest teil, b​ei der 14.000 Juden i​m KZ Majdanek u​nd Arbeitslager Poniatowa erschossen wurden.[1]

Nach d​em Krieg i​m Mai 1945 geriet Schubert i​n sowjetische Gefangenschaft. Am 15. Mai 1950 w​urde er w​egen seiner Tätigkeit i​n der Gestapo z​u 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.[1] 1955 k​am er a​us der sowjetischen Haft frei. Ab 1. Januar 1957 diente e​r im Hessischen Polizeidienst. Im Jahre 1960 w​urde er a​ls Kriminalkommissar Leiter d​es Referats Meldewesen b​eim Landeskriminalamt i​n Wiesbaden. Danach befand e​r sich b​is 17. August 1961 i​n Untersuchungshaft.[2] Anschließend arbeitete e​r zunächst i​m Lebensmittelgeschäft seines Schwagers, danach i​m Tabakwarenladen seiner Frau i​n Wiesbaden.[2] Das Landgericht Wiesbaden verurteilte i​hn am 1. März 1973 w​egen Beihilfe z​um Mord a​n über 28.000 Menschen z​u 6 Jahren Haft.[2][3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 561.
  2. Jochen Böhler: Totentanz. Die Ermittlungen zur „Aktion Erntfest“. Das Schubert-Verfahren. In: Klaus-Michael Mallmann / Andrej Angrick (Hg.): Die Gestapo nach 1945. Karrieren, Konflikte. Konstruktionen., Darmstadt 2009, S. 248.
  3. Klaus-Michael Mallmann, Jochen Böhler, Jürgen Matthäus: Einsatzgruppen in Polen: Darstellung und Dokumentation, WBG, Darmstadt, 2008, ISBN 978-3-534-21353-5, S. 106.
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