Gorgast
Gorgast ist ein 833 Einwohner (2006) umfassender Ortsteil der im Oderbruch gelegenen Gemeinde Küstriner Vorland in Brandenburg.
Gorgast Gemeinde Küstriner Vorland | ||
---|---|---|
Höhe: | 13 m ü. NHN | |
Einwohner: | 720 (31. Dez. 2016)[1] | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1997 | |
Postleitzahl: | 15328 | |
Vorwahlen: | 033472, 033479 | |
Lage von Gorgast in Brandenburg | ||
Geschichte
Gorgast wurde erstmals im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 erwähnt. 1584 brannte der Ort völlig nieder. Bis 1811 war die Kommende Gorgast eine Niederlassung des Johanniterordens. Nach der Aufhebung des Ordens 1811 wurde diese in ein königlich-preußisches Domänenamt umgewandelt, das Amt Gorgast, welches 1872/74 aufgelöst wurde.
Das durch den Pächter Gustav Wahnschaffe 1840 errichtete Gutshaus wurde im Jahr 1874 durch den Deichhauptmann und Pächter Gustav von Rosenstiel umgebaut. Um 1850 entstand ein großer Landschaftspark. Für die verbreitete Annahme, dass es sich um ein Werk von Peter Josef Lenné handelt, fehlen offenbar sichere Belege. Eine neugotische Kirche wurde im Jahre 1888 erbaut. 1959 wurde auf den Grundmauern dieses 1945 in der Schlacht um Küstrin zerstörten Baus die Dorfkirche Gorgast errichtet, die unter Denkmalschutz steht.[2]
Ab 1900 produzierte in Gorgast eine Zuckerfabrik.
Im Gorgaster Park befindet sich ein Denkmal für gefallene[3] deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Hier wurde auch der am 27. November 1924 in Brandenburg geborene und am 21. März 1945 als Panzergrenadier gefallene Leutnant Johann-Albrecht Sigismund von Bülow, ein jüngerer Bruder Loriots, bestattet.[4]
Am 31. Januar 1997 schlossen sich die bis dahin selbständigen Gemeinden Gorgast, Manschnow und Küstrin-Kietz zur Gemeinde Küstriner Vorland zusammen.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die 1959 eingeweihte Dorfkirche Gorgast gehört zu den in der Frühzeit der DDR neu errichteten Sakralbauten. Die Ausstattung ist überwiegend neuzeitlich und stammt aus der Bauzeit der Kirche. Das Altarretabel ist aus französischem Bleiglas und hat einen Durchmesser von 1,8 m. Die Fünte stammt aus dem Vorgängerbau aus dem Jahr 1888; die Orgel aus der Werkstatt von Wilhelm Sauer.
- Gutshaus von 1840
- Fort Gorgast, erbaut 1883–1889, gilt als besterhaltenes Außenfort der Festung Küstrin, zu der es gehörte
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Küstriner Vorland mit den in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale aller Ortsteile.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gorgast liegt unmittelbar nördlich der Bundesstraße 1 an der Landesstraße L 33 von Letschin nach Manschnow.
Der an der Preußischen Ostbahn gelegene Bahnhof Gorgast ist Haltepunkt für Züge der grenzüberschreitenden Regionalbahn-Linie RB 26 Berlin-Ostkreuz–Kostrzyn.
Veranstaltungen
Jedes Jahr im Sommer findet im Fort Gorgast das Umsonst und draußen Oderbruch Open Air (OBOA) statt.
Jährlich wird im Park Gorgast ein Reit- und Springturnier veranstaltet.
Weblinks
- Gorgast in der RBB-Sendung Landschleicher vom 30. Januar 2005
Einzelnachweise
- Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 22. Juni 2020.
- Baudenkmal wird saniert in „Märkische Oderzeitung“, 3. April 2009
- Ingetraut Senst, Mitarbeiterin des Brandenburger Landesamts für Denkmalpflege, laut Märkische Oderzeitung vom 3. April 2008.
- Genealogisches Handbuch des Adels. v. Bülow, Band 92 der Gesamtreihe; Limburg (Lahn): C. A. Starke, 1987, S. 175
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- Ingetraut Senst, Mitarbeiterin des Brandenburger Landesamts für Denkmalpflege, laut Märkische Oderzeitung vom 3. April 2008.
- Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Gorgast