Glyptodon

Glyptodon i​st eine Gattung d​er Säugetiere a​us dem Pleistozän v​on Südamerika, d​ie vor e​twa 12.000 Jahren ausstarb. Richard Owen beschrieb 1839[1] d​iese Form Gepanzerter Nebengelenktiere erstmals wissenschaftlich.

Glyptodon

Skelett v​on Glyptodon asper i​m Wiener Naturhistorischen Museum

Zeitliches Auftreten
Pleistozän
vor etwa 0,012 Mio. Jahre
Fundorte
  • Südamerika
Systematik
Säugetiere (Mammalia)
Höhere Säugetiere (Eutheria)
Nebengelenktiere (Xenarthra)
Gepanzerte Nebengelenktiere (Cingulata)
Glyptodontidae
Glyptodon
Wissenschaftlicher Name
Glyptodon
Owen, 1839

Beschreibung

Die Gattung gehörte zu den größten Vertretern innerhalb der Glyptodonten (Glyptodontidae). Der kuppelförmige Rückenpanzer bestand wie bei den anderen Gattungen dieses Taxons aus miteinander verwachsenen vieleckigen Hautverknöcherungen (osteodermaler Panzer). Während Glyptodon genau wie das ähnliche Glyptotherium aus Nordamerika einen vollständig in bewegliche Ringe gegliederten Schwanzpanzer besaß, hatten andere Gattungen wie Panochthus und Doedicurus eine starre Röhre am Schwanzende. Glyptodon konnte ein Gewicht von bis zu 1.400 Kilogramm bei einer Größe von mehr als drei Metern erreichen; damit entsprach es etwa einem Spitzmaulnashorn. Am Ende der letzten Kaltzeit verschwand es im Zuge der Quartären Aussterbewelle. Die jüngsten Funde stammen aus Brasilien und sind etwa 12.000 Jahre alt.

Lebensweise und Verbreitung

Glyptodon war bis in das späteste Jungpleistozän in Südamerika verbreitet. Es ernährte sich wie die übrigen Glyptodonten von Gras und war ein Bewohner der Savanne. Funde aus Florida zeigen, dass diese Tiere nicht völlig sicher vor Raubtieren waren. Subadulte (nicht ausgewachsene) Individuen konnten von Jaguaren erbeutet werden, die sie durch einen Biss in den noch relativ schlecht geschützten Schädel töteten.

Literatur

Die vieleckigen osteodermalen Elemente, die den Rückenpanzer bilden, in der Nahansicht
  • Erich Thenius: Grundzüge der Faunen- und Verbreitungsgeschichte der Säugetiere. Eine historische Tiergeographie. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Fischer, Stuttgart 1980, ISBN 3-437-30312-0.
  • Paul S. Martin, Richard G. Klein (Hrsg.): Quaternary Extinctions. A Prehistoric Revolution. The University of Arizona Press, Tucson AZ 1984, ISBN 0-8165-1100-4.
  • Arno Hermann Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Band 3: Vertebraten. Teil 3: Mammalia. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Fischer, Jena 1989, ISBN 3-334-00223-3.
Commons: Glyptodon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Paleobiology Database (Zuletzt abgerufen am 31. Juli 2018)
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